Charter: Urkunden (1058-1899) 1390 XII 21
Signature: 1390 XII 21
Add bookmark
Edit charter (old editor)
21. Dezember 1390
Anna, die Witwe nach Ulrich dem Hofkircher, und ihre Söhne Jost, Georg und Lorens machen eine Messen- und Jahrtags-Stiftung zum Katharinenaltar in der Pfarrkirche zu Mühlbach.Source Regest: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 735, Nr. 820
Current repository:
Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
Von vier Siegeln an Perg.-Streifen das erste abgefallen.II. S. d. Georg Hofkircher beschädigt, rund, ungefärbt. - III. S. d. Lorenz Hofkircher beschädigt, rund, ungefärbt. - IV. S. d. Konrad Geiersberger beschädigt, rund (33), ungefärbt, IV A 2. Umschr.: VnRADI GEYERSPERG. . Wappenschild undeutlich. Material: Pergament
Ich Anna die Hofchircherinn, Vlreichz dez Hofchircher witib, dem got gnad, und ich Jobst und ich Joerg und ich Lorentz dy Hofchircher, der egenanten Hofchircherin sun, und all unser erben wir veriehen offenleich mit dem prief allen den, die in ansehenI oder horent lesen, die nu leben oder hernach chunftig werdent, daz wir mit wolbedachtem mut und nach rat unser pesten freunt zu der zeit, do wir ez wol getun mochten, recht und redleich gebidempt und geben haben unsers rechten aygens ain phunt phenning und echt phenning Wienner münz gelegen zu Grefendorf1 und auf der Newnstift2 auf pehausten holden gestifter gueter und ain wysen, dy da haist die Stoellin und leyt niderhalben Ekkendorf,3 und ain wysen, die weyld Hansen der Pehaim gewesen ist und leit ob Chopphstal,4 und ayn holcz mit grunt mit all gelegen vor dem Wechsenek gehaisen der Muellner holcz und ain wisen gelegen zu Hochholcz und ain weinzehent und am traidzehent, der gehort hat zu der vest gan Muelbach, der da haiset der Newratzehent dacz Hohenbart, do enkegen derselb pharrer dacz Hohenbart den dryttail hat und besunderleich sybenzehen jeuchart akkerz und am praiten pey der Lantstrazz, daz allz unser freyz aygen gewesen ist. Darnach haben wir geben ain Weingarten, der da haist der Mothold zunächst dem Denchlein in der Widern, der unser freiz purchrecht gewesen ist von dem pharrer zu Muelbach, davon man im all jar dient an sand Michelztag echt phenning, und ain Weingarten, haist die Setz und leit under dem Zinnberger in der Wechselleiten, der auch unser purchkrecht gewesen ist, davon man all jar dient dem apt von dem Chodweich vier phenning an sand Michelztag von den z wein talen dez Weingarten, und daz dryttail ist freiz aygen. Die obgenanten gueter alle haben wir geben und gewidempt zu sand Katrein alter in der pharrchirchen zu Mulbach und hern Nyclan die zeit chapplan dezselben alters und allen sein nachchomen, dye ewiehleich dopeÿ peleiben schullen. Auch gehern zu demselben alter gueter, die vormalen darzu gestift sind, dritthalb phunt mynner dreyzig phenning Wienner muenz geltz gelegen dacz Hautzental auf verstiften guetern. Ez gehorn auch darzu Weingarten und ekker gelegen daselbs zu Muelbach daz auch emalen darzu gestift ist also, daz der pharrer zu Muelbach, wer er ist, den vorgenanten alter leihen schol ainem erbern priester, alz ez von alter herchomen ist, wer im und der chirchen nucz ist, als oft und er mit dem tod ledig wirt, und der schol denn oder wen er an sein stat setz, der ein erber priester ist in dem hewslein sand Katrein mit steten wesen siezen und nyndert alswo. Ez schol auch derselb chapplan, dem wir die gueter gewidempt haben und gestift, durch unser vorvodern und unser nachchomen selhail willen dem pharrer zu Muelbach in allen gotzdienst zu vesper und zu ampt undertenig und wartund sein, alz gotleich und recht ist, mit singen und mit lesen, oder wer an dez pharrer stat ist, unenkolten der vorgenanten herren dez chapplanz