Ich Nichlas der Holdel vnd ich Chunigunt sein Hausfrowe, wir vergehen vnd tun chunt allen den, die disen brief lesent oder ho^erent lesen, die nu lebent vnd hernach chu^enftich sint, daz wir mit gu^etem willen, mit verdachtem mu^et, zu der zeit, do wir ez wol getu^en mochten, recht vnd redleich mit gesampter hant geschaft haben vnser geschaffte, als ez fu^erbaz nach vnser baider tode stæt vnd vnzerbrochen beleibe, als hernach an disem brief geschriben stet. Des ersten so haben wir geschaft den erbern gæstleichen frowen, dem Conuent gemain datz Sant Nichlas ze wienne vnsern weingarten, gelegen hinder dev heren Alsse in dem Gotshausperg, des ein viertail ist, ze nachst Thomans weingarten des Lechner, vnd vnsern weingarten, gelegen in dem vohental, des ein halbs ieuch ist, ze nachst Maricharts weingarten des Churtzen vnd vnser haus, gelegen in der Lantstrazz ze wienne an dem Puhel gegen sant Nichlas Chappeln u^eber ze nachst Chunrats haus des Stangleins, vnd dar zu alles vnser varunt gut, daz wir hinder vns lazzen, ez sei inner haus, oder auzzer haus, swie so daz genant ist, also daz die vorgenanten gæstleichen vrowen gemain datz sant Nichlas ze wienne mit dem vorgenanten erbgut allem, den zwain weingarten vnd mit dem haus vnd auch mit allem vnserm varunden gut, daz wir hinder vns lazzen, als vorgeschriben stet, suln fu^erbaz nach vnser baider tode ledichleich vnd vreileich allen im frumen schaffen, als in daz aller peste wol cho^em vnd fu^ege, an allen irresal. Darnach so haben wir geschaft Jansen meiner vorgenanten Chunigunden pru^eder, vnsern weingarten, gelegen in der Waligvis, des ein viertail ist, ze nachst Vlreichs weingarten, vnsers swagers, also daz derselbe mein pruder Jans mit dem selben viertail weingarten in der Waligvis sol fürbaz nach vnser baider tode, swenn daz ist, daz er zu seinen iarn chumt, auch ledichleich vnd vreileich allen seinen frumen schaffen, als im daz aller peste wol cho^em vnd fu^ege an allen irresal. Wær aber, daz er sturbe vnd an erben verfu^er, vnd daz er daz selbe viertail weingarten vnuerchumerts hinder im liezze, so sol denn daz selbe viertail weingarten auch ledichleich geuallen auf den Conuent gemain der gæstleichen vrowen datz sant Nichlas furbaz ledichleich vnd vreileich ze haben vnd allen irn frumen damit ze schaffen, als in daz aller peste wol cho^em vnd fu^eg an allen irresal, also daz die selben vrowen datz san Nichlas vnsern seln vnd aller vnser vordern vnd nachchomen seln ze hilf vnd ze trost alle iar ewichleich einen iartag da von begen suln in irm chloster mit vigilii, mit selmesse vnd mit anderm gepet, als irs ordens gewonhait ist. Vnd daz ditzs geschæfte nach vnser baider tode stæt vnd vnzerbrochen beleibe, als vor an disem brief geschriben stet, darvmb so geben wir disen brief zu einem warn vrchunde diser sache, versigilt mit hern Hainreichs insigil des Pracher, zu den zeiten Purgermaister ze Wienne vnd mit hern Dietreichs insigil des Fluscharts vnd mit hern Chunrats insigil des Herschaftleins, die wir des vnuerschaidenlich gepeten haben, daz si diser sache gezeug sint mit irn insigiln. Der brief ist geben ze Wienne nach Christes geburt Dreutzehen hundert iar, dar nach in dem Syben vnd fu^enftzgisten iar, des nächsten Phintztages vor sant Agnesen tage.

Source Fulltext: WEIS, Heiligenkreuz (=FRA II/16, 1859) S. 408-409