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Charter: Urkunden Klosterneuburg (1002-1767) 1346 II 28
Signature: 1346 II 28
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28. Februar 1346
Testament des Caplans der St. Bartholomäus-und Magdalenen-Capelle bei der St. Martinskirche, Konrad.
Source Regest: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 309, Nr. 318
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.stift-klosterneuburg.at)

Vier häufende Siegel in gelbem Wachse. Das erste, des Caplans Konrad, ist vom Jahre 1342 (N.298.) bekannt. Das zweite: † . S . RVDWINI . PREPOSITI . ECCLIE . NEVENBVRGENSIS. Unter einem gothischen Bogen steht rechts der Erzengel Gabriel, links die heil. Jungfrau. Unten betet in einer kleinen Capelle der kniende Propst, den Hirtenstab in den Händen haltend. Das dritte Siegel, Wigand's, ist vom Jahre 1337 (N. 271.) bekannt, die lanzenförmigen, gekreuzten Stäbe sind bei Duell. Exc. Geneal. Tab. XIII. n. 159 abgebildet. Auch das vierte Siegel, Dietrich's von Guntramsdorf, wurde schon zum Jahre 1338 (N. 274.) erwähnt. Material: Pergament
    Graphics: 

    cop.
    Prot. III. Nr. 360.

      x
      Ich Chunrat der Chapplan zu den zeiten der Chappellen datz sand Mertein Vergich - Daz ich - geschaft han durich meiner sel hail willen allez daz, daz vnd hernach geschriben stet. - - Von erst so lazz ich hinder mir Ayndlef fueder Weins. Der schafe ich meinem genedigen herren Brobst Ruedwein Sechs fuder weins auz dem Weingarten von Chalenperch. So han ich drew fuder weins verchauffet Otten dem Schiffar vmb zwaintzig phunt Wienner phenninge, derselben zwaintzich phunt sullen sich vnderwinden mein Veter, der Weygand, vnd mein Swager der hagenbruenner an meiner muemen stat vrowen Elspeten seiner hausfrovn. Vnd also mit auzgenomen warten, daz si dew selben zwainzich phunt Wienner phenninge geben sullen durich meiner sel hail willen So schaffe ich ir von erst dem pharrer daz sand Mertein zway phunt, vnd dreyn gesellen daz sand Mertein drew phunt, vnd dem Schuelmaister ain phunt, vnd zwain chapplan ain phunt. Vnd suln auch mit Vigilye vnd selmesse singen, alz gewonhait ist. So schaffe ich auch, daz man mir dem Ersten vnd den Sibenten vnd den dreizzigisten wegen sol mit drin phunten Wienner phenninge, also daz an ie dem tage, als vorbenant ist, gevalle ain phunt fuer die oblay hintz Alter vmb wein vnd vmb prat, vnd vmb Vische oder vmb Fleichs. Ich schaffe auch ein phunt Wienner phenninge vmb Sechtzehen phunt Wachs, do man mir chertzen sol auz machen, die prinnen suln zu der Vigilye vnd zu der selmesse, alz gewonhait ist. Vnd ist, daz ich egenanter Chvnrat der Chapplan westat wirt datz sand Mertein, so suln dieselben Chertzen do weleiben, Waer aber, daz ich bwgraben wuerd ze dem Chloster, so suln si halb weleiben ze dem Chloster vnd halb ze Sand Mertein. Ich Sches herren (!) (Ich schaf sechs herren) vier vnd achtzich Wienner phenninge, dem pharrer zwelif phenninge, drin gesellen ie dem hern zwelif phenninge vnd zwain Chapplan ie dem herrn zwelif phenninge Vnd dem Schuelmaister zwelif phenninge Vnd dem Schueler vier phenninge, dem Maesner vier phenninge, vnd de Nonnen zwainzich phenninge. Die selben Wiener phenninge sol man geben von der vigilye vnd von der Selmesse ze dem Ersten, vnd zu dem Sibenten, vnd zu dem Dreizzigisten. Ich schaffe auch Sechs schillinge Wienner phenninge den schuelern, daz man mir den salter lesen sol meiner sel ze hilfe vnd ze trost Ich han auch gegeben ain fueder weins in der purger zeche datz sand Mertein dor vmb mir die Zech Levt taylen suln wein vnd prat armen Leuten meiner sel ze hilfe vnd ze trost ze dem ersten vnd zu dem sibenten vnd ze dem dreizzigisten, als der zech gewonhait ist. So schafe ich meinem schueler drew phunt vnd meinem Weinzurel drew phunt allez wienner phenninge - So han ich geschaft vnd geben den erber Chorherrn ze Chloster in ir Oblay zwen Weingarten, dez igleichs ain Viertail ist, ainer Leit an dem aichperch, der ander in dem Velergraben fuer drew phunt Wienner phenninge geltes also weschaidenleich, daz ein igleich Oblaymaister, swer der ist, der der Oblay verweser ist, alle tage geben sol zwen Wienner phenninge dem herren, der die ersten messe von Vnser Vrowen singen in dem Chloster auf dez heyligen Chreutzalter. - - Ich schaffe aucvorgenanter Chunrat der Chapplan datz sand Mertein mein mettenpuech, dez zway taylet sint, ain sumer tail, vnd ain winter tail, vnd ain guet messe gewant, die ewichleich durich meiner sel hail willen pei derselben Chappellen weleiben suln. Vnd datz ditz geschaeft nach meinem tod furbaz also stet vnd vnczebrochen weleib, dez gib ich oftgenanter Chuenrat der Chapplan disen brief - versigelten mit meinem insigil, vnd zu einem worn zeuch mit des erbern herren insigil brabst Ruedweins vnd mit meines vetern insigil Weygandes vnd mit dez erbern Ritter insigil hern Dyetreichs von Gundramsdorf, der diser sache auch zeuch ist mit seinem insigil an meins swager stat des Hagenbrvnner, Wan der nicht aigens insigils enhat. Der brief ist geben - Dreutzehen hundert Jar darnach in dem sechs vnd virtzigisten Jar ze Vaschange.
      Source Fulltext: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 309-311