pedoerften mit der mess, domit schol er in wartund sein an dez pharrer und der chirchen schaden. Wer aver daz, daz ain pharrer zu Muelbach den alter selb innhaben wolt und auch verbesen und wolt den einem erbern priester nicht leihen, der in dem egenanten hewslein mit stetem wesen gesessen war, so schullen sich die vorgenanten Hofchircher oder ir erben und nachchomen, die den prief innhabent, sich der gueter, die von in herchomen sind, underwinden untz alz lang, daz der pharrer zu Muelbach dem egenanten alter einem erbern priester leich, der in dem hewslein gesessen sey, alz vor geschriben stet. Dorumb so hab ich obgenanter Niclas mit guetem willen, mit wolbedachtem muet und nach rat willen und gunst der egenanten meinz alter lehenherren, hern Wolfhartz, zu den zeiten pharrer der obgenanten pharrchirchen zu Muelbach und chapplan dez erbern rytter hern Niclass dez Wuerfelz, mich und all mein nachchomen chapplan dez vorgenanten alterz und dez gegen den obgenanten Hofchirchern und erben und nachchomen, die den prief ynnhaben, mit unsern trewn an alz gever verlubt und verpunden, luben und verpinden uns auch gegen in wizzichleich mit dem prief, den si von uns daruemb habent also, daz wir all wochen fünf mess auf demselben alter haben und verbesen schullen, in auch mit denselben messen wartund sein an dez pharrer schaden angever. Auch schullen wir den vorgenanten Hofchirchern und Lochlern und allen irn vorvodern und nachchomen und allen den, die dez vorgenanten alterz Stifter und fuedrer sind oder werdent, ain ewigen jartag wegen all jar dez suntagz nach sand Katreintag in der maz, allz hernach geschriben stet: von erst schol der chapplan dez nachtez vigilig singen salb vierder priester und dez morgens zehen mess haben aine gesungen von unser frawn auf sand Merteinalter mit sampt dem tag und die ändern singen auf unser frawn alter von allen seien und schol der chapplan dez vorgenanten alters zu derselben mess opphern viertzig Wienner phenning auf den alter, und die dritten mess schol man singen von sand Katrein auf dem vorgenanten sand Katreinalter und die ändern mess schol man sprechen werden und schol auch der chapplan dez egenanten alters dez nechsten tagz darnach zehen arm mensch zu haus haben und ygleihem nach dem mal ainen Wienner phenning geben und schol auch dieselben chappellen mit ainem ewigen nachtliecht peleuchten zu dem vorgenanten gescheft der mess zu sprechen und den jartag zu volpringen und an dem liecht, so wie dez ewichleich gepunden sein vollichleich zu wegen an all saumnung, daz er also pegangen werd, alz vorgeschriben stet, und zu welcher zeit dez nicht geschech, daz wir daran in chainerlay sach sawmung wern, daz schol der pharrer zu Muelbach oder wer sein gewalt hat, wer der ist, und understen und mich oder mein nachchomen doruemb pezzern, also daz vollichleichen daz gescheft pegangen und volpracht werd. Und welchz jars daz geschech oder zu welcher zeit in dem jar daz von uns freileich verlazzen wuerd der goczdienst, und in chainerlay sach wider den pharrer setzen, daz den seien und der chirchen geschaden moecht und auch dem pharrer, so schol ich oder mein nachchomen zu allen den, so vorgeschriben stet, geben in vierzehen tagen zu puez zehen metzen waicz zu malen und zu pazzawa pachen und vir emmer weinz alz zu tailen und zu geben under armlewt, und ob dez alz nicht geschech, daz die mess und der jartag und daz almusen und wider gehorsam oder daz und mein nachchomen unpilleich und unpriesterleich lebten und der pezzrung dez pharrer nicht darüber dulten und den messen und die Wartung mit den messen den vorgenanten Hofchirchern und irn erben, oder wer den prief nach irm tod, ob sie all abgiengen und ir erben, und mit irm gutleichen willen