Charter: Urkunden (1058-1899) 1443 IX 11
Signature: 1443 IX 11
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11. September 1443, Stein
Benannte Schiedsrichter fällen ihr Urtheil in dem Streite zwischen den Städten Krems und Stein und dem Stifte Göttweig.Source Regest:
FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 377, Nr. 1301
FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 377, Nr. 1301
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Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
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Von 8 Siegeln an Perg.-Streifen das 7. abgefallen.I. S. des Wilhelm v. Topel rund (30), grün auf Sch., IV A 2. U.: † . s. wilhalm • topler. Zwei gedrückte Spitzen. - II. S. des Wigolaus v. Wolkersdorf rund (33), grün auf Sch., IV C. U.: s. bigolas • wolkenstorffer. Schild gehermelint. Stechhelm. Cimier: zwei Ochsenhörner. - III. S. des Hans v. Neudegg rund (30), grün auf Sch., IV A 2. U.: † s. hans • neydecker. Drei schrägrechts gestellte Muscheln. - IV. S. des Thomas Kolb rund, grün auf Sch., IV A 2. U.: † s. thoman • cholb. Abb. bei Hanthaler, Rec. II, Taf. 35 nr. 23. - V. S. des Jakob Sebek rund (30), grün auf Sch., IV A 2. U.: † s. iacob • sebeckk. Abb. bei Duellius, Exc. Taf. 31 nr. 104. - VI. S. des Georg Königsberger rund (27), grün auf Sch., IV A 2. U.: † s. iorg • chunigsperger. Zwei gezahnte in einander greifende Halbräder. - VIII. S. des Veit Utzinger rund (29), grün auf Sch., IV A 2. U.: † sigillvm • veyt • vczinger. Schild schrägrechts getheilt. Auf der Theilungslinie eine Rose. An dem Perg. Streifen sind je die Namen der Siegler vermerkt.
Material: Pergament

Copie in Cod. C f. 31' f.
Ich Ott von Topell, ich Wigolaus von Volkensdarff, ich Hanns Neydekcher und ich Taman Cholb spruchlêut des erwirdigen geistleichen herren abbt Tamann abbt unser lieben frawn gotzhaus zu Gottweig und des convents daselbs auf ainem tail, ich Jacob Sebekch, ich Jorg Chuenigsperger von Schoennbergk, ich Herman Schad und ich Veit Veczingêr, yez phleger zu Senftenberg,1 spruchlêut der erbern weisen . . des richter, des rates und der ganczen gemain baider stet Krembs und Stain auf dem anderm tail bekennen all aynhellichleich umb all anvadrung zuspruch und misshellung, so gewesen sind zwischen den obgenanten baiden taillen und der sy hinder uns obgenant spruchlêut gegangen sind nach laut der hindergengbrief, so wir auf baiden taillen darumb von in haben: von erst von wegen Steffans des Chanczlêr, als der obgenant von Goettweig und der convent vermaynet und furbracht habent, wie in die von Krembs denselben irs gotzhaus holden wider landsrecht vorgehalden haben und den sy menigermal haben vadern lassen in den ze antburten etc. Darauf was der von Krembs antburt, wie unser genedigiste herschaft von Osterreich denselben Chanczlêr mit seinem leib und guet in iren schermb genummen haben, darauf sy denselben Chanczler nicht schuldig wern zu antburten. Darnach hat der vorgenant von Gottweig den von Krembs zugeschriben im denselben Chanczlêr als sein vorfluchtigen holden noch ze antbuerten oder im aber den zu einem rechten ze halden. Darauf habent die von Krembs den egenanten Chanczler in gelub genummen solh anvadrung gegen dem von Gottweig vor recht zu ubersten und haben das demselben von Gottweig bey irer erbern potschaft zuemboten im den zu recht ze halden. Uber solh des von Gottweig recht ervadrung und der von Krembs recht erbietung hat derselb von Goettweig den Chanczler zu Traisenmaur, als man bey der sammung der landschaft zu Tullen gebesen was, am widerhaymzug in irer potschaft durch sein diener gefangen und gen Gottweig gefurt und in herter venkchnuss gehalden etc. Darauf habent uns die von Krembs furbracht verschreibung genaden und schermbrief von unser genedigisten herschaft von Osterreich, die wir gehoert und gesehen haben, und auf solh furbringen red und widerred sprechen wir obgenant spruchlêut aynhellichleich, das der vorgenant von Gottweig und sein convent der vorgenanten zwaier stet Krembs und Stain umb solh vorgemelt Verhandlung den richter und den rat zu haws laden und biten schullen zu aynem erbern mal in iren hof gen Stain zwischen hinn und dem nagstkunftigen sant Cholmastag und nach demselben mal desselben tags schullen sy mit sechs edeln lêuten umbsessen, die nicht ir diener sein, die vorgemelten richter und rat baider stet mit vleis biten, das sy in solh vorgemelt verhandlung, so er wider sy getan hab, gutleich pegeben. Das wellen sy und ir gotzhaus mitsambt den frummen lêuten hinfur mit vleis umb sy verdienn. Desgeleichs sullen die sechs in sunderhait die vorgenanten richter und rat auch mit vleis biten solh vorgemelt verhanndlung durch ir dienst und fudrung willen, dem von Gottweig gutleich ze pegeben. Auch sprechen wir, das diselben von Gottweig den geltbrief, den er hat von Steffan dem Chanczlêr, der do innhaldet vir und zwainczikch phunt phening, dem vorbenanten richter und rat baider stet ubergeben schol, damit sy verhanndlen mugen und sullen, wie sy verlust, und sullen auch die pargen darunder sich der Chanczler darumb verschriben hat, gantz ledig sein. Dann von ains briefs wegen, den die von