Ich Ma^ertein Nêchel, purger zu Klosternewnburgk, bekenn offenleich etc. das mir der erwirdig geistleich herre, herr Taman abbt unser frawen gotzhaus zu Go^ettweig und der ganncz convent daselbs von besunderen gnaden und trewer dinst willen, so ich in und irem gotzhaus erczaigt und auch hinfu^er tun und erczaigen sol, ir und ires gotzhaus haus zu Klosternewnburgk genant Im Turen bey der Tunaw gelegen verlassen habent mit seiner zugeho^erung von datum dicz briefs auf zehen gancze ja^er nach einander in solher maÿnung, das ich sol den hofzins, so jêrleich von dem zuhaus gefellet, innemen und emphahen und auch das ho^ech ader nider verlassen und davon den gruntdinst, so man jerleich von baiden hêwsern phlichtig ist ze geben, der da bringt dreÿ schilling phenning zu sannt Jo^ergentage und dreÿ schilling phenning zu sant Michelstage und nicht mer, ausrichten an all ir mu^ee und scha^eden und die u^eberma^esz des benanten hofczins sol mir gefallen zu zupu^eesz ainer zerung, so ich in iren notdurften zu in gen Go^ettweig raise. Ich sol auch die benanten zehen jar das egenant ir hausz trewleich innehaben nu^eczen und niessen nach meinem frumb ausgenomen offne gastung, die ich darinne nicht haben sol, und darinne pessern, was an o^efen an glasfenstern und darczu was mit vir und zwaynczig pheningen gepessert mag werden ungevêrleich. Ich sol auch ir weinga^erten, so sŷ daselbs zu Klosternewnburgk haben ader inner der zehen ja^er gebinnen, trewleich verbesen und in gutem paw halden auf ir aigen gelt und in gebêrtig sein mit fu^enf petten und petgebanten, alsoft sŷ oder ir anbêlt dahin ko^emen. Und ob ich mich in den benanten zehen jaren mit hausung verkeren wurd, das sol ich in ain halbs jar vorhin ze bissen tun. Ich meld auch, ob ich der obgenanten artikel ainen oder mer nicht stêt hielt, wie das durch nachpawren ader ander mein mitpurger uberfuren und wissentleich gemacht wurd, so mu^egen sŷ sich ader ir nachko^emen des vorgenanten irs haus mit seiner zugeho^erung wol wider underbinden, ee halt die zehen jar ende haben, an all mein irrung und widerred und wann die zehen jar aus sind und ende habent ader ob ich inner der zehen ja^er mit tod abgieng, so ist in und irem gotzhaus das benante ir haus widerumb ledig worden an mein und mênikleichs von meinen wegen irrung und widerred ungevêrleich. Des ze urkund gib ich obgenanter Martein Nêchel dem benanten erbirdigen herren, herrn Taman abbt zu Go^ettweig und seinem convent fu^er mich und all mein erben den brief bebart mit der erbern und weysen Micheln des Mênnseer und Erharten Gerecht baid des rats und burger der stat zu Klosternewnburgk aufgedrukchten insigelen in und iren erben an schaden, die ich mit vleisz darumb gebeten, und mich mit meinen trewen darunder verbunden hab alles das war und stêt ze halden, so vor an dem brief geschriben stet. Geben nach Cristi gepurd virczehenhundert ja^er und darnach in dem zway und virczigisten jare an sant Jo^erigentage des heyligen martrer.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 357-358