Charter: Urkunden Klosterneuburg (1002-1767) 1364 IX 24
Signature: 1364 IX 24
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24. September 1364, Wien
Herzog Rudolf IV. schenkt dem Stifte das herzogliche Haus auf dem Anger zu Klosterneuburg mit Ausnahme des Kellers und der Presse.Source Regest: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 411, Nr. 423
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Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.stift-klosterneuburg.at)
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An einer grün-rothen Seidenschnur hängt in rothem Wachse, auf einer Unterlage von gelbem, das Reitersiegel, welches Herrgott Mon. Austr. Tom. I. Tab. VII. n. 1, zugleich mit dem Gegensiegel, enthält. Material: Pergament
Prot. II. N. 117.
Wir Ruedolf der Vierd, von Gotes gnaden Erzherzog ze Oesterreich, ze Steyr, ze Karnden, vnd ze Chrain, herre auf ,der Wynndischen Marich vnd ze Portenaw, Graf ze Habspurch, ze Tyrol, ze Phirt vnd ze Kyburg, Margraff ze Purgowe vnd Lantgraf in Elsazzen, Bechennen vnd tun chunt offentlich mit disem briefe allen den, die in sehent, lesent oder hOerent lesen, nu oder hienach in kuenfftigen zeiten, Wie das sei, daz fuerstliche guetikait alle ir Vndertanen milteklich bedencken vnd Versorgen sulle, so ist doch ze sundern gnaden vnd besorgnuzz den fuer ander leutte phlichtig vnd gepunden, die steten Gozdienste geordent sind, Vnd darzu die hab, die sie besizent, mit erbern gastung Gotesfreunden vnd armen Leutten ordenlichen erpietent vnd mittaillent. Darumb ist, Daz wir wolbedacht vnd willeklich, durch Got lauterlich vnd durch trostes vnd Selen hailes willen allen vnsern Vorvordern, Vnser vnd auch vnserr Prueder den erbern geistlichen vnsern lieben anda\echtigen u. den Probst vnd dem Convent des Gozhauses ze Newnburg sand Augustins Orden in Pazzower Pystum Vnd demselben irm Gozhause vnser haus gelegen daselbs ze Newnburg auf dem Anger ze ne\echst der Losenhaimerin hause, das von vnsern Vorfordern an Vns chomen was, ainer ewigen, ste\eten vnd Vnwiderruefflichen gabe gegeben haben vnd geben auch mit disem briefe fuer Vns, vnser Prueder Vnd Erben also, daz si vnd ir nachkomen dazselb haus mit allen rechten, nuzen vnd zugehOerungen eweklich inne haben, niezzen, besezen vnd entsetzen sullent, als ander ir vnd irs Gozhauses Heuser vnd gueter, ausgenomen allain dem Cheller vnd der Presse darinne, die wir vns, vnsern Pruedern vnd Erben an demselben Hause Vorauz behebt haben, Vns vnd nieman andrer erweklich ze wartenn, Vnd sullen auch dazselb haus ob dem Cheller vnd der Prezz mit de\echern, Estreichen vnd mit anderm Paw pezzern vnd versorgen, wenn des not geschieht ane geverd. Wir haben ouch in den namen, als davor, die egenanten geistlichen Leut an ir vnd irs gozhauses stat des egenanten hauses vnd seiner zugehOerung in der Vorgedachten weise gesezet in nuzlich, leiplich vnd ruwig gewer. Vnd Verhaizzen gne\edeklich fv\er Vns, Vnser Prueder, vnd Erben, daz wir dise gabe ste\et vnd Veste haben wellen, vnd die nymmer von dhainerlay sache wegen widerrueffen oder da wider tun, in chain Weise nieman raten, helffen oder getullen, der da wider tun wolte mit gerichte oder ane gerichte, haimlicli oder offenlich in dhainen Weg, Sunder daz Wir ir vnd irs Gozhauses des vorgenanten hauses mit der Vorgedachten Vnderschaid rechter scherm vnd gewer sein sullen vnd wellen, ane alle geverd. Diser gabe sind gezeug der hochgeborn fuerst Vnser Ohaim her Wenzla Herzog ze Sachsen, des heiligen ROemischen Reichs Obrister Marschalch, die Erwirdigen herr Johans Bischof ze Brichsen, Vnser lieber fuerst Vnd Kanzler, her Peter Bischof ze Marcopel, Weich Pischof in Pazzower Pistum, Abt Clemens ze den Schotten ze Wienn, die Edeln Graf Vlreich von Schowmberg, Vnser lieber Oeheim, Graf Vlreich von Cyli, Hauptmann in Chrayn, vnd vnser getrewn Lieben, Eberhart von Walsse von Lynz, Hauptmann ob der Ens, Stephan von Meissaw, Obrister Marschalch, Haidenreich von Meissaw, Obrister Schenck, Alber von Puchaim, Obrister Drugsez, Peter von Eberstorf, Obrister Kamrer, Wilhalm von Chrenspach, Obrister Je\agermaister, Leutolt von Stadekt, Lantmarschalch in Oesterreich1), Wernhart der Drugsez, Hainreich von Rappach, vnser hofmaister, Hanns von Losperg, vnser Kamermaister, Wilhalm dev Schenck von Liebenberg, Vnser Speismaister, Eberhart der Kastner, Vnser hofschenk, Hainreich der Prenner, Vnser Chuchenmaister vnd vill ander erber Leutte. Vnd ist daz geschehen vnd wart diser brief geben ze Wienn an Eritag vor Sand Michelstag - drewzehenhundert Jar darnach in dem Vier vnd Sechzigisten Jar vnsers Alters in dem fvmf Vnd zwainzigistem vnd vnsers gewalts in dem Sibenden Jar. Wir der Vorgenant Herzog Ruodolf sterken disen brief mit dirr Vnderschrift vnser selbst hant.
