Ich Elspeth dy Ruessin, Perichtolden des Obernhaymer säligen tochter, vergich offenleich mit dem priff vnd tun kund allen den, dy in sehent hornt oder lesent, daz ich mit wolbedachtem mut vnd auch mit gutleichem wiln vnd wort meins lieben wirts Hainrech des Rues, der daz geschaeft mit sampt mir tut vnd auch tan hat, daz hernach geschriben stet, nach rat vnd weysung vnser rechten vnd pesten freund, czu derczeit, da wir es wohl vnd rechtleich tun möchten, bey vnsern gesunten lebentigen leib schaffen vnd machen wir nach vnser paider tod durch besunder lieb vnd freuntschaft wil vnsern lieben freunten Jesse dem Rewter vnd sein prudern Niclasen des Rewter sün, di er pei Perichtolden des Obernhaymer tochter gehabt hat allew dew habe, die hernach geschriben stet: Czu dem ersten den hoff cze Aych, ain hoff genant der Ornschelhoff, den Molvendthoff halben vnd dew halb mül dapey gnant an der Praitwisen vnd den halben hoff cze Obernhaym, da der Mayr am Hoff auf gesessen ist, vnd daz virtail aus der selden dacz Obernhaym vnd sind allew rittermesiges aigen gelegen in Gaspolczhofer pharr, vnd den cze Meckenpach ain hoff gelegen in Weybarer pharr vnd ist lehen von dem goczhaws cze Lambach, vnd ain hoff vnd mül cze Eltenperig gelegen auf der vogttey cze Wels in Gaspolczhofer pharr, vnd den hoff cze Kirichaim gelegen in Oczpecker pharr pey Wolfseck vnd ist ynwertsaygen von dem perig cze Starchenberg, vnd vnser haws cze Lambach, daz wir von irm vater Niclasen dem Rewter kawft haben. Alzo hab wir dew obgnant güter allew, alz wir sew in aygens oder saczes gwer ynne haben, bei vnserm lebentingen leib, ab wir an leib erben abgingen, di von vnser paider leib komen schuln vnd anderswo nicht mit ander konschaft, ab ains daz ander vberlebt vnd wider heyrat, vnd ab wir dew obgnant guter auch verczihen mugen vor eehaftigen nöten vnser leibnär oder wie sich das fuegetew an gever, alzo machen vnd schaffen di nach vnser paider tod Jesse dem Rewter in aller der mazz vnd auch sein prudern alz vor geschriben stet; gewinne wir aber paid leib erben mit einander, da bleibt es pey vnd ist der gemacht priff ab vnd hat dan dehain krafft nicht. Wir offen auch, ab vns paiden oder vnserm ygleichem, welichs daz ander überlebt, not geschäch an geuer cze verseczen oder cze verkauffen, so schulen wir sy an nöten; mochten oder enwalten (sy di güter) nicht kauffen noch darauf leihen, so hab wir oder vnser ytweders vollen gwalt cze verseczen vnd cze verkauffen vnd schulen si vns darynne nyndert yrren noch engen in dehaynerlay weis weder mit worten noch mit werken haymleich noch offenbar vnd waz si dawider teten oder redten, es war mit recht oder an recht geistleich oder werltleich, daz hat dehain krafft nicht. Wir melden auch, ob die obgnannt vnser freund Jesse vnd sein pruder an leib erben abgingen, so schuln die obgnant guter erben auf meiner egenannt hawsfrawn Elspeth des Obernhaymer tochter nachsten erben vnd freund vnd alzwo nicht. Wir offen auch, ob man der güter ains oder wyuil der wer, di vnser sacz sind, von vns lost, wo wir dan di selbigen phenning anlegen auf ander güter, die schuln auch erben nach vnser paider tod in aller mazz, alz vor geschriben stet. Daz das alles alzo stet vnd vnczebrochen bleib, daz oben in dem prieff geschriben stet, darüber geb wir in den offen priff versigelt mit meins obgnannt Hainreich des Rues anhangunden insigel, darvnder sich mein egnannt hawsfraw Elspeth mitsampt mir vorpint stet cze haben, daz in dem priff geschriben ist vnd cze ainer pessern sicherhait vnd bestetnezz mit vnser lieben freund Hensel des Obernhaymer, Mertel des Salmansleiter vnd Ulreich des Salmansleiter anhangunden insigel versigelt, di ir insigel cze czewgnez durch vnser fleiz pet wil an den priff gehangen haben in vnd irn erben an schaden. Der priff ist geben nach Christi gepurd drewczehenhundert iar, darnach in dem suben vnd newnczigesten jar an sand Johannestag cze Sonwenden.

Source Fulltext: OÖUB 11 (Wien 1983) S. 618-619