      Original dating clauseze Vaschange

      Comment

      Der Aussteller dieser Urkunde kömmt auch im stiftlichen Todtenbuche vor. XIII. Kal. Decembris. Notandum, quod Dominus Chunradus Chappellanus de sancto Martino, comparavit hystoriam de s. Elyzabeth cum duobus libris.
      In späterer Zeit erscheinen als Capläne dieser Capelle urkundlich:
      1379. 25. Mai. Andreas.
      1398. 8. März. Jakob.
      1458. Stephan Füll.
      Die Urkunde zeigt uns die Kirche zu St. Martin mit zahlreicher Geistlichkeit versehen.
      Die vorkommende Burgerzeche ist verschieden von der früher vorgekommenen Zeche am Neusiedel. Sie hiess auch Zwelfpotenzeche und hatte ihren Sitz in der unteren Stadt, während jene in der oberen Stadt sesshaft war und später den Namen Kreuzzeche annahm.
      Der erwähnte Kreuzaltar stand an dem Gitter, welches gegenwärtig die Chorstühle von dem Kirchenschiffe trennt; dies erhellt aus den Worten des Bischofs Ulrich von Passau, der die Lage dieses Altars bei Gelegenheit der über Leopold's Heiligsprechung einzuleitenden Untersuchung also beschreibt: „ante altare sanctae Crucis circa introitum chori".
      Der Ordo chori vom Jahre l573 erwähnt bei Gelegenheit der Missa in Aurora in Nativitate Domini: Haec missa in ara s. Crucis in organis et Ministris perficitur.
      Unter dem Schüler des Testators ist sein Famulus zu verstehen, wie denn auch im Todtenbuche ein solcher unter der Bezeichnung „scolaris refectorii" vorkömmt.


      LanguageDeutsch
      Places
      • Guntramsdorf (GB MD)
      • Kahlenbergerdorf (Wien XIX)
      • Klosterneuburg, Augustiner Chorherrenstift
      • St. Martin in Klosterneuburg
      geographical name
      • Aichperch
        • Regular Form: Flurname in Klosterneuburg
      • Velergraben
        • Regular Form: Fellergraben, Flurname in Kosterneuburg
      Persons
      • Dietrich von Guntramsdorf, Ritter, Zeuge
      • Elisabeth, Frau des Hagenbrunners
      • Hagenbrunner, Schwager Ulrichs, des Kaplans
      • Konrad, Kaplan der Kapelle bei St. Martin in Klosterneuburg, Aussteller
      • Otto der Schiffar
      • Pfarrer von St. Martin in Klosterneuburg
      • Rudwein von Knappen, Propst des Stiftes Klosterneuburg (1336-1349), Siegler
      • Wigand, Vetter Konrad, des Kaplans, Siegler
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