Goettweig habent von weylnt dem richter zu Krembs und der stat zu Stain, darinn begriffen ist, das ein yeder abbt von Goettweig in irem hof zu Stain zwainzikch fuder wein ze ayncziger phenbertweis verkauffen schull nach innhaldung desselben briefs, darinn auch begriffen ist, das derselb von Gottweig, ob notdurft beschech, zu besterkchung an der statmaur mitleyden haben sullen als ander burger von seinem haws. Darauf habent die von Stain furbracht, wie in auf solh zurichttung der maur ain merkleiche sumb gelts gegangen sey, darumb in von den abbten unczher chain hilf noch mitleyden beschehn sey und sy sich des doch albeg gebilligt habent, und habent darauf begert an den gegenburtigen herrn abt Taman von Goettweig solh ir vadrung ausczerichten und zu beczallen. Darauf sprechen wir, das der vorgenant von Gottweig und der convent der vorgenant stat zu Stain umb solh zurichten und vadrung ausrichten und an iren willen komen sullen von den jaren, so lange er abbt gebesen ist, nach begreiffung des vorgemelten briefs alles ungeverleich. Was aber solher vadrung bey sein vorfadern versessen ist, des sprechen wir in in unserm spruch gancz ab. Item von wegen des turn, den abt Peter guter gedêchtnuess in der statrinkchmaur und seinem hof zu Stain gelegen hat abprechen lassen, darumb derselb abt, auch abt Lucas sein nachkoemer und der gegenburtig herr abt Taman sich verbilligt habent denselben tuern den von Stain wider aufczepawn, des nicht beschehen ist. Darauf sprechen wir das der vorgenant abt Taman denselben tuern mit sein werchlêuten nach rat aines haubtman oder phleger baider stet Krembs und Stain mit gemêwr und zimmer ycz wider pawen sull zu der wer nach notdurfft ungeverleich. Item umb den artikell des geberbs weins und getraids, darumb der obgenant abt und die stet stossig sind, denselben artikell des geberbs umb wein und traid legen und schieben wir obgenant spruchlêut fur unser genedigiste herschaft und lanndsfuersten, daselbs dann bald tail darumb sullen entschaiden werden. Item umb den artikell des verpots der holden, darinn die von den steten nicht anhellig sind, darumb sprechen wir, das ain tail dem andern hinfur nyemant verpieten schol on klag und ze red seczen irer richter und anbellt. Dann umb all ander handlung und zwitrêcht nach laut der hindergengbrief, so wir von baiden taillen darumb haben, sullen sy gancz verricht und geaynt sein ausgenummen den artikel des geberbs, der stee in mass, als ycz vorgemelt ist. Auch sprechen wir, welher tail dem gegenburtigen unserm spruch nicht nachchem, noch stêt hield in aynem oder menigern artikellen, das wissentleich gemacht wurd, der wêr in den obgemelten sachen seinem widertail aller seiner gerechtikait und zuspruch verfallen und unser genedigisten herschaft und lanndsfursten tausent gulden und yedem spruchmann hundert gulden alles an alle genad und nachlassen. Und des geben wir obgenant spruchleut yedem tail ain spruchbrief in gleicher laut bebart mit unserm anhangunden insigellen. Ausgenummen hab ich obgenanter Ott von Topel dieczeit mein sigill bey mir nicht gehabt, darum hab ich vleissichleich gebeten mein lieben bruder hern Wilhalm von Topell, das er die sach mit seinem anhangundem insigell bestêtt hat im an schaden, darunder ich mich verpind treuleich und ungeverleich. Geschehen zu Stain nach Christi geburd virczehen hundert und in dem dreu und virczigistem jare an mitichen nach unser lieben frawn tag nativitatis.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 377-380
Original dating clause: an mitichen nach unser lieben frawn tag nativitatis
Comment
Vgl. nr. 1298, 1335.Language:
Notes:
1 Herrschaft mit Ruine, welche um diese Zeit wahrscheinlich die Herren v. Wallsee besassen (Schweickhardt, V. O. M. B. III, 197).
Places
- Göttweig, Benediktinerstift (GB KR)
- Krems an der Donau (GB KR)
- Neudegg (Ruine, Gde. Sigmundsherberg, GB HO)
- Schönberg am Kamp (GB KR)
- Senftenberg (GB KR)
- Stein an der Donau (GB KR)
- Traismauer (GB P)
- Tulln an der Donau (GB TU)
- Wolkersdorf (GB ME)
geographical name
- Osterreich
- Regular Form: Österreich
- hof zu Stain
- Regular Form: Hof des Benediktinerstiftes Gttweig in Stein an der Donau (GB KR)
- statmaur
- Regular Form: Stadtmauer von Stein an der Donau (GB KR)
- tuern den von Stain
- Regular Form: Turm von Stein an der Donau (GB KR)
Persons
- Georg Königsberger von Schönberg, Aussteller, Siegler
- Hans Niedecker, Aussteller, Siegler
- Hermann Schad, Aussteller
- Jakob Sebek, Aussteller, Siegler
- Lukas von Stockstall, Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1431-1439)
- Otto von Toppell, Aussteller
- Petrus II., Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1402-1431)
- Richter zu Krems
- Stefan Kanzler
- Thomas Kolb, Aussteller, Siegler
- Thomas, Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1439-1444)
- Veit Utzinger, Pfleger zu Senftenberg, Aussteller, Siegler
- Wigolaus von Wolkersdorf, Aussteller, Siegler
- Wilhelm von Toppel, Siegler
Göttweig, Stiftsarchiv, Urkunden (1058-1899) 1443 IX 11, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1443_IX_11/charter>, accessed 2025-04-10+02:00
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