Ich Jorig der Pranntner, dieczeit phleger zu Nidern Rênna, bekenn offenleich mit dem brief fu^er mich und all mein eriben und tun kundt mênikleichen allen lewtten gegenbu^ertigen und ku^enftigen, das mir der erwirdig geistleich herr her Taman abbt unser frawen gotzhaus zu Go^ettweig und der ganncz convent daselbs mein gnêdig lieb herren iren und ires gotzhaus hof zu Nidern Rênna durch meiner dinst willen, so ich in und irem gotzhaus erczaigt hab und auch hinfu^er erczaigen schol, auf mein lebta^eg verlassen haben mit seiner zugeho^erung, als der von alter herko^emen ist, in solher maÿnung, das ich hewsleich daselbs auf irem hof siezen schol und ir armlewt, so in die benante her-chafft Nidern Rênna geho^ernt, in iren notdurfften verantwurtten. Auch schol ich ir ambt daselbs trewleich innehaben und dasselb jêrleich nach laut und innhaldung irer urbar und raitregister verraiten in masz, als ich unczt her jêrleich getan hab, und darumb schu^ellen sŷ mich jerleich mit ainem raitbrief versargen und das ich dasselb ir ambt zu verwesen dester williger und ¾ vleissiger seÿ, haben sŷ mir iren weindinst zu Murczta^el denselben ze vexsnen auf meine aÿgne zerung auch auf mein lebta^eg verschriben doch also, das ich in jerleich davon raÿhen und geben schol aÿnen dreyling most und in den antwrtten gen Mauttarnn an das urfar ungevêrleich. Auch ist ze merkchen, was in der zeit an demselben irem hof, alsvil des mit der inneren maur umbfanngen und umgriffen ist, ze pawen und pessern not geschiecht. das schol ich pawen und pessern lassen auf ir aÿgen gellt und zerung, was aber auswendig des hofes auf stallung sta^edel ma^eur und andre nottdurfft ze pawen und pessern, dieweil ich in leben pin, von datum dicz briefs not geschiecht, das schol ich pawen und pessern lassen auf mein aÿgen gelt und zerung ungeverleich. Auch so ist gemeldt worden, als offt sŷ ader ir anbellt im jar dahin gen Nidern Rênna in iren hof von wegen ires gotzhaus notdurfft ko^emen, so sol ich sŷ ader ir anwêlt mit speÿs und zêrung halden und versargen, als dann von alter ist herko^emen. Und ob das wer, das ich von alter oder krankchait dieselben ir armlewt zu verantwrten und das arnbt, als oben begriffen ist, innczehaben nicht vermo^echt, darczu ich dann ainen meiner frewnt ader ainen andern ordenleichen dienner hiet, den ich darumb sold geben mu^eset, darinn su^ellen sŷ auch mit mir ain billeichs mitleiden haben an alles gevêrde. Unn wann ich obgenanter Jorig Pranntner mit tod abgee, so ist in und irem gotzhaus der egenant hof mit seiner zugeho^erung, wie er dann ze veld und darff gefunden wirdet, und auch der weindinst zu Murcztal widerumb ledig worden an meiner erben und mênikleichs von meinen wegen irrung und widerred ungevêrleich. Des ze urkund gib ich dem obgenanten erwirdigen und geistleichen herren, herren Taman abbt zu Go^ettweig, seinem convent und allen iren nachko^emen fu^er mich und all mein erben den brief besigelt mit meinem anhanngunden insigel. Der sach ist auch geczewg durch meiner vleissigen pet willen der edel und vest ritter, herr Jo^erig der Neÿdekcher gesessen zu Rastenbergkch mit seinem anhangunden insigel doch im und sein erben an schaden. Geben nach Christi gebu^erd vierczehenhundert jar und darnach in dem zwayundvierczigisten jare an sannt Matheustag des heyligen zwelifpoten.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 360-361