In dem Namen vnsers Herrn vnd der hailigen vngetailten Driualtichait. Wir Merttein von Gottes genaden abbte des goteshaus zu Chremsmünster bechennen für vns vnd alle vnser nachkomen vnd tun chund allen getrewn kristen lewten den gegenbürtigen allz den künftigen, das wir mit williger vorbetrachtung vnd mit wol volkompner bedechtnusse in rechter lieb Gots mit guter erchantnuzz vnserr gewissen vnsers gotzhaus rechtem stiffter vnd stiffterinn vnd auch vnserr vnd aller vnser voruaren vnd nachkomen äbbte des egenanten vnsers gotzhaus vnd alles vnsers geslechts des namens der herren von Polnheim seellen ze hilff vnd trost vnd allen gelaubigen seeln der sammunge vnsers gantzen conuentes des gotzhaus zu Kremsmünster gestifft vnd geordent haben vnd in ledichleich aufgeben vnd in geantburtt haben zu rechtem selgerät vnd gewidemten gut in die oblay des egenanten vnsers gotzhaus vnuerchumbert ewichleich zu beleiben die hie noch verschriben guter vnd zehent: Von erst den hoff genant zu Epping in Kempnater pharr gelegen, der vnser kauff ist von Wernharten dem Mair im Pach; darnach ain hoff genant zu Aichenaw vnd ain hoff genant der Aytterbekchhoff auf dem obern Chueperg gelegen in Chirichperger pharre, die paid vnser chauff sind von Haimreichen dem Gwerleich; vnd dartzu die zehent von erst auf vnsers gotzhaus mairhof zu Tewrbang, daselbens auf der Schechelhub vnd auf den gütern zu Leyten, auf zwain gütern zu Strazz, auf der halben hub ze Öd, die all gelegen sind vor dem Tewrbang in Vorichdorffer pharre; vnd den zehent auf aim achtail akcher ze Itenshaim, daz geraint vnd gelegen ist zu nechst der Gneser gut daselbs in Steinakircher pharr; vnd die zehent all vnser chauff sind von Albrecht von Holnperg; darumb der conuent vnd all ir nachkomen pei rechter gesworner gehorsam sand Benedicten ordens jerleich vnd alle tag an abgang ewichlich schuldig vnd gepunden sind vnd auch an alles vertzichen awsrichten schullen vnd wellen ain mezze in vnser Frawn eren, die am veirtag schol gesungen werden vnd am werichtag gesprochen auf vnser Frawn alter in der chirichen vnd gotzhause des heiligen lobsamen wirdigen herren sand Sigmunds, desselben gotzhaus wir von anuange pawer vnd stiffter gebesen sein. Dartzu wir demselben vnserm conuent in ir oblay auch gestifft vnd geben haben in allem rechten, allz oben begriffen ist, die hernach verschriben zehent: von erst den zehent auf drein gütern zu Pirchech, auf ain gut in der Grub, auf vir gütern datz Chremos, auf zwain gütern zu Webingern, auf aim gut datz Walchaim dem Portzner, auf vir gütern zu Weigselpawm, auf zwain gütern zu Nakchothausen, auf drein gütern zu Chrotendorf, auf vir gütern datz Erleich, auf vir gütern zu Itenshaim, die zehent all gelegen sind in Vorichdorffer vnd in Steinakircher pharren vnd die auch vnser chauf sind von Joriginn der Wispekchinn von Gmunden, darumb auch der obgenant conuent vnd ir nachkomen in rechter gehorsam des vorgenanten ordens vnd gotlicher voricht an abgangk ewichleich schuldig vnd gepunden sind vnd an vertzichen awsrichten schullen all wochen drey mezz in dem vorgenanten vnserm gotzhaus; von erst am Montag ain mezz in der kappeln des heiligen herren sand Egidii, die gelegen ist in dem freythof, da die herren vnsers conuents begraben werdent, zu hilff vnd trost irr seeln vnd allen gelaubigen seeln vnd alln iren voruaren vnd nachkomen seln; die andern mezz am Mitichen auf dem alter zu allen Heiligen im münster auf der porchirchen in den eren aller Heiligen; die dritten mezz am Samtzstag in der chappeln zu sand Johanns im dorff in den eren sand Johanns oder wie daz ye nach der zeit ist; also schullen die drey mezz an yedem tag gotlich vnd trewlich volpracht vnd awsgericht werden, allz oben verschriben stet, an alln irrsal vngeuerlich. Auch haben wir dem obgenannten conuent in ir oblay gestifft vnd gegeben ain hub