Ich Wernhart der Hagensperger, mein hausfraw Elspet vnd all vnser erben veriehen offenleich mit dem prief vnd tu^on chund allen den die in an sehent hörent oder lesent, das wir vns gar vnd gantz auf ein gantz end bericht haben mit dem erbern herrn hern Dietmarn probst ze Reichersperg vnd mit dem gotzhaus da selbs vnd er sich mit vns vmb all zu^esprüch vnd vmb all handlung di wir hintz im vnd dem gotzhauz, wie di genant sind oder wie sich di vergangen habent von dez guts wegen ze Mülleiten ze sprechen gehabt haben, daz wir fürbaz noch ni^emt von vnsern wegen gein dem obgenanten gotzhaus nichtes mer süllen sprechen noch chriegen chlain oder groz in dhainer weis, also mit der beschaiden, daz ich vorgenanter Wernhart der Hagensperger, mein hausfraw Elspet vnd all vnser erben auf geben daz vorgenant guet ze Mülleiten vnser lieben tochter frawn Kathrein mit allen ern, rechten vnd nützen di dar zu^e gehörnt, also daz si daz vorgenant guet ze Müelleiten ir lebtäg stiftleich vnd päwleich schol inne haben vnd sol dem offt genanten gotzhaus da von järleich dienen vnd geben ze hügnüzz dreisskig pfennig an sand Jacobs tag vnuerzogenleich vnd zway weisänt, ze ostern zwen chäs vnd ze pfingsten zwen chäs. Wurd aber verzogen, daz alz oben verschriben stet, so habent si vollen gwalt dar nach über viertzehen tag auf dem vorgenanten guet dar vmb ze pfenten mit vnserm gütleichen willen vnd an all widerred. Waer aber daz ich vorgenant fraw Kathrey dez obgen(anten) Wernhartz dez Hagensperger tochter meinew recht auf dem obgen(anten) guet mu^est versettzen oder verchauffen von meiner notdurft wegen di sol ich sew dez ersten anpieten vnd noetten. Wolten oder möchten si di nicht von mir chauffen oder lösen, so mag ich meinew recht vor in vnd mit irer hant wol versettzen oder verchauffen einem gleichen mann da von si auch ires dinstes wol becho^emen mu^egen alz von mir selbn. Vnd wann ich obgen(ant) fraw Kathrey abgen mit dem tod, da Got lang vor sey, so ist daz obgen(ant) guet ze Mu^elleiten hin wider ledig dem Gotzhaus ze Reichersperg mit allen ern, rechtn vnd nu^etzen di dar zu^e gehörent vnd also pawmanns recht. Daz in daz also stät vnd vnzebrochen beleib, gebn wir in den prief versigelt mit meinem vorgenanten Wernhartz dez Hagensperger anhangundem insigel vnd zu einer pezzern sicherhait vnd zeugnüzz mit dez erbern weysen vesten ritter herrn Petern dez Hager di zeit pfleger ze Viechtenstain auch anhangundem insigel versigelt, der daz durich vnser grozzen fleizzigen pet willen an den prief gehangen hat, im vnd seinen erben an schaden, dar vnder wir vns verpinden mit vnsern trevn allez daz sta^et ze habn daz an dem prief verschriben stet. der geben ist nach Christes gepu^erd dreutzehn hundert iar dar nach in dem Newn vnd Sibentzkisten iar an sand Veytztag.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906) S. 651-653