ynnehat, und daz nicht teten und volfürten, so schullen sich die vorgenanten Hofchircher oder ir erben der vorgenanten gult und gueter aller, die von in herchomen sind, mit dez pharrer willen, die zu dem vorgenanten alter gehörnt also, daz derselben chapellen gueter icht geergert nach verlorn werden alz lang, daz ich oder mein nachchonien alz daz volpringen, daz wir versaumpt haben. Wir sen auch der vorgenanten gueter aller hern Niclasen und aller seiner nachchomen sand Ketreinalter zu Mulbach ir recht gewer und scherm für all ansprach dez aygenz, alz aigens recht ist, dez purchrechtz, alz purchrechtz recht ist, und dez lantz recht zu Osterreich. Wer aver daz, daz in icht ansprach irrung wechwemernuezz auferstund von der vorgenanten gueter wegen, von wem daz wer, mit dem rechten, daz schullen wir in alz ausrichten und richtig machen an all ir scheden und schullen sie daz haben auf uns unverschaidenleich auf allem unserm guet, daz wir haben in dem lant zu Osterreich oder wo wir ez haben, wir sen lebentig oder tod. Daz lub wir alz sampt stet zu haben pey unsern trewen angever. Auch schullen wir die obgenanten Hofchircher und all unser erben aller der gult und gueter, die zu der egenanten chappellen gehörnt, recht erbvogt sein und schirmen nach unserm vermuegen. Und darueber so geben wir in ich vorgenanter Jobst und ich Jörg und ich Lorencz die gepruder die Hofchircher den prief zu ainer warn urchund, zu ainer ewigen vestigung der sach versigelten mit unser aller dreyer anhangunden insigeln und wann ich obgenante Anna die Hofchircherinn aigenz insigelz nicht enhan, so verpint ich mich hinder mein suen insigl aller dreyer allez daz stet zu haben und zu volfurn, daz oben an dem prief geschriben stet. Und zu ainer pezzern sicherhait so haben wir vleizzichleich gepeten unsern lieben frewnt Chunraten den Geyrsperger, daz er der sach gezewg ist mit seinem anhangunden insigel. Der prief ist geben nach Christi gepurt drewzehenhundert jar darnach in dem newntzigistem jar an sand Thomanztag dez edeln zwelfpoten.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 735-739
Original dating clause: an sand Thomanztag dez edeln zwelfpoten
Language:
Notes:
1 Grafendorf, G.-B. Stockerau.
2 Neustift im Felde, G.-B. Kirchberg a. Wagram.
3 Eggendorf, O.-G. Stetteldorf, G.-B. Stockerau.
4 Ein alter schon 1110 erwähnter Ort, welcher zwischen Hohenwart und Zemling lag, die Westgrenze der Melker Pfarre Ravelsbach bildete und wahrscheinlich zu Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrh. eingieng (Bl. f. Landesk. v. N.-Oe. XV, 306).
a Getilgt.
Places
- Eggendorf (GB KR)
- Grafendorf (GB STockerau?)
- Mühlbach am Manhartsberg (GB HL)
- Neustift im Felde (GB KR)
- Ober- und Unterhautzental (GB ST)
- Passau (Lkr. Passau, Bayern, D)
- abgekommener Ort zwischen Hohenwart und Zemling (GB ?)
- abgekommener Ort zwischen Hohenwart und Zemling (GB HO)
geographical name
- Lantstrazz
- Regular Form: Landstraße
- Sto\ellin
- Regular Form: Wiese bei Neustift am Felde (GB STockerau?)
- Wechsenek
- Regular Form: Wechsenek, Riede bei Mühlbach (GB KR)
- lant zu Osterreich
- Regular Form: Herzogtum Österreich
- wisen gelegen zu Hochholcz
- Regular Form: Wiese in Hochholz (?)
Persons
- Anna Hofkircher
- Anna Hofkircher, Witwe des Ulrich Hofkircher
- Hans Pehaim
- Hans der Pehaim
- Jobst Hofkircher, Sohn von Ulrich und Anna Hofkircher
- Jörg Hofkircher, Sohn von Ulrich und Anna Hofkircher
- Konrad Geysperger, Siegler
- Lorenz Hofkircher, Sohn von Ulrich und Anna Hofkircher
- Nyclan, Kaplan in der Pfarre Mühlbach (GB HL)
Göttweig, Stiftsarchiv, Urkunden (1058-1899) 1390 XII 21, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1390_XII_21/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success