W. g. h.! Mir zweifellt nicht, ier seit der handlung, so sich zwm Kottwei zwischen m. g. h. von Passaw und meinen dienern begeben, deshalb ich darnach meine diner zu e. g., die ze underrichten, zu denselben mitsambt meines convents briffen und handgeschrifften, auch des andern convents des wirdigen frawenkloster priorin und andern der handlung underrichtung ze geben, des mir nit zweiffelt, nun beschehen ist. Nun langt mich an, wie ich in e. g. und ander das gotzhaus mit verschwendung und vera^endrung seiner gu^eeter in merklich verderben geseczt und ander leichtvertigen handlung, so unglaublich sein, auch in der warhait nimmer darpracht werden mu^egen, sunder mir zu neid gedicht, als mir nit zweifelt, e. g. auf derselben meiner widerwa^ertigen reden und gedichten anzaigen der tat e. g. selb getan lauter verstanden hat, begangen haben su^ell. Nun ist meinen dienern nagstvergangen sambstag (Oct. 29) angezaigt, wie ain tag m. g. h. von Passaw auch mir auf nagst vergangen pfincztag (Nov. 3) in verho^er vor e. g. zu erscheinen benennt sey, des sy sich umb ku^errcze der zeit willen, nach der nit wol mu^eglich gewest, das ich in solicher zeit erscheinen hiet mu^egen, billich beschwert und erstrekung ainer zimlichen zeit angerufft, des sich m. g. h. von Passaw, als ich bericht, vor e. g. beschwert und der erstrekung halb sollich gewilligten tag abgeschlagen haben sull. Ob nu solichs ainer pillikait ubereilung oder ungevarlichem fu^ernemen allen vergangen handlungen nach gleichsehe, mag e. g. wol ermessen. Damit aber e. g. grund meiner handlung in warhait und ob ich das goczhaus gepessert, als ich hoff sich vinden werd, getan hab bericht, und nit also zuruk unverho^ert meinem leumden und eren durch mein widerwa^ertig nit, so jarierlich verletzt werde, pitt ich e. g. umb gottes und aller eren willen, welle noch ain kurczen tag¹ doch, das ich nur darzu ku^emen mu^eg, m. g. h. von Passaw und mir aller vergangen handlung halb zu verho^er seczen, damit e. g. nach paiden parteyen verho^erung grundt der warhait erlerne und fu^erter nach gelegen der sachen darinn ze handeln wissen. Hoffe aber, sich werde darinn vinden, das ich mit kainem grundt in e. g. gepildet sey, hierinn well e. g. das arm gotzhaus vor mererem schaden, darein man das durch dy handlung ze laiten understeet, verbieten und der pillikait nach, damit dy warhait an tag kum. Darum, das durch solich verho^ere beschehen mag, mag e. g. darinn verhelffen, das wil ich mitsambt meinem convent mit andechtigem gepett gegen got umb e. g. verdienen, der ich mich hiemit bevilch ze bedenken.||
Gehorsamer, williger Mathias abt zum Ko^ettweÿ.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 302-304