Ich Cyruas von Merswanch vergich vnd tv^en chvnt allen den di disen Prief lesent oder ho^erent lesen, di nv lebent oder hernach chvmftich sint, Daz ich mit gv^etem willen vnd mit verdachtem mv^et, zv der zeit, da ich iz wol getvn macht vnd mit williger verhanchnusse meiner havsfrauuen, vron Jeuten vnd meines svnes Jansen dem Er-beren herren Apt Otten vnd der Samnvnge gemain ze dem heiligen Chreutz, da ich besunder genad vnd andacht zv han‚ durch got vnd durch meiner sel hail vnd meiner hausfrouuen vron Jeuten vnd meines svnes Jansen vnd meines svnes Vlrichs, dem got genade vnd aller meiner vodern sel meines rechten aigens dritthalb phunt geltes, die man ze Arwaistal von ainer waid an sant Georgen tag svbenzehen schillinge dient, vnd ze Galprvn von vrbar echern ze Phingsten fvmfzich phenninge, oder fvmvndzwainzich chesse vnd ze Rekental von drin Jeuchart acheres an sant Georgen tag vier vnd zwainzich phenninge vnd driv hu^enner, oder zwelf phenninge ze weinnachten geschaft vnd gegeben han mit allem dem recht, vnd ich iz in rechtes aigens gewer her han pracht vntz auf disen tag, ledichleich ze haben an alle ansprach vnd doch mit so aus genomener red, daz man bege ierlich meinen Jartag nach meinem tot, vnd meiner hausfrouuen vnd meiner svne vnd aller meiner vodern mit vigilien, mit messen vnd mit gepet recht, als vnser leichnamen weren engegenwurtig nach irn orden gewonhait; vnd auch daz di vorgenant gulde dien dem Chungeshof vnd swer zv den zeiten Hofmaister ist, der schol di selben gult dienen den heren ze dem Heiligen Chreutz auf ir tische in ze trost also, daz er den heren vnd den prvdern an meinem Jartag geb ainen dienst zwai stvche gru^ener vische, der pesten di man zv der zeit vindet, vnd ain semelein bro^et; geviel awer ain dienst an meinen Jartag, so geb man den vorgenanten dienst des nesten tages dar nach vnd auch ob ich vnd mein hausvrouue vnd mein svn an vnsern lesten zeiten di fvrre nach der chost nicht mo^echten gehaben von gotes gewalt, daz man vns fvrre ze dem heiligen Chreutz, so schulten vns die vorgenanten heren mit ir fvr vnd mit ir chost bringen zv in, wo wir sterben in dem land ze O^esterreich. Wer auch, daz man den dienst verzvge, so schullen sich mein nesten erwen der vorgenanten gulte vnderwinden vnd di als lange in haben, vntz iz gepezzert werd. Vnd daz diese red vnd ditz gescheft stet vnd vnzeprochen beleib, so gib ich oft genanter Cyruas den oftgenanten heren Apt Oten vnd der Samnunge ze dem Heiligen Chreutz disen prief versigelt mit meinem Insigel vnd mit meines svnes Jansen Insigel. Diser prief ist gegeben nach Christes gepvrd vber Tausent Iar‚ driv hvndert Iar‚ dar nach in dem Neuntzehentem Iar an sant Lambrecht tag.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 62-63