Ich Zacherl der Lengawer mein hausfrau und all unser erben vergehen und tun chunt offenleich mit dem brif allen den, div in an sehent hörent oder lesent, daz wir westanden haben von dem erwirdigen geistleichen herren hern Greifen dem probst zu Reichersperig daz dritail auf seinem und seins gotshaus gut ze Lintlach zu paumansrecbt, daz di weil stiftleich und pawleich gelegen ist, also daz wir yem und seinem gotshaws da von dinen und geben sulen zu rechtem dinst aller iar iärleich zu sand Michels tag drey schilling winner pfenning unverczogenleich und zu den Weihnachten zwen chäs und ze Ostern zwen chäs und dreizk ayr und ze Phingsten zwen chäs und sullen in sein und seins gotshaus stift gen mit zwain hünren und mit zwelf winner pfenning und an schaden wider darauz. Und wann wir dem obgenanten herren und seim gotshaus den vorgenanten dinst also ausrichten und geben unverczogenleich auf yeder zeit, alz vor verschriben ist, so sol er und sein gotshaus uns daz obgenant dritail lazzen für ander läwt. Ez ist auch ze merkhen, ob wir dem vorgenanten herren und seim gotshaus den obgenanten dinst nicht geben unverczogenleich auf yeder zeit, als vor verschriben ist, so hat unser vorgenanter herr und sein gotshaus und ir amptlewt daz obgenant dritail ze stiften und ze stören eim andern holden, wem oder wie sew verlust mit unserm gütleichen willen und an all unser widerred und sullen dann daz obgenant dritail pawleich und stiftleich ligen lazzen mit sam und mit ardhäw nach der umbsatzen rat und sullen und wellen wir dann dhain ansprach vodrung noch recht darnach nimmer mer gehaben noch gewinnen, weder mit recht noch an recht geistleich noch werltleich oder wie wir uns daz fürnemen, und waz wir da wider mit dem vorgenanten herren und seim gotshaus chriegen oder rechten wolden von dez vorgenanten dritails wegen und auch wider allez, daz an dem brif verschriben ist, wie div recht und chrieg genant wären, di sol unser vorgenanter herr und sein gotshaus an aller stat mit dem ersten recht und fürkhomen erlangt und wehabt haben und wir gein in verloren und da sol sew di herrschaft und ir amptläwt und aller mändleich wider uns zu füdern schirmen und frein, daz ist unser gütleich will und fleizzigev gepet, und wer auch den brif mit seinem und seins gotshaws willen inne hat zaigt oder fürpringt, der hat allev diu recht, die vor verschriben sind, als gänczleich als si selber. Und daz yem und seim gotshaus daz allez also stät und unzebrochen weleib, gib ich yem obgenanter Zacherl der Lengawer yem und seim gotshaus den brif besigelten mit der erbarigen hern Hansen dez Tannbergaer und Görgen dez Tummair di zeit phleger zu Ried und Chunratz dez Stokhamer di zeit lantrichter zu Ried anhangunden insigl wesigelt, di der sach tädinger sind gewesen vor dem von Abensperg, die wir mit fleizziger pet darumb gepeten haben, daz si irew insigel zu einer gedachtnuzz an den brif gehangen habent in und iren erben an schaden, dar under ich mich obgenanter Zacherl der Lengawer mein hausfrau und all unser erben verpinden mit unsern treun an aydez stat allez daz war und stät ze haben, daz oben an dem brif verschriben ist. Der brif ist geben nach Christi geburt drevczehenhundert iar und darnach in dem siben und achczkistem iar an sand Elspeten tag.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933) S. 463-464