Ich Jo^erg der Schadegast, zu den zeiten ambtman ze Klosternewnburg auf des hochgeboren fu^ersten gu^et herczog Albrechts ze O^esterreich etc., vergich und tu^en kunt allen leuten offenlich mit dem brief, daz fu^er mich komen ist, do ich saz an dem rechten, der erber Johannes der zechschreiber und chlagt da vor mein an stat der erbern purger zech dacz sant Merten, als er des die zeit vollen und ganczen gewalt in disen sachen gehabt hat darinn ze tu^en und ze lassen gegen einem haws, daz weilent zway hewser gewesen sind, gelegen bey der Tu^enaw am ekk ainhalben zenachst Jacoben des Flo^eczer haws und stozt hinden an Hainreichs des Schaubler haus, da man alle jar dient von dem haus zenachst dem Flo^eczer dem obgenanten fu^ersten in O^esterreich ze gruntrecht sechczig Wyenner||
phennig an sand Jo^ergentag und sechczig phennig an sant Michelstag und dient auch von dem zuehaus dem benanten fu^ersten in O^esterreich alle jar dreissig Wyenner phennig an sant Jo^ergentag und dreissig phennig an sant Michelstag, als auf in paiden mit alter ist herkomen, und nicht mer und chlagt auf daz benannt haws mit aller zugeho^erung umb hundert phunt und umb zehen phunt alles Wyenner phennig, als daz der egenant zech dafür ze phant waz versaczt von V^elreichen sêligen im Turn und von seiner hausfrawn Kathrey mit gesambter hant und meldet auch die schêden nach des saczbriefs sag, so die benant zech daru^eber hat, und bat darumb gerichts und fragen, waz ein recht wer. Darumb fragt ich und ward ertailt zu dem rechten: ich solt der egenanten frawn Kathrein, als sy die weil des obgenanten haus nucz und gewer saz, und darzu^e i^erem sun hern Simon dem korherren, den sy mit dem vorgenanten V^elreichen irem erren konwirt seligen gehabt hat, und frawn Dorothen Jo^ergen sêligen witiben des Koblinger an stat junkfrawn Margreten des benanten hern Simons swester, die noch nicht vogtper ist, als sy sich dafür het angenomen, fu^erbot lassen werden, und darzu^e allen den, als ich wist, die rechtens daran iahen, ob daz ymant wolt verantburten, daz darnach geschêch, waz ein recht wer. Daz fu^erbot ward gesagt allen, den man es ze recht sagen solt, und besunder der benanten frawn Kathrey, irem sun hern Simon und frawn Dorothen der Koblingerinn an stat der egenanten junkfrawn Margreten ir ygleichen ze haus und ze hof. Als daz ze recht von dem fronbotten ward bewêrt, und niemant auf antburt cham, do klagt der vorgenant Johannes zechschreiber an der egenanten zech stat alverr, daz im darauf schêczer und schawer ertailt wurden vier gesworn man. Den enphalch ich daz auf ir trew. Die komen do wider fu^er mich, do ich saz an dem rechten, und sagten bey fronrecht und mit irn trew, als sy ze recht sagen solten nach der statrechten, daz sy daz obgenant haws mit andern erbern leuten, die sy darzu^e genomen und erpetten, hieten geschawt und geschêczt, daz es nicht tewrer wer, denn hundert und dreissig phunt phennig wert. Darnach bat aber der obgenant Johannes zechschreiber ze fragen an der egenant zech stat, waz nu ein recht wêr. Do gab frag und urtail: ich solt die gewer des oftgenanten haus innhaben zu mein handen vierczehen tag und in der zeit anpieten die egenant frawn Kathrein, iren sun hern Simon und frawn Dorothen die Koblingerinn anstat junkfrawn Margreten hern Simons swester und darzue alle die, als ich wist, die rechtens darauf iêhen. Wolten sew sich mit im an der zech stat nach irs saczbriefs sag nicht richten umb hauptgu^et und umb schêden, als sein clag stu^end, so solt ich die benant zech und ir verbeser des vorgenanten haus mit aller zuegeho^erung gewaltig machen, nucz und gewer seczen allen der zech fromen damit ze schaffen mit verchauffen, mit verseczen und geben, wem sy wellen an irrung, als es der zech an aller pesten fuegsam ist ungevêrlich, seid sich niemant mit in verricht hat. So geviel auch zu dem rechten, ich solt in der sach mein gerichtbrief geben und darumb meine recht nemen, als sich daz alles vergangen hat. Und bey dem rechten sind gewesen die erbern Michel Herrant, die zeit spitalmaister der erbern purger spital ze Klosternewnburg, Jacob Ledrer, Niclas Deichselriem, Seyfrid Lorber, Hanns Wilchart, all dieweil des gesworn rats doselbs, Mert Rienolt, Hainrich Rewssel der statschreiber, purger daselbs, die all des tags an dem geding sind gesessen, und ander erber leut genu^eg mit urku^end dicz briefs besigilt mit meinem obgenanten Jo^ergen des Schadegasts anhangundem insigil. Diser sach ist gezewg der erber Thoman der Plodel, diezeit statrichter ze Newnburg daselbs, mit seinem anhangundem insigil im an schaden. Geben nach Kristi gepu^ert vierczehenhundert jar darnach in dem zweliften jare am montag vor sant Michelstag des heiligen erczengel.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/52, Wien 1901) S. 103-105