Wir Erasm von Gots gnaden abbt ze Lambach vergehen offenlich und tun kunt mit dem prief allen den, so er furpracht und geczaigt wirt, das unser getrewer Wolffganng Mulbannger, die zeit unsers gotshaus richter und probst, umb einen ewigen jartag pey unserm gotshaus ze begen und ze volfuren uns in die abbtey darumb mit wolbedachtem muet und ledigleich geschafft, gemacht und geben hat ze der zeit, da er ez mit recht wol tun mocht, mit gunst seiner erben, sybentzigk phunt guter Wienner phenig, die wir im und unser convent redleich schuldig gewesen sein und uns ze unsers gotshaus notdurfft fuderleich und trewlichen gelihen hatt, und auch sein haws und hofstat mit seiner zugehorung, gelegen ze Lambach im purkfrid in dem markt oberhalb unsers klosters, ze nagst Jacoben des Poserleins haws, dasselbig er mit seinen aigem gut awfgepawt und zymmert hat. Darumb, ze widerlegung ze begen und ze volfuren den benanten jartag, so haben wir hinwider unsern herren und pruedern unserm convent des benanten unsers gotshaus awz der abbtey geben ledigleich in ir oblay jarlich alle jar und hinfur ewigkleich awsgeczaigt ain phunt Wienner phening auf dem hof ze Dickach und eribrecht ist von unserm gotshaus, dasselbig in wer den hoff innhat raichen alle jar jarleich und dinen schol ze unser frawen tag der dinstzeit und vier huener und in andrew nichte mer gepunten noch phlichtig schol sein, und sechs schilling Wienner phenig auf der mul auch ze Dickach ze sant Merteins tag alle jar und anders nicht darauf, und dreyssigk Wienner phenig auf der Vischerpewnt ze unser frawen tag der dinstzeit, alles in Visschenhaymer pharr gelegen. Wer aber, das sew in den dinst ze rechter zeit, so verschriben ist, von den benanten stucken nicht geben, so sullent sew die benant unsere hern der convent darumb noten und phenden. Das alles haben wir also ledigleich geben und ausgeczaigt dem convent unsers benanten gotshaus in solcher beschaiden, das sew dem benanten Mulbannger, Agnesen und Ursulan seinen hausfrawen, Annan seiner tochter und allen seinen nachkomen und vorvodern selen einen ewigen jartag ze Lambach begen und volfuren sullent jarleich und alle jar in der wochen Reminiscere in der vasten an erichtag nacht mit gesungener vigily und darnach mit gesanng und prynnunden kertzen uber sein, seiner hausfrawn und tochter greber geen in den krewtz ganngk zenachst pei der tur ze der tenncken hannt als man ab dem kar get und ain Placebo sprechen, und darnach des morgens mit zwaien gesungen ampten, das ein von unser frawen, das ^ander ein selampt und dar under ein gesprochen mess ze trost seiner und allen glawbigen selen und aber uber die greber gen als des nachts der vigily, und sullent die benanten ampt und mess volpracht werden also, das der gestifften mess kaine underwegen pleib als der prief und stat den ir nagst er[iben] von uns und unserm convent darumb habent lawtt und sagt. Wir offen auch, das man von dem b[enanten] dinst awz der oblay jarleichen und alle jar in die gustrey raichen schol und geben sechtzig Wienner phenig ze belewchten den jartag. Das unserm convent das alles also ytzund und hinfur von uns und allen unsern nachkomen stat und unzeprochen pleib, geben wir in den prieff, versigelt mit unserm anhangundem insigel, der geben ist nach Christi gepurt virtzehenhundert jar und darnach in dem czehendten jar an suntag nach dem heiligen prehentag.

Source Fulltext: StiAL, Kopialbücher, HS 16, P. Augustin Rabensteiner OSB: Documenta monasterii Lambacensis Bd. I, ab anno 992-1415, S. 646-648, Nr. 522