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Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1343 XI 19
Signature: 1343 XI 19
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1343 November 19
Weichart von Radlberg widmet zur Kirche von Herzogenburg 2 Pfund Pfennige Gülten auf Grundstücken in und um Radlberg mit der Bestimmung, daß davon ein halbes Pfund den Kanonissen gereicht, das übrige unter die Chorherren verteilt werde und diese dafür einen feierlichen Jahrtag für ihn und seine Familie begehen sollen.
Source Regest: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 168, Nr. 150
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)

3 Siegel anh. Material: Pergament
    Graphics: 
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    Ich Weichart von Retelperig vergich vnd tuen chund allen den die disen prief lesent, oder horent lesen die nu lebent oder her nach chunftig sind daz ich mit meiner hausfravn vron annen guetem willen vnd mit gunst vnser paider erben vnd ze der zeit da ich iz wol getuen macht, gegeben han, zwai phunt gelts wienner muniz die man dient an sand michels tag vnd ligent auf vber lent die da haizent auf der wiss von den man dient an suben phening fumfzehen schilling vnd die andern suben vnd dreizig die ligent auf Gerten der dient chnodel zwelif vnd haubenpoerstel zehen vnd ott strobel neune vnd strobmair sechs daz selbe guet daz leit als pei ein ander vmb daz haus ze Retelperig, vnd waz des andern dienst ist auf dem selben guete daz gehoert ze dem haus ze Retelperig. daz mein rechts aigen gebesen ist, geschaft han durich aller mainer vodern sel willen vnd auch besunderlich durich meiner sel willen dem gotshaus des gueten herren sand Gorgen ze Herzogenburch den chorherren auf ier oblai also beschaidenleich daz sev den vroven da von geben schullen ein halphunt phening vnd die andern zwelif schilling vnder die herren tauen igleichen sein recht da von geben, also daz seu mir alleu iar meinen iartag begen schullen mit vigili vnd mit selmess als andern erbern leuten, vnd teten sev dez nicht so schol sich der nest erbe des guetes vnderwinden vnzen so lang daz in alles ir recht begangen wert als iz geschaft ist dar vmb gib ich in daz guet mit allem dem recht vnd iz mein vodern vnd ich selber her pracht han, allen iren frum da mit ze schaffen als mit anderm iren aigen an allen irsal. Daz die Wandlung stet vnd vnzebrachen beleib, dar vber gib ich vorgenanter Weichart von Retelperig disen prief zue ainer vrchund vnd zue ainem waren zeug der sach versigelt vnd bestet mit meinem hangunden Insigel vnd mit hern leben Insigel von freuntshausen vnd mit chunrats insigel seines pruders die der sach zeug sind vnd ander frum leut genueg. Der prief ist gegeben da von christes gepurd waren ergangen dreuczehen hundert lar dar nach in dem drei vnd vierzkisten lar an sand Elspeten tag.
    Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 168-169

