Charter: Michaelbeuern, Benediktiner (1072-1951) B 27
Signature: B 27
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1458
Christoff Trauwner, diezeit Pfleger zuw Hauwnsperig, tut kund allen, daß Abbt Görig des Gotshauws zue Peuwern an einem, und Gängel Mair von Liesching den andern Teils, in ihrer Irrung und Zwietracht, so sie gehabt haben vonwegen des Hofs zue Liesching, der zue dem Gotshauws Peuwern gehört, da der bemelt Gängel yezt aufsitzt, auch von Abstiftens wegen (d.h. Wegnahme) desselben Hofs, Wäncknüß [Gängel wird also vermöge dieses Streites auch im Gefängnis gewesen sein], Verklagens gein Schauwnberg [indem der Abt sich an den Schirmvogt des Klosters wandte], Nachveisen, Zehrung, Schaden, hinter ihn, als einen Pfleger, gegangen sind, d.h. sein Schiedsgericht angerufen haben. Also hat er, obgenannter Pfleger, frumme und ehrbar Leut zu sich genommen, die von beiden Teilen auch fleißig darumb gebeten wurden, mit Namen: Hanns Mülhaymer, diezeit Stadtrichter zu Lauffen, Hanns Talck, Wolfgang Göldel, Fridreich Guettrater, all drey Bürger und Ausferigen zue Lauffen, Hanns Smuck (Schmuck), Martein Weidhauwser, Hanns Puffer, auch Bürger daselbs. Darauf hat obgenannter Pfleger mitsamb dem Zuesatz (d.h. mitsamt den sieben Beisitzern) beide Tail, jeden besunderleich nach aller Nottdurfft gehört, Red' und Widerred', auch was yeder Tail vorzubringen gehabt hat. Darauf sind sie, Pfleger und Zuesatz, all ainträchtickleich aines Spruchs (eines Gerichts-Entscheides) ainig worden. 1. Sprechen sie alle Veintschafft auf beiden Teilen ganz ab und todt für Freuwndt (Verwandte), Helfer und Gönner. 2. Sprechen sie: nachdem der bemelt Gängel dem Abbt und dem Convent in dem Hof Liesching freyer Stift Irrung getan, auch nicht gehorsam gewesen ist, daß der Gängel mit vier seiner Freuwndt oder andern vier Nachpauwen (Nachbarn) sich gen Peuwern fuegen (begeben) soll des Suntag nach Weinachten und den Abbt und sein Convent durich Gotsbillen (um Gottes willen) bitten, daß sie ihm's vergeben; und wann er das getan hat, so soll ihm's der Abbt und sein Convent vergeben. 3. Sprechen sie, daß der Gängel ab dem Hof Liesching zue den Liechtmessen schierist nach dem Landts-Recht räumen und fahren soll und die Pfricht (Früchte?) darauf lassen und mit andern Dingen auch handeln nach Lanndts-Recht, ungewärleich. 4. Sprechen sie, daß ein Tail dem andern in den Schaden nichts geben sull, sondern es soll yeder seinen Schaden selbst dulden. 5. Bitten sie mit sunderm Fleiß, daß der Abbt den Gängel dann auf das Guet Ruettersperig (Rudersberg) zue freyer Stift setzen würdet. Es soll auch derselb Gängel dem Abbt und dem Convent jährlich in ihr Stifft kommen und daselbs dulden und leyden, d.h. die Abgaben reichen, alswie ander ihre Holden thuent. Und wenn der Gängel auf das Guet Ruettersperig fahren wierdet, so soll er dem Abbt in 14 Tagen zwen Reinisch Gulden zue Anlait geben. Und welcher Tail den gegenwürtigen ihren Entscheid (Spruch) überfüer und nicht hielte, der wär dem genädigen Herren von Salzburg ohne alle Genad verfallen umb 60 Pfunnt Pfenning und dem von Schauwnberig als einem Vogtherren auch soviel und dem andern Tail umb all sein Zuespruch und Schaden. Und dannacht soll obgenannter Spruch bei Kräften bleiben. Current repository:
Urkunden Michaelbeuern
Urkunden Michaelbeuern
Original dating clause: 1458 an Pfinztag (Donnerstag) nach sannd Niclas tag des heyligen Bischolff.
Michaelbeuern, Stiftsarchiv, Michaelbeuern, Benediktiner (1072-1951) B 27, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAMB/MbOSB/B_27/charter>, accessed at 2025-01-17+01:00
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