Ich Stephan der Kannczler von Go^esing vergich offenleich mit krafft ditzs briefs fur mich, mein hausfrawen und all unser erben und sunderbar fu^er meinen su^en Taman den Kannczler und auch fu^er all ander unser frewnt helfer und gu^enner, fu^er die ich mich wissentleich und unbetwngenleich sunder von aÿgnem guten willen angenomen hab, als mich der erbirdig geistleich herr, herr Taman abbt unser frawen gotzhaus zu Go^ettweig, mein gnêdiger lieber herr, von verschuldnuss wegen als seinen vorflu^echtigen und ungehorsamen holden und hindersessen in seiner straf gehabt hat. Doch so habent die edlen und vesten hernach geschriben herren her Wu^elfing von Liechtenegk, herr Wilhalm von Toppel, herr Wolfgangk von Jeispicz, Jo^erig Hohenperger, Wernhart Frodnacher, Lienhart Rokkendarffer und Hanns der Pheffinger durch meiner vleissiger pet willen den obgenanten mein gnêdigen liben herren fu^er mich gepeten mich gnêdikleichen aufczenemen, darinn er go^ett und sŷ angesehen und mich nach irem und meinem vleissigen gepet nach allem meinem begeren von solicher ungehorsamkait und allen andern sachen, wie sich die ungeverleichen zwischen dem benanten meinem gnêdigen herren und den seinen und mir und auch den meinen unczt auf den hewtigen tag begeben habent, nichts darinn ausgenomen zu ainer erbern und geleichen berichtnu^esz mit im hat ko^emen lassen, daran ich auch am ganncz benu^egen gehabt hab und hinfu^er ebikleichen haben schol, wie wol das ist, das ich im von leib und gu^et ainer anderen straf und pesserung schuldig und phlichtig gebesen wêr ze dulden also beschaidenleich, das noch ich, mein hausfraw, der obgenante mein su^en noch unverschaidenlichen all unser eriben, hellfer und gu^enner und all die, die durch unseren willen tun und lassen wellen, nu hinfu^er in kainerlaÿ weisz von der sachen wegen an all ausczu^eg gar nichts wider den benanten meinen herren, seinen convent und gotzhaws und auch all die iren tun schu^ellen und wellen trewleich und ungevêrleich. So hat mir auch der egenante mein gnêdiger lieber herr die gnad getan, das ich oder ob ich nicht enber, mein nagst erben soleich erb und gu^et, so ich hinder im und seinem gotzhaus hab, mag nu^eczen und niessen in solicher beschaidenhait, das ich mein pehausts gut hinder im und seinem gotzhaus zu Go^esing gelegen mit ainem gehorsamen i^enman stifftleich innhalden schol und mag von datum dicz briefs über zwaÿ gancze jar und nicht verrer und davon raihen und geben den gebo^endleichen dinst. Wer auch, das sich in der zeit icht lanntstewr raisz ader ander sach sich^a begeben, die die obgenante herschaft und das dorff zu Go^esing beru^ertten, darinne schol ich mitleiden in aller masz als ain ander nachpawr. Doch schol ich ader mein erben in den obgenanten zwaÿen jaren dasselb mein behausts gut zu Go^esing ainem andern gelonten und gefelligen man verkauffen und gleichlich ze kauffen geben und mit im zustifften. Ich schol auch dem obgenanten meinem herren seinen nachko^emen und konvent trewleichen geholfen sein solhe jar, und ich das obgenant gut innehab. Doch mag ich dieczeit und fu^erbaser mich hinder ainen anderen herren geseczen mit leib und gu^et und mich anvogten an in mich zu versprechen als seinen vogtman oder hindersessen doch meinem obgenanten herren und seinem gotzhaus an schaden. Wêr aber, das ich mein hausfraw mein obgemelter su^en erben frewnt helfer und gu^enner ader ander ÿemants die berichtnu^esz und hanndlung, als oben begriffen ist, an ainem oder mênigeren artikelen uberfuren und nicht stêt hielten, so sein wir dem vorgemelten meinem herren und seinem gotzhaus ze pen verfallen an alle gnad alles des gu^ets, so wir hinder dem gotzhaus zu Go^ettweig haben und sein auch an allen steten, wo wir fu^erko^emen ungerecht und darumb ze straffen, als ainer der von seinem rechten herren wider alle warhait und gelimphen getreten ist. Und des zu ainer waren urkund gib ich obgenanter Stephan Kannczler fu^er mich mein hausfrawen Taman Kanczler meinen su^en all mein frewnt hellfer und gu^enner dem obgenanten meinem gnêdigen herren, seinen nachkomen und gotzhaus den brief besigelt mit des edlen Fridreichen des Ho^echsteter anhanngunden insigel, der ich vleissikleich darumb gepeten hab, doch im und seinen erben an schaden, darunder ich mich verpind mit meinen trewen an aydes stat alles war und stêt ze halden, so vor an dem brief geschriben stet. Der sach ist auch geczewg durch meiner vleissigen gepet willen der edel Hanns der Alinger mit seinem anhangundem insigel auch im und seinen erben an schaden. Geben nach Crist gepu^erd virczehenhundert jar und darnach in dem zwaÿ und virczigisten jare an nagsten eritag vor unser frawen tage ze liechtmess.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 350-352