Charter: Heiligenkreuz, Urkunden (~1133-1775) 1430 I 16
Signature: 1430 I 16
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16. Jänner 1430, Bratislava
König Sigismund bestätigt dem Kloster Heiligenkreuz alle Rechte und Besitzungen und faßt sie zusammen, wie folgt: Besitzungen des Stiftes dürfen von niemandem verpfändet werden; die Amtsleute des Stiftes haben volle richterliche Gewalt (nur todeswürdige Delikte bleiben den zuständigen Landgerichten vorbehalten); Eigenleute dürfen nur mit Einwilligung des Stiftes anderswo als Untertanen oder Bürger aufgenommen werden; die Besitzungen des Stiftes sind von allen Schätzungen und Einquartierungen befreit; alle Gegenstände des täglichen Bedarfs des Klosters sind zoll- und mautfrei; bei unbefugter Holzentnahme oder Viehtrieb auf Besitzungen des Stiftes darf das Stift pfänden; das Stift darf seine Vögte frei wählen und absetzen.Source Regest: MAURER Nr. 66
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Stiftsarchiv Heiligenkreuz (http://www.stift-heiligenkreuz.at)
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Farbloses Wachssiegel an weißer Schnur.
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. (15. Jh.) R.ta Marcquardus Brisacher2. (15./16. Jh.) Vide, est (?) optimum privilegium in Austria et Ungaria etc. exemptionis et libertatis.3. Signaturvermerke4. (19. Jh.) Presburg. Nächsten Mondtag an St. Fabian u. Sebastian, den 17. Jänner5. (von verschiedenen Händen ab 17. Jh.) N. 4. (von anderer Hand:) C 4m (von anderer Hand:) Singularis privilegiorum confirmatio Sigismundi regis Romanorum (von anderer Hand:) pertinet ad N.o 2 (von anderer Hand:) 1430 n. 101$$(auf der Plica:) Ad mandatum d(omini) regis Caspar Sligk
Wir Sigmund von Gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs, und zu Ungern, zu Behem, Dalmacien, Croacie etc. kunig, bekennen und tun kunt offembar mit disem briefe allen den, die in sehen oder horen lesen, wiewol wir von angeborner gutikeit allczyte geneygt sein, allen unsern und des Heiligen Romischen Reichs undertanen und getrewen frid und gemach zu schaffen, ydoch bedunkchen wir uns mer pflichtig sein, den personen, die dem allmechtigen Got in geistlichem wesen fleissiclich und andechticlich dienen und in fur uns pietten, gemach, fride und rue zu bestellen, das sy das mit geruetem herczen zu trost unserr seligkeit und umb gemeins nuczes willen dester bas getan und volbringen mogen. Wann wir nu wol underweist sein, daz die ersamen und geistlichen .. abbt und convent des closters zu dem Heiligen Creucz ordens von Zytel, in Passawer bisthum gelegen, unsere liebe andechtige, dem allmechtigen Got flissiclich und andechticleich allczeit dienen und in also loben und eren, das wir hoffen, das manig gut davon kome, dorumb mit wolbedachtem muete, gutem rate und rechter wissen haben wir sy und das vorgenant closter und auch alle und ygliche ire nachkomen mit allen und yglichen iren dorffern und hofen, luten, guetern, gerichten, rechten und zugehorungen, es sey zu Ungern, ze Osterrich, ze Steyr, ze Kernten, wo die gelegen oder wie die genant sind, die sy yczund haben und besiczen und hernach redlich gewynnen mogen in unser und des Heiligen Romischen Richs besunder gnade und schierme gnediclich empfangen und genomen, nehmen und empfahen sy darinn in crafft diß briefs und Romischer kuniglicher mahtvolkomenheit. Dorczu haben wir auch von besundern unsern kuniglichen gnaden denselben .. abbt, convent und closter zu dem Heiligen Crewcz alle und ygliche ire gnade, freyheit, gerichte, rechte, briefe, privilegia und hantveste, die in von Romischen keisern und kunigen, unsern vorfarn an dem riche und nemlich von den allerdurchluchtigisten fursten und herren kunigen zu Ungern und zu Behaim und auch von den hochgebornen herzogen zu Osterrich, zu Steyr, zu Kernden und zu Krayn, und dorczu von andern herren, geistlichen und werltlichen, wie dann die genant sind, verlihen und gegeben sind, und auch alle und ygliche andere ire und desselben closters redlich herkomen, gute gewonheyte und auch alle und ygliche ire vorgenanten lute, guter, dorffer und zugehorunge, wie dann die genant oder wo die gelegen sind, mit allen und yglichen iren rechten, nuczen und zugehorungen, woran die sind, nichts außgenomen, als sy dann das alles bißher redlich besessen und herbracht haben, vernewet, bevestnet und bestetigt, vernewen, befestnen und bestetigen in die alle und ygliche in crafft diß briefs und Romischer kuniglicher mahtvolkomenheit und als ein kunig zu Hungern und