genant die Chochhub zu Waytarn in Sirnincher pharr gelegen, die vnser kauff ist von Jorigen des Tewrbanger swestersun zu Steyr vnd die zway phunt gelts ist vnd nicht mer, darumb der conuent auch all jar jerleich an abgangk ewichleich in rechter gehorsam unsers ordens schuldig vnd gepunden sind, den verporigen vnser Frawn tag im aduentt mit vollem gesungen ampt vnd mit aller tagzeit zu begeen vnd volfuren schullen in aller mazze, allz man den begeet an vnser Frawntag, allz si geporen wart. Also schullen si auch dem heiligen herren sand Sigmund an seinem tag auch alle jar jerleichen mit vollem gesungen ampt mit siben lichten vnd mit aller tagtzeit begeen vnd volfuren gottleich vnd trewleich in dem egenanten vnserm gotzhaus an alln irrsal. Auch haben wir der samnung des obgenanten conuentes vmb die vorgemelten mezz vnd gotzdinst dieselben vorgenanten hof güter vnd zehent all mit alln zugehoren, allz oben benant sind, in ir oblay ewichleich gestifft geordent vnd gegeben zu rechten freyem aigenlichen gut furbazz zu besizzen inne zu haben vnd zu nyessen in allem dem rechten, allz die mit kauff an vns geuallen sind, vnd haben in auch die kaufbrief mit sambt darumb zu irren handen vnd gwer ingeantburtt vnd vbergeben, vnd sein auch wir vnd vnser nachkomen der vorverschriben hof güter zehent ir recht herren vnd scherm, wenne des durft geschieht vnd geluben auch in pei vnser gewizzen, das wir vnd all vnser nachkomen in allen vorgeschriben gütern vnd rechten dhain laidigung invell vnd irrung nicht tun sullen noch si wider di gerechtichait dar inne besweren in dhainen wegen an alle geuer. Wer auch, ob der vorgenant conuent vnd ir nachkumft die obgenanten mezz vnd gotzdinst zu ainer yeden zeit, allz vor benant ist, nicht volfüren vnd awsrichten vnd mit wissen indert sewmig vnd vngehorsam darinne weren vnd wolten sein, so sind si ye, welich vnder jn den gotzdinst versawmet habent, geuallen in die vngenad pen vnd puezz des allmechtigen Gots vnser Frawn vnd den heiligen, in den eren derselb gotzdinst versawmet ist warden, vnd habent dartzu wider die gerechtichait irrs geswaren ordens swerlich getan. Darumb wir vnd vnser nachkomen gewalt vnd recht haben, vns der obgenanten irrer hoff vnd zehent zu vnderbinden vnd die ze vnsern handen allz lange inne haben schullen, vntz si daz hintz Got vnd vnser Frawn vnd hintz den heiligen, gen den daz verbaricht ist worden, pezzern mit der pen vnd puezze, allz wir oder vnser nachkomen in darvmb aufsetzen. Wir offen auch, daz wir die obgenanten hoff vnd zehent vmb vnser besunder aigen gut gechauft haben, dartzu vns der erber herre Hanns von Polnhaim ze Warttenburg vnser lieber vetter seliger in den eren des heiligen herren sand Sigmunds hundert phunt vnd dreissigk phunt Wienner phenning zu hilff dartzu geben hatt, dartzu vns menig ander erber leute in sand Sigmunds eren grozze hilff vnd steur mit irem gut zu dem paw dahin geben vnd tan habent, dieselben hilff vnd steur wir mitsambt anderm vnserm gut an die egenanten guter gelegt haben. Des zu vrchund vnd ewiger gedechtnuzze geben wir obgenant abbt Mertt den brif besigelten mit vnserm sigell vnd zu merer gedechtnusse der vorgenant vnser conuent die handlunge mit sambt vns bestett hat mit irem anhangenden insigell, wann die sach mit irem rat vnd willen geschehen ist. Vnd zu pezzer sicherhait haben wir gepeten die erwirdigen vnd andechtigen herren vnd prelet herrn Florian diezeit abbt des wirdigen gotzhaus zu Gersten vnd den ersam wirdigen herren hern Symon abbte des gotzhaus zu Lambach, daz si der sach zeugen sind mit iren angehanngen insigelln, in vnd iren gotzhewsern an allen schaden. Der brif ist gegeben, da man zalt von Kristi gepurde tausend jar drew hundert jar, darnach in dem newn vnd newntzigistem jare an Freytag in der Quotember zu Phingsten.

Source Fulltext: OÖUB 11 (Wien 1983) S. 824-827