Charter: Urkunden (1058-1899) 1442 III 12
Signature: 1442 III 12
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12. März 1442
Abt Thomas und der Convent zu Göttweig verleihen Hanns dem Tollershaymer, Margaretha dessen Frau und Hanns deren Sohne den Gusterhof zu Palt zu Leibgeding.Source Regest: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 352, Nr. 1279
Copie in Cod. C f. 265.
Ich Hanns der Tollershaymer, ich Margret sein eeleiche hausfraw und ich Hanns des vorgenanten Hannsen Tollershaymer sun bechennen offenleich mit dem brief fuer uns und all unser erben und tuen kund mênichleichen allen leuten gegenwuertigen und kuenftigen, das uns der erwirdig geistleich herr, her Thaman abbt unser frawen goczhaus zu Gottweÿ und der gancz convent daselbs unser genêdig lieb herren iren und ires goczhaus hof zu Palt gelegen genant der Gusterhof und auch die muel dabey von besundern gnaden und trêwer dinst willen, so wir in und irem goczhaus erczaigt haben und auch hinfuer tuen suellen und wellen, verlassen haben mit seiner zugehoerung, als hernach geschriben stet: Item von erst mit anderhalb ieuch akcher in der Viechtrifft,1 mit zwain ieucharten akcher zu Estricz,2 mit ainem halben ieuchart akcher in der Czistel,3 mit ainem ieuch akcher und ainem druemlein ob der Czistel, mit drein ieuchen akcher genant der Gruebakcher, mit ainem ieuch akcher in Furterveld, mit zwain ieucharten akcher beÿ Furterweg, mit drin ieucharten akcher hinden bey dem hausgarten, mit anderhalben ieucharten akcher hinder des Hêsler haus, mit ainem halben ieuch akcher an Fuchawerweg, mit ainem ieuchart akcher beym Hochrain, mit drin ieuchen akcher an der Fuchaw, mit drithalben ieuch akcher zu Winkel,4 das Gruebêkchêrll mit ainem druemlein bey Prunn,5 mit ainem ieuch akcher genant der Liechtakcher, mit ainem halben ieuch akcher under Wagramersteig, mit zwain ieuchen weingêrten zu Vischof6 und mit anderhalben ieuchen weingarten oben auf der Mawrpewnt,7 auch mit drin tagwerchen wismad im Winkel und mit ainem tagwerich wismad hinderm Wolfsekch8 gelegen. Den vorgenanten hof die muel dabey und auch die obgeschriben êkcher weingêrten und auch all ander ir zugehoerung mit allen den rechten eren und nueczen, als der vorgenant unser hof von alter herkomen ist, haben sy uns verlassen auf unser dreyer leib lebtêg und nicht lennger in solher beschaiden, das wir den obgenanten hof und muel mit êkchern weingêrten und wismad, als oben begriffen ist, ze dorf und veld pêwleich und stifftleich auf unser aygen gelt legen und halten suellen und in iêrleich davon raihen und geben zwainczig meczen waicz und zwainczig meczen korn an sand Mertentag und von der muel sunderbar ain mutt korn an sand Jorigentag alles zu anttwurtten in unsers goczhaus phisterhof und auch iêrleich von dem egenanten hof und êkchern vierczig meczen habern an sand Michelstag in iren chasten gen Goettwey. Wir suellen auch in und iren nachkomen iêrleich von allem wein, so aus den vorgeschriben weingêrten gepawet wird, zu der zeit, so die weinfruecht im iar gefechsent werden, raihen und geben den dritten tail ungevêrleich, sein werd wenig oder vil, und darueber chainen zehent phlichtig sein ze geben. Wir suellen in auch aus unsern hoelczern iêrleich fueern in die gustreÿ gen Goettwey zwelif fueder prennholcz, und daengegen haben sy uns auch geurlaubt iêrleich aus iren wêllden zwelif fueder prennholcz zu unserm nucz und frum und zymerholcz, alsvil und oft uns des zu paw des vorgenanten hofs und auch der muel ze nemen not geschiecht, und sein in dafuer nichts phlichtig ze geben doch mit irem und irer nachkomen wissen. Und wann unser obgenant dreÿr leib ainer oder mer mit tod abgennt, so suellen und muegen dannoch die anderen oder ir ainer, der in leben ist, den vorgenanten hof und muel in aller mass innhaben und iêrleich davon raihen und