meinen, seczen und wollen, daz die vorgenanten .. abbt, convent und closter pey denselben iren gnaden, freyheiten, gerichten, rechten, briefen, privilegien und hantvesten, alt herkomen und guten gewonheiten und auch der vorgenanten dorffern, hofen, lueten, guetern, gerichten, rechten, gruenden und zugehorungen fuerbaß mer beliben und der auch an allen enden gebruchen und geniessen sollen und mogen von allermeniclich ungehindert, und das auch die vorgenant gnade, freyheite, gericht, rechte, brieve, privilegia und hantfeste in allen und yglichen iren meynungen, puncten, artickeln und begriffungen furbaß mer stete und krefftig sein und beleiben und vesticlich gehalden werden sollen von allermenniclich ungehindert, gleicherweise als ob sy alle und ygliche von wort zu wort in disem briefe geschriben stunden und begriffen weren. Auch als das vorgenant closter zum Heiligen Crewcz von unsern vorfaren Romischen keysern und kunigen und ouch kunigen zu Hungern mit ettlichen freyheiten und artikeln begnadet ist, als dieselben brief dann fur uns geczeigt worden sind und der worten, daz sy nit allweg alle brief nach irer notdurfft hin und her fueren bedurffen, so haben wir in die in disen unsern brief seczen und sameln lassen und maynen, seczen und wollen zum ersten von der vorgenanten unserer kuniglicher maht, das des vorgenanten abbts, convents und closter dorffer, hofe, lewtt, guter, zugehorungen und habe fur nyemant, wer oder wie die genant sind, sy sein geistlich oder werltliche, pfand sein sollen und das auch nyemant dieselben dorffer, hofe, lewt, gueter, zugehorunge und habe furbaß mer aufhalden, bekumern, angreiffen, laidigen oder betruben solle in dheyne weis. Auch haben wir mit wolbedachtem muete, gutem rat und rechter (!) wissen den vorgenanten .. abbt, convent und closter zu dem Heiligen Chrewcz diese nachgeschriben besunder gnad und freiheite getan und gegeben, tun und geben in die in chrafft diß briefs und Romischer kuniglicher macht, daz der vorgenant abbt oder sein anwalt oder amptman, den der darczu seczet und schaffet zu richten, zu puessen habe in werltleichen sachen und alle ubergange schuld und missetat, wie die genant sind und wie sich die vergeen, verlauffen oder verhandeln auf desselben .. abbts, conventes und des closters zu dem Heiligen Chrewcz gutern und grunden, außgenomen der schuld, damit ainer den tod verwurchte, denselben, wann er von seinen widertail zu dem rechten vergewisset wurde nach des landes recht, in dem er begriffen wirt, sol dann des abbts und des closters zu dem Heiligen Chrewcz anwalt oder amptman dem landrichter, in des lantgericht er angevallen und vergewisset wirt, antwurten, als er mit gurtel umbfangen ist, also das alle andere desselben ubeltetigen habe, sy sey an erb ligende oder an varundem gute oder wie die genant sey, dem egenanten abbte, convent und closter zu dem Heiligen Chrewcz genczleich und gar unempfremdet und unverrueckt beleiben solle an ansprach, vordrunge, irrunge und hindernuesse allermenglichs, doch unschedlich yederman an seinen gerichten und rechten und auch unsedleich des, der solichen todslag tut, hawsfrawen und kindern an iren gutern und habe. Auch sol kein furst, grafe, ritterknecht, burger oder ander, wie die genant sind, der vorgenanten abbts, convents und closters zu dem Heiligen Chrewcz aygen lewt, goczhawslewt, zinslewt, undersessen und undertan on gueten willen desselben abbts und convents aufnemen in chein weise zu undersessen, dienern oder undertanen oder zu iren auspurgern oder purgern ynnemen oder empfahen noch die wider die vorgenante abbt, convent oder ihres closters amptlewt schuczen, schirmen, freyen oder enthalden in chainer weise. Doch wenn ein czinsman, dienstman oder goczhausman, der nit eygen ist, von in cziehen will, wenn er dann gibt und tut, als von alter herkomen ist, so sol man in cziehen lassen, und wann derselb abbt oder sin amptlewt oder anwalt solich fluchtig aygenlewt, goczhawslewt, czinslewt, undersessen oder undertane nach solicher empfahunge, die auch offenbar und ungeverlich sein sol, von seinen und des vorgenanten closters wegen vordert, daz man die mitsampt irer hab und guet, die sy mit in daselbs hinpracht hetten, wider anworten und volgen lassen solle an eins yglichen intrag und widersprechen. Wir haben auch denselben .. abbt, convent und closter zu dem Heiligen Chrewcz dise besunder gnade getan und sy gefreyet, tun und freyen in crafft diß briefs und Romischer kuniglicher mahtvolkomenheit, daz nyemant, wer der ist, edel oder