Ich Michael der Gewchramer, zu den zeiten purgermaister vnd Mu^enczmaister zu Wienn, Ich Chuenrad der Rampelstorfer, Ich Nyclas der Beispach, Ich Jorig der Newer, Ich Hawnold der Schuhler vnd Ich Hanns der Mertinger, die zeit all funf des Rats der Stat daselbs vergehen - das fu^er den rat der egenanten Stat ze Wien komen fraw Anna, hannsen seligen der Syrfeyer tochter, Stephan hawsfraw des poelln an ainen tail, vnd Junkfraw Barbara Ir Swester, Hannsen, hern Vlreichs des Zingken Svn hausfraw an dem andern tail, vnd paten do den gantzen Rat mit guetleichen willen vnbetwungenleich, das sy in vier oder menigern aus In des Rats geben zu taylern zu den guetern, dew sy von dem vorgenanten Irm vatter, hannsen dem Syerfeyer ledichleich anerstarben bern vnd die In ze tayln hinder Im lazzen hiet. Des gab der Rat vns vorgenant sex In zu denselben guetern zu Taylern. Also haben Wir diselben gueter vnder sew getailt, vnd ist auch an derselben taylung mit furzicht vnd mit los der vorgenanten frawn Annen derselben gueter zu rechten Erbtayl gevallen - ain Haws, Stadel vnd garten, vnd ain hofstat weingarten hinden daran gelegent in der Lantstrass var Stubentor ze Wienn. Do engegen so ist der vorgenanten Junkchfrawen Barbaren an der obgeschriben taylung auch mit furzicht vnd mit loos zu rehten erbtail der vorgenanten gueter gevallen - ein haws, pavmgarten vnd ein weingarten mit aller zuegehorung gelegen in erdpurg, vnd vier tag – werch wismad, gelegen ze pidermanstorff, auch ist aygenleich ausgenomen vnd beret worden vmb das haws mit samt dem zuhaws hinden daran gelegen in der Mu^ennserstrass ze Wienn, genant das Sierfeyer haws, das sullen die obgenanten zwo Swester noch mit einander taillen, wenne sy wollen - Vnd darnach komen wir wider fu^er den obgenanten rat vnd sagten do von der egenanten Taylug wegen vnser Kuntschafft vnd Ways, als vor geschriben stet. Vnd darumb so geben wir von geschefft vnd gehaissen desselben Rats der obgenanten frowen Anne den brief - versigelten mit vnsern anhangunden Insigeln. Der brief ist geben ze Wienn - drewzehen hundert Jar darnach in dem fumf vnd newnczgistem Jar des nagsten freytags nach den Osterfeyrtagen.

Source Fulltext: ZEIBIG, Klosterneuburg (=FRA II/28, Wien 1868) S. 79-80