Source Fulltext: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/10, Wien 1857) S. 411-413
Original dating clause: Eritag vor Sand Michelstag
Comment
Rudolf IV. erscheint hier nicht mehr als Herr, sondern als Erzherzog in Krain, und zwar kömmt diese Schreibweise seit 16. März d. J. vor (Steyrer, 1. c. Col. 399). Seit dieser Zeit erscheint Krain immer unter den österr. Herzogthümern (Fröhlich, Specimen Archont. Duc. Carinth. P. I. p. 107).Herzog Rudolf behält sich bei dieser Schenkung Presse und Keller vor, wegen der bedeutenden, vom Klosterneuburger herzoglichen Kelleramte zu verwahrenden Weinfechsung.
Unter den Zeugen erscheint an erster Stelle der Herzog von Sachsen, der eben jetzt mit dem Herzoge Rudolf von dem bairischen Heereszuge zurückgekehrt sein mochte, nach Angabe des Chron. Salisburg. apud Steyrer in Addit. Col. 393 et 394: „Tunc (post festum Bartholomaei, 24. Aug.) ascendit dux Austrie obsidens Ried — Duces verumtamen Bavariae suspicabantur ducem Austriae nullatenus auxiliaturum Muldorffensibus, reliquerunt obsidionem — accelerabant in Prawnaw cupientes in Ried dimicare contra Rudolphum ducem Austriae, quo percepto Rudolphus dux Austriae, dux Saxoniae — tendebant versus Austriam".
Ferner erscheinen zwei Marschälle, Stefan von Meissau als Obrister, und Leutold von Stadeck als Landmarschall. In der Urkunde vom Jahre 1361 (Fischer 387) geht Leutold als Landmarschall Jans dem Lozberger, dem Hofmarschall, vor, dessen Vorgänger im Amte Pilgrim der Streun war. Es ergibt sich daraus, dass drei Marschall-Ämter bestanden, ein erbliches, ein vom Regenten abhängiges als Hofmarschall, und das Amt des Landmarschalls, was schon 1312 bei Stefan von Meissau und Dietrich von Pillichsdorf sich zeigte.
Language:
Notes:
1) In späterer Zeit erscheint in stiftlichen Urkunden:1421. Mont. nach Invoc. Pilgreim von Puchaim als Landmarschall, und in dem Amte eines Untermarschalls Peter der Leinpühler.1470. Freit, vor Pfingsten. Leopold von Wulzendorf.1529, Montag nach Leopold. Ambros Wisent.
Places
- Ebersdorf (GB ?)
- Klosterneuburg (GB KN)
- Klosterneuburg, Augustiner Chorherrenstift
- Linz (GB L)
- Maissau (GB HL)
- Schaunberg (GB EF)
- Wien
geographical name
- auf dem Anger
- Regular Form: Flurname in Klosterneuburg
Persons
- Albero von Puchheim, oberster Truchseß
- Bernhard der Truchses
- Clemens, Abt des Schottenstiftes in Wien (1349-1372)
- Eberhard der Kastner, Hofschenk
- Eberhard von Wallsee von Linz, Hauptmann in Oberösterreich
- Hans von Lasberg, Kammermeister
- Heidenreich von Maissau, oberster Schenk
- Heinrich der Prenner, Küchenmeister
- Heinrich von Rappach, Hofmeister
- Johann, Bischof von Brixen (1364-1374)
- Leutold von Stadeck, Landmarschall in Österreich
- Losenheimerin
- Peter von Ebersdorf, oberster Kämmerer
- Peter, Bischof von Marcopolis (Syrien), (1359 gen.) Weihbischof zu Passau (1359 gen., + 1368)
- Rudolf IV., Herzog von Österreich (1358-1365), Aussteller
- Stefan von Maissau, oberster Marschall
- Ulrich, Graf von Cilli, Hauptmann in Krain
- Ulrich, Graf von Schaunberg
- Weich, Bischof von Passau
- Wenzel, Kurfürst, Herzog von Sachsen-Wittenberg und Lüneburg (+1388)
- Wilhelm der Schenk von Liebenberg, Speisenmeister
- Wilhelm von Kreisbach, oberster Jagdmeister
Klosterneuburg, Stiftsarchiv, Urkunden Klosterneuburg (1002-1767) 1364 IX 24, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAK/KlosterneuburgCanReg/1364_IX_24/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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