Ich Gothard aufm Stockhach in Vischlhaimer pharr gesessen bekenn fur mich, all mein erben und tun kund offenlich mit dem brief allen, den er furkumbt, alls ich ainem des edeln vessten Warmunden Oberhaimer fluchtigen hollden etlich truhen auf sein gebeet behallten und daz gelawgnet, deshalben intzicht, arkhwon und pos verdenckhen auf mich komen was, darumb ich auf desselben Warmunden Oberhaimer begern von dem edln vessten Sebastian Payssen zu Mitterperg dertzeit hofrichter zu Lambach venckhlich angenomen etlich zeit in venckhnuss gehallten und umb sollich lawgnen gestrafft und doch auf furpeet frumber erber lewt begnadt und der venckhnuss gemussigt worden bin, daz ich bey meinem ayd, eren und trewen dartzu bey verliesung leibs und alles meines guts geredt, gelobt versprochen hab, gered, gelob und versprich auch hiemit wissenlich in kraft des briefs, daz ich noch yemands annder von meinen wegm umb und von wegen sollicher venckhnuss straff und alles, so mit mir gehandlt worden ist, dem erwirdigen geistlichen meinem genedigen herren herrn Johannsen, abbt zu Lambach, seinem gotshawss und nachkomen bemelltem Payssen, irem hofrichter dem gedachten Warmunden Oberhaimer, allen iren lewten, hollden und unndertanen auch allen und yeden, so an sollicher meiner venckhnuss und straff mit rat oder tat schuld haben oder verdacht sein und allermenigklich nichts destveinter sein soll, ich will auch, daz in unguten ausser rechtens furan gegen yemands rechen, afern nach uben mit rat, tat, worten noch werchen haimlich noch offenlich durch mich selbs oder annder yemands all geverd und arglisst hiemit gentzlich ausgeschaiden und vermiten wurde aber durch mich oder annder yemands von meinen wegen ainicherlay hiewider gehandelt und daz aus geleublichem und genugsamen antzaigen erfunden, allsdann soll und mag sich der obgemellt mein genediger herr von Lambach und sein hofrichter meines leibs und guts unnterwinden und gegen mir ergen lassen alls gegen ainem ubersagten, der seines ayds, eren, trewn, gelubdes, brief und sigl nit gehallten hat on alle gnad. Dawider soll und will ich auch allsdann kainerlay freyhait, furbeet, herschaft, gelayt noch sicherhait icht genyessen, wann ich mich der und aller genaden beschutzung und beschirmung geistlich und weltlich, wie dy dawider mir zu behellff erdacht und genennt werden mocht, gentzlich hiemit begeben habe. Mit urkund des briefs, den ich darumben gib mit des edeln Mertten Oberhaymer zu Praytenaw und des edeln Kilian Leroch am Stadl baider aufgedruckhten insigeln, dy ich mit vleis darumb gebeten hab, in und iren erben on schaden. Der obberurten meiner gelubde und der gebet umb dy insigl auf den brief sein zewgen, dy mich aus der straff und vencknuss erpeten haben, die erbern Pawl Smid, burger zu Lambach, Thoman Mayr zu Egkhenperg, Michel Gablsperger, bed in Vischlhaymer pharr, Ulrich Pullwechs zu Gatern, Lienhart Kircher zu Posenlutring, Mertt Kreyhloder, all drey in Stainerkircher pharr, und Hanns Schachner zu Hinterschachen in Talhaymer pharr gesessen, dy ich auch obgenanter Gothart mit vleis und durch gotzwillen darumb gebeten hab. Geben und geschehen alls man zallt nach Christi unnsers lieben herren geburde viertzehenhundert und darnach in dem newnundnewntzigisten jaren am suntag nach unnser lieben frawen irer schiedung tag.

Source Fulltext: StiAL, Kopialbücher, HS 21, P. Augustin Rabensteiner OSB: Documenta monasterii Lambacensis Bd. VI, ab anno 1483-1499, S. 613f, Nr. 3508