geben, als oben beruert ist. Auch ist ze merkchen, ob wir unser ains oder mer den benanten iren hof mit seiner zughoerung nicht stiftleich ze veld und dorf hielten, sunder im ain pew verczugen, dadurch er geergert wuerd, wie das durch nachpawren und umbsessen erchant wuerd, so muegen si sich des vorgenanten hofs mit seiner zughoerung und auch der muel dabey wol wider underwinden, ee halt unser leib ainer oder mer mit tod abgennt an unser und mênikleichs von unsern wegen irrung und widerred ungevêrleich. Wann aber wir obgenant dreÿ leib mit tod abgangen sein, so ist in und iren nachkomen der vorgenant hof mit aller seiner zughoerung und die muel dabey, wie sy ungevêrleich ze dorf und veld gefunden werden, widerumb ledig warden an unser erben und mênikleichs von iren wegen irrung und hindernuess ungevêrleich. Des zu urkund geben wir dem obgenanten erwirdigen geistreichen herren, hern Thaman abbt zu Goettwey und seÿnem convent unseren genêdigen lieben herren den brief fuer uns und unser erben besiglt mit des edeln Hannsen des Tyemingêr, dieczeit richter des goczhaus zu Goettwey, anhangunden insigel, den wir vleissichleich darumb gepeten und uns mit unsern trewen darunder verpunden haben alles das war und stêt ze halten, so an dem brief geschriben stet doch im und seinen erben an schaden. Der sach ist auch geczêug durch unser vleissigen pet willen der edel Hanns der Pawmgartnêr mit seinen anhangunden insigel im auch und seinen erben an schaden. Geben nach Kristi gepuerd vierczehenhundert iar und darnach in dem zway und vierczigkistem iar an sand Gregorgentag des heiligen lerêr.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 352-354
Original dating clause: an sand Gregorgentag des heiligen lerêr
Language:
Notes:
1 Ried nördl. v. Palt.
2 Ein verschollener Ort (vgl. nr. 5 Anm.), wird jetzt nur mehr als Ried erwähnt.
3 Obere und Untere Ziesel, Rieden östl. v. Mautern.
4 Zwinkel, Ried nordöstl. v. Palt.
5 Brunnkirchen.
6 Fischhofen, jetzt ein Ried nordwestl. v. Thallern.
7 Ried westl. v. Mautern.
8 Ried südwestl. v. Steinaweg bei der Einmündung des Kohlgrabens in den sog. Bergernergraben.
Places
- Estritz, abgekommener Ort nördlich von Palt (GB KR)
- Göttweig (GB KR)
- Göttweig, Benediktinerstift (GB KR)
- Palt (GB KR)
geographical name
- Czistel
- Regular Form: Ziesel, Ober und Untere, Rieden östlich von Mautern (GB KR)
- Furterveld
- Regular Form: Furtherfeld bei Furth (GB KR)
- Gruebakcher
- Regular Form: Acker bei Mautern (GB KR)
- Gruebekcherll
- Regular Form: Acker bei Brunnkirchen (GB KR)
- Gusterhof
- Regular Form: Hof (und Mühle) des Stiftes Göttweig zu Palt (GB KR)
- Liechtakcher
- Regular Form: Acker bei Palt (GB KR)
- Mawrpewnt
- Regular Form: Riede westlich von Mautern (GB KR)
- Viechtrifft
- Regular Form: Ried nördlich von Palt (GB KR)
- Vischof
- Regular Form: Fischhofen, Riede nordwestlich von Thallern (GB KR)
- Wagramersteig
- Regular Form: Riede bei Palt (GB KR)
- Winkel
- Regular Form: Zwinkel, Riede nordöstlich von Palt (GB KR)
- Wolfsekch
- Regular Form: Wolfseck, Riede südwestlich von Steinaweg bei der Einmündung des Kohlgrabens in den sogenannten Bergernergraben (GB KR)
Persons
- Hanns der Döllersheimer, Aussteller
- Hans (Döllersheimer), Sohn von Hans dem Döllersheimer
- Hans der Baumgartner, Siegler
- Hans der Tieminger, Edler, Richter des Benediktinerstiftes Göttweig, Siegler
- Margarete (Döllersheimer), Frau von Hans dem Döllersheimer, Ausstellerin
- Thomas, Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1439 - 1444)
Keywords
- Straßenindex:
- Furtherweg (GB KR)
- Fuchauerweg zwischen Palt und Oberfucha (GB KR)
Göttweig, Stiftsarchiv, Urkunden (1058-1899) 1442 III 12, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1442_III_12/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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