Ich Fridrich Hohenwartter die zeit richter zu Scherding bechenn offenlich mit dem brief, daz für mich cham in offnew schrann, da ich sazz an dem rechten ze Schärding, der erwirdig gaistlich herr her Greyff probst ze Reichersperig mit vorsprechen und sprach, daz er und sein gotzhaws hiet ain holtz genant das Hard gelegen in Scherdinger gericht in Mwnsteyrer pfarre, da hin hiet er geoffent in ehafftem tayding, daz er es wolt ausfriden nach seiner notdurfft, als er pest möcht; nu wär im fürgeben und gesagt worden lantmerweis, man wolt in daran engen und irren; also cham er für mich in die lantschrann und pat darumb ze fragenn, was recht wär. Da sagt frag volig urtail und das recht, er sölt drew recht hie pey dem rechten sein, und es sölt der amptman beruffen bey der pfarrchirchen, da daz holtz inn gelegen ist, ob yemant hintz dem egenanten holtz ze sprechen hiet, der solt das in der zeit fürpringen, als der schrann recht war. Also berufft es der amptman vor der pfarrchirchen, als es das recht gesagt hiet. Darnach cham der egenante probst von Reichersperig wider für mich mit vorsprechen in di lantschrann ze Schärding. Da sagt das recht, ich solt dem amptman zwsprechen auff seinen aid, wie die recht wären herchomen. Der sagt auf seinen aid, es wär der vorgenante herr der probst von Reichersperg die drew recht hie vor gestanden und er hiet es auch dreystund berufft vor der pfarrchirchen als des lantz recht wär. Darnach fragt ich, was nu recht wär. Da sagt frag volig urtail und recht, seind der amptman darumb gesagt hiet, daz er es also nach dem rechten lantzrecht vor der obgenanten pfarrchirchen drew recht geoffent und berufft hiet, es solt der obgenante herr von Reicherssperig nach des amptmanns sag bey dem recht beleyben, die weile ich an dem rechten säzz angeuär, ob yemant chäm, der hincz dem egenantten holtz oder hincz grundt und podem oder wayd yhtz ze sprechenn oder ze reden hiet, darumb solt auch geschehen, was recht wär. Chäm aber nyempt, so solt der offtgenant herr der probst zu Reichersperig und sein gotzhaus beleyben bey nucz und gewer und solt all sein notdurft damit schaffen mit infriden und mit andern sein und seins gotzhaws notdurft, wie in verlust und solt hewt und furbas mit ruwen sein und solt auch daruber haben der herschafft ruwe und scherm, als des lantz recht ist, und des solt ich im und seinem gotzhaus meinen brief geben, den ich im und seinem gotzhaws darüber gib von gerichts wegen, als er im desselben tags an dem rechten ertailt ist worden, versigelten mit meinem anhangundem insigel. Des sind gezewgen die erbern herren ritter und knecht, die desselben tages bey||
dem rechten an der schrann gewesen sind, her Peter der Chameräwer zwm Haiczstain die zeit pfleger zu Schärding, Eysenreich Dreflinger, Herwortt Ottenperger, Steffan Zeller, Hainreich Tewffenpekch, zwen Peter Raspen, Hainreich Ödenwiser, Jacob Raspp und ander erber lewt genug. Das ist geschehen nach Christi gepurd drewczehen hundert iar und darnach in dem siben und achtzigistem iar des Mitichens vor sant Cholmanstage.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933) S. 458-459