    Original dating clausean sand Elspeten tag

    Comment

    Altbestand.
    Weichart von Radelberg starb wahrscheinlich sehr bald nach Ausstellung dieser Urkunde, jedenfalls aber noch vor Ende des Jahres 1345, da in diesem Jahre schon sein Nachfolger im Besitze von Radelberg erscheint. Er war kinderlos und der Letzte seines Geschlechtes auf dieser Burg, die nach ihm in fremde Hände kam und in solchen fortan blieb. Ungefähr 350 Jahre lang war Radelberg der Sitz zweier sich folgenden, nach ihm sich nennenden Familien gewesen, einer älteren gräflichen und der jüngeren, dem Ritteradel angehörig. Die Grafen von Radelberg, ein Zweig der bairischen Grafen von Formbach, hochangesehen und reich begütert, blühten von c. 995 bis c. 1130, wo ihr Mannsstamm erlosch. Siehe darüber: Moriz, Kurze Gesch. der Grafen von Formbach, Lambach und Pütten. München 1803, und insbesondere über Grafen Ulrich n. von Radelberg, den Schirmvogt von Göttweig, † 1097, und dessen Familie, das Saalbuch des genannten Stiftes (Font. VIII.). Die interessanteste Persönlichkeit dieser Familie nach Ulrich II. ist wohl dessen Tochter Liutkardis, vermählte Gräfin von Bogen (geboren c. 1070, noch lebend 1149), deren lange Zeit in zweifelhaftes Dunkel gehüllte Abkunft erst durch den verdienstvollen Herausgeber des eben erwähnten Saalbuches, P. Wilhelm Karlin — als einer gebornen von Radelberg — klargestellt wurde, und welche in den Annalen vieler Klöster als deren grosse Wohlthäterin gerühmt wird. Siehe die Anmerkung 85 zur Urkunde CCLXXVI a.
    Die Herren oder Ritter von Radelberg lassen in den spärlichen Nachrichten, die in Urkunden oder Chroniken über sie auf uns gekommen sind, im Allgemeinen jene Züge erkennen, welche die Geschichte von dem Ritterthume ihrer Zeit überhaupt angibt. sie waren tapfere Krieger, die in den Heeren ihrer Landesfürsten kämpften; sie machten aber auch darin von ihren Standesgenossen keine Ausnahme, dass sie zu Zeiten — z. B. im 13. Jahrhundert — dem Faustrechte huldigten und sowohl ihre Clienten, die sic schirmen sollten, als auch schwächere Nachbarn durch Gewaltthätigkeiten bedrängten und beschädigten, weshalb sich Erstere von ihrer Schirmvogtei, mit Hilfe des Landesfürsten, bald loszumachen suchten. So löste das Stift Mariazell 1213 in Bezug auf seine Besitzungen in Inzersdorf ob der Traisen, und Melk 1217 in Bezug auf sein Gut in Lantfritsteten die Vogtei (letztere um 40 M. Silber) dem During von Radelberg ab. (Siehe Meiller, Babenberger Regesten, S. 112 und 120. Vgl. oben Anmerkung zur Urkunde VII.) Zum Stifte Herzogenburg jedoch standen die Herren von Radelberg mit Ausnahme zweier kleiner Zwischenfälle, die ebenfalls bald gütlich beigelegt wurden (Urkunde XVII und CXVI), stets in freundlichstem Verhältnisse. Sie wurden beinahe regelmässig zur Zeugenschaft in den im Stifte ausgestellten Urkunden beigezogen und bedachten dasselbe auch mit mehreren, zum Theil bedeutenden Schenkungen und frommen Stiftungen (Urkunde VII, CII, CL).
    Ob und wie die Herren von Radelberg mit den Grafen dieses Namens verwandt waren, kann bei dem fast gänzlichen Mangel an urkundlichem Material darüber aus dem 12. Jahrhundert nicht angegeben werden. Für die Zeit vom 13. Jahrhundert an aber lässt sich die Geschlechtsfolge der jüngeren Familie folgendermassen darstellen: Dietmar During Meingot I. ???
    Der unmittelbare Nachfolger Weicharts auf Radelberg war sein Schwager Gottschalk von Flacheneck (Anmerkung zu Urkunde CXIV). Nach diesem kam c. 1358 dessen Schwiegersohn Dietmar von Ror, der aber nicht, wie bei Hoheneck, III. p. 587, 588 zu lesen ist (vgl. Keiblinger, 1. c., I, S. 424, Anmerkung), identisch war mit dem († 1359) gleichnamigen Propste von St. Pölten, wie sich aus der Prüfung der citirten Angaben Hoheneck's selbst schon ergibt. Auch lebte damals nach anderen Urkunden (z. B. Duell. Excerpt. geneal., I. p. 66, Nr. CVI) in der That ein jüngerer Dietmar von Ror, wahrscheinlich obiger Besitzer von Radelberg. Nachdem dieses dann von c. 1370 an längere Zeit den Herren von Sachsengang verpfändet war (in diesem Sinne nennen Simon von Sachsengang und sein Sohn Hans in einer Göttweig'schen Urkunde von jenem Jahre Radelberg „ihr Schloss"), hatte es 1433 zwei Herren: Bernhard von Ror und Heidenreich von Plankenstein (Urkunde CCCXXXIX), und noch 1464 befand es sich im gemeinschaftlichen Besitze dieser Familien.
    Die Burg, von der jetzt keine Spur mehr vorhanden, wurde wahrschemlich schon im 16. Jahrhundert abgebrochen. Nur die einstige Burgkapelle kapelle (bei der in St. Andräer Urkunden 1351 ein Capellan erwähnt wird und deren Beneficium im Passauer Pfründenverzeichnisse aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Mon. B. XXVIII. 2, p. 496 mit der Verleihungstaxe von 5 Pfund Pfennigen vorkommt) steht noch, und wird in derselben, als einer Filiale von Herzogenburg, von Zeit zu Zeit Messe gelesen.


    LanguageDeutsch

    Notes
    1 In Just. Kaltenegger's Urkundensammlung, Tom. I. p. 38 und II. p. 205, 209 finden sich drei Documente, in denen die Witwe (zweite Gemahlin) Gundakers I. von Radelberg, Katharina - zuletzt 1349 - als lebend erwähnt wird, mit zwei Töchtern, Agnes, verehelichte Weichart, und Katharina, vermählte Cheya, und einem Sohne Alber von Radelberg, aber alle diese nicht mehr auf Radelberg. Ein Sohn des Letzteren war wohl jener Gundaker, der (nach Hoheneck, III. S. 591) 1410 als der Letzte seiner Familie starb und eine Frau, Katharina, geborene Ror, als Witwe hinterließ.
    Places
    • Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift
    • Unterradlberg oder Oberradlberg (GB P)
    Persons
    • von Unterradlberg oder Oberradlberg, Aussteller
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