unedel, derselben .. abbts, convents und closters lewt und guter, die sy dann redlich besiczen und besiczen werden, furbaß mere dringen, laidigen, betrueben oder ir gelt wider recht abnemen oder abscheczen solle. Und daz sy auch nyemant, wer der ist, weder mit knechten, pferden oder hunden furbaß mere ubercziehen, uberladen oder besweren solle noch moge in chain weiße. Auch haben wir die vorgenante .. abbt, convent und closter zu dem Heiligen Chrewcz und alle und ygliche ire undersessen sunderlich begnadet und gefreyet, begnaden und freyen mit disem brief, daz sy frucht, wein, gewant und allerlay andere notdorfftige dinge, nichts außgenomen, der sy in irem closter, hoffen und hawsern zu ir und der iren notdorfft bedurffen, durch alle und ygliche unsere und des reichs und aller andern fursten, graven, edler und allermenniclichs lande und gebiete, stete, merckt und dorffer biß in ir closter hoffen und hewser, als offt in des not geschicht, czol-, mawt- und dreissigfrey und ungeirret fueren und bringen mugen, von allermeninclich ungehindert. Wer auch den vorgenanten abbt, convent und closter wider iren willen holcz in iren welden abhawet, es sey zimerholcz oder prennholcz, und auch an ir wissen, gunst und willen auf des egenanten closters guter, grund, wayd, holcz und velde viech, swein oder anderlay viech, groß oder chlains, treibet, den muegen sy wol darumb pfenden und pussen von yglichem stuck nach des landes gewonheyten und rechten, und sy sol auch chainerlay gewonhait der stete, merckt, vesten oder dorffer doran hindern oder irren in chainerlay weis. Ouch haben wir dem egenanten abbt, convent und closter dise besunder gnad getan und sy gefryet, tuen und fryen sy ouch wissenlich und in crafft diß briefs, daz sy in kumftigen czeiten ewiclich nach irer notdorfft kiesen und erwellen moegen eynen vogt, der in dann allerbesst fuglich ist, der dann sy und dasselb ir closter schuczen und schirmen und getrulich fur sein sol und mag, und ob in ouch derselb in kumfftigen czeiten nicht fuget, daz sy dann denselben wider entseczen und einen andern, der in fuglich ist, seczen und kiesen sullen und muegen, als offt in das fuglich ist, von allermenniclich ungehindert. Und wir gebieten auch dorumb allen und yglichen fursten, geistlichen und werltlichen, graven, freyen, rittern, knechten, landrichtern, richtern, schultheißen, vogten, amptluten, burgermeistern, reten und gemaynen und sußt allen andern unsern und des reichs und unsers kunigrichs zu Ungern undertanen unde getruen ernstlich und vesticlich mit disem briefe, daz sy die vorgenanten abbt, convent und closter an den vorgenanten iren gnaden, freyheiten, richten, rechten briefen, privilegien, hantfesten, alt herkomen und guten gewonheiten und auch den vorgenanten dorffern, hofen, lewten, gutern, zugehorunge, nuczen und habe furbaß mere nicht hindern oder irren noch den iren das ze tun gestatten in chein weis, sunder sy dabey getrulichen und vesticlichen hanthaben, schirmen und geruwiclich beleiben lassen pey unser und des reichs hulden und pey verliesunge aller und yglicher pene in der vorgenanten abbts, convents und closters briefen und privilegien begriffen und darczu hundert marck golts, die ein yglicher der hye wider tuet, als offt das beschicht, zu einer rechten pene verfallen sein sol, halb in unser und des reichs camer und halb den yczgenanten abbt und convent unleßlich zu beczalen.||
Mit urkunt diß briefs, versigelt mit unserer kuniglichen maiestat insigel. Geben zu Prespurg, nach Crists geburt vierczehenhundert jar und dornach in dem drissigisten jare, des nechsten montags vor sant Fabiani und Sebastiani tag, unserr riche des ungrischen etc. im dreyundfierczigisten, des Romischen in dem czweinczigisten und des behemischen im czehenden jaren.
Mit urkunt diß briefs, versigelt mit unserer kuniglichen maiestat insigel. Geben zu Prespurg, nach Crists geburt vierczehenhundert jar und dornach in dem drissigisten jare, des nechsten montags vor sant Fabiani und Sebastiani tag, unserr riche des ungrischen etc. im dreyundfierczigisten, des Romischen in dem czweinczigisten und des behemischen im czehenden jaren.
Original dating clause: des nechsten montags vor sant Fabiani und Sebastiani tag
Language:
Places
- Bratislava
Heiligenkreuz, Stiftsarchiv, Heiligenkreuz, Urkunden (~1133-1775) 1430 I 16, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAH/HeiligenkreuzOCist/1430_I_16/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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