Ich Andre Hêwstadel, ich Vrsula sein hausfraw, ich Vlreich Hêwstadel und ich Anna sein hawsfraw vergehen unverschaidenleich fur uns, unser erben und all unser frêwnt helfer und gunêr offenleich mit dem brief, als ich obgenanter Andre Hêwstadel den erwirdigen meinen gnadigen herren, herren Peteren, abbt unser frawen gotshaus zu Gottweig, gegen dem durchlewchtigen und hochgebo^erm fursten herczog Albrechten, herczog zu Osterreich etc., unrechtleich verchlagt¹ und enttsagt hab, da durch mich der benant hochgebo^erm fu^erst schueff zu anttwurtten in die pessru^eng meines egenanten gnadigen herren abbt Peteren, der mich also ettleich zeit nach meinem verschu^elden in seiner vennkchnu^ess gehabt hat. U^emb dieselbig vennkchnu^ess hab ich meinem egenanten gnadigen herren versprochen, gelob und versprich auch wissentleich mit kraft des briefs mit meinen trêwn an aides stat, das ich von derselbigen vennkchnu^ess wegen dem egenanten meinem gnadigen herren seinem gotshaus seinen diennern und helfern nicht dester feinter sein noch iren schaden trachten will, weder mit wo^ertten noch mit werchen, mit recht noch an recht, haimleich noch offenleich in chainerlaÿ weise angevêr und darczu^e in soleicher||
beschaiden, das ich obgenanter Andre Hêwstadel meinem egenanten gnadigen herren und seinem gotshaus meinen hoff gelegen zu Hornnpach zuestiften sol mit ainem slechten gelanntten pawmann, der dem gotshaus nu^eczleich und den nachpaw^eren fuegleich sey aufzunêmen zwischen hinn und der nagstkunftigen liechtmess, und sol auch ich darnach in ainem moneid all mein hênndel Orden und schikchen, das ich egenanter Andre Hêwstadel hinfur ewichleich, dieweil und ich leb, inner dreyer meil zu dem gotshaus zu Gottweig nicht ko^emen sol. Wer awêr, das ich des also nicht stêtt hielt oder das ich ander yemant von meinen wegen das inndert uberfuer oder dawider tett, als oben geschriben stet, und davon yemant zu scheden kêm, das wissentleich wu^ertt, gelaubhaftigen erberen lêwten, so sullen wir obgenant ich Andre Hêwstadl, ich Vrsula sein hausfraw^e, ich Vlreich Hêwstadel sein vater und ich Anna sein mu^eetter dem egenanten unserem gnadigen herren und seinem gericht verfallen sein leibs und guts an alle gnad. Auch ist zu mêrkchen, das dem egenanten meinem gnadigen herren fur mich obgenanten Andre den Hêwstadel mit iren trêwen an aides stat versprochen habent Niklas Irrnfrid von Chueffaren, Stephan Vierekk, Jorig Vierekk, Hanns Mu^eschen Rigel, Mert Schemdel und Erhart Scharen all von Hornnpach, ob das wêr, das ich des also nicht stêtt hielt, als oben geschriben stet, das sy dann zusampt unserem leib und gu^ett dem egenanten meinem gnadigen herren vervallen sein zway und dreyssig phunt Wiennêr phenning an alle gnad. Und darüber zu ainem waren urkund der sach geb wir obgenant dem egenanten unserem gnadigen herren und seinem gotshaus den brief für uns, unser erben und all unser frêwnt helfer und gunêr besigelt mit der edelen und erberen Zacharia des Chêrssen und Hu^enreichen des Aschpergêr baiden anhangunden insigel, dew wir des mit vleizz gepetten haben, in und iren erben an schaden und darunder wir uns obgenant verbinden mit unseren trêwn an aides stat alles das stêtt zu haben, das oben an dem brief geschriben stet. Geben nach Kristi gepu^erd vierczehenhundert und darnach in dem drew und zwainczigistem jar des suntags vor sand Marie Magdalentag.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 188-189