Wir Fridreich etc. unserm getrewen Waltesaren Oder etc. Als wir dir vormallen etweoft geschriben und bevolhen haben mit dem ersamen geistlichn unserm lieben andechtigen . . dem abbt zu Gott(weig) und seinen armenleutten in u^engueten und an recht nichts ze schaffen haben, auch die gefangen ledig ze lassen, das du aber nicht getan, sunder dieselbn unser schreiben alle verachtet hast und noch verachtest, das uns von dir frombd nimbt und nicht gevelt, emphelhen wir dir aber ernstlich und wellen, das du dieselben gefangen ungescheczt ledig lassest und was du denselben lêutten genomen hast, widergebest oder darumb kerung tu^eeest, auch in ungu^eeten mit demselben abbt und seinen lêuttn nichts ze schaffen habest, sunder von heut uber vierczehen tag fur uns und unser rett gen Wienn komest, da derselb abbt oder sein anwa^elt auch sein sullen. So wellen wir ew zu baiderseit horen oder schaffen ze horen und versuechn gu^eetlich zu verainen, mocht des aber nicht gesein, alsdann darin hanndeln nach ainem pillichen. Ob du auch zu solher verhor glaits begerest, sein wir dir das zu geben willig, darinn auch chain anders tu^eeest. Beschech des aber nicht, so wolten wir uns gen dir halten uns fu^ernemen als uns als lanndesfu^eersten wider dich als ungehorsamen gebu^eered. Geben an erichtag vor gotzleichnambstage anno domini etc. sexagesimo. Aufschrift: Bevelhnus unsers herrn des kaisers mitsambt der andern¹ ladung dem Oder getan.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 521-522