Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1276 VI 15
Signature: 1276 VI 15
Add bookmark
Edit charter (old editor)
15. Juni 1276 (Montag), Schlägl
Propst Diepold von Schlägl verleiht dem Wernhard von Steineperge und dessen Söhnen Gottfried und Ulrich ein Lehen in Hörhag (Herhage) gegen einen jährlichen Dienst von 40 Kufen (cuppa) Salz als Leibgedinge; auch soll er dem Kloster bei den Weinfuhren von der Donau herauf behilflich sein, wofür seine Leute das Stifts-Hospiz benützen dürfen.Source Regest:
Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 26 (S 17), S. 45
Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 26 (S 17), S. 45
Current repository:
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
Seal: Siegel an Pergamentbändchen hängend: 1) Propst Diepold von Schlägl. Braunes Wachssiegel, hochoval, 55 x 40 mm; Propstgestalt mit Pedum. Umschrift: "SIGILLUM PP * INSIGL DE PLAGA."
Seal: 2) Pilgrim von Rannariedl. Gelbes Wachssiegel, dreieckig, auf die Spitze gestellt; 40 x 35 mm; rechte obere Ecke fehlt. Falke mit ausgebreiteten Flügeln, Umschrift nicht lesbar.
Material: Pergament
Dimensions: 80/90 x 230 mm, Plica 8/12 mm.
- notes extra sigillum:
- Rückseite: Collatio feudi in Herhag /1276 / N. I. / A: Clas. II. Alienat: Rub: c.
Fehlt in den Kopialbüchern, jedoch im "Index" von Kop A (1593) fol. 133r als "Collatio cuiusdam feudi in Herhag" verzeichnet.
K. Rumpler (1979)
"Nos, Dypoldus(1), Dei gratia prepositus in Slage, ad noticiam omnium cupimus peruenire, quod nos cum consensu nostrorum fratrum contulimus domino Wernhardo(2) et duobus filiis suis, scilicet Gotfrido(3) et Vlrico(4), dictis de Steineperge, feodum nostrum in Herhage(5) ad censum quadraginta cupparum salis(6) ad dies vite ipsorum sub pretextu precarie absolute possidendum. Si uero predictum censum in festo sancti Mychahelis(7) persoluere neglexerint, ex tunc prelibatum feodum ad nos absolute sit, tamen sub forma gratie reuoluatur. Adicimus eciam, quod promoueant nos in deportatione vini(8) nostri de Danubio(9) iumentis suis et seruo, necnon et homines nostros progentes pro vino debent hospitio(10) recipere, non suis sed nostris expensis, cessante contradictione. Vt autem hanc specialem teneant seruitudinis, presentem paginam, sigilli nostri atque domini Pilgrimi de Rænnarigel(11), predicti feodi defensoris, munimine ipsis tradimus consignatam. Datum in Slage(12), in die sancti Viti, anno ab incarnatione Domini Mo. CCo. LXXo. VIo. Huius rei testes sunt: Nos Dypoldus prepositus, fratres Walchunus(13), Wernherus(14), Fridericus(15) konuersi(16), frater Hertwicus(17) cellerarius, Hainricus cognomine Schozzer(18), Amlungus(19); dominus Pilgrimus de Rænnarigel, dominus Rudlinus de Haichenbach(20), dominus Lvdwicus, Vlricus, Porn, fratres de Ludweigstorf(21), dominus Vlricus et Wernhardus fratres de Gotergezzing(22), Wernhardus de Vischbach(23), Gebhardus de Jauchenberge(24), Fridericus de Merzing(25) et alii quam plures."
Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 26 (S 17), S. 45-46
Original dating clause: in die sancti Viti
Editions:
- Erstveröffentlichung
Secondary Literature:
- Pröll, Geschichte (1877) 30f.
- Luger, Dissertation (1936) 124, 169.
Language:
Notes:
(1) Diepold I., der Tradition nach seit 1260/61 Propst, taucht urkundlich erstmals hier auf; die Regierungszeit vor 1276 muß demnach als unsicher gelten: Pichler, Profeßbuch (1992) 21f.
(2) Wernhard von Steineperge, nur hier genannt, hatte seinen Sitz in Steinerberg bei Altenfelden. Vgl. Siebmacher, Wappen OÖ 401 und Baumert-Grüll 1 (1988) 9.
(3) Gottfried von Steineperge, hat Hörhag 1303 inne: UBLOE 4 (1867) 444.
(4) Ulrich von Steineperge, tritt erneut 1305 als Zeuge in Erscheinung: UBLOE 4 (1867) 492.
(5) Herhag: Hörhag, Pfarre Altenfelden. Wurde 1356 mit Wurmbrand getauscht; vgl. unten Urk 156.
(6) Dieser Vertrag macht deutlich, daß Salz noch ein besonders kostbares Gut war. Eine Kufe (cuppa) Salz dürfte ca 75 kg (mit dem Holz) gewogen haben; 40 Kufen waren ca 3.000 kg Salz; damit konnte Schlägl den Eigenbedarf für das Kloster und die Untertanen (vor allem für die Fleisch- und Fischkonservierung) decken, für einen eigentlichen Salzhandel blieb wohl kaum etwas übrig. Vgl. Paul Praxl, Der goldene Steig, Grafenau 1976 und ders., Brief vom 12.2.1998 und 15.10.2002.
(7) Erzengels Michael: 29. Sept.
(8) Der Schlägler Wein kam wohl bereits aus den stiftseigenen Weingärten von Königstetten NÖ, obwohl diese erst 1292 urkundlich in Evidenz sind; vgl unten Urk 35.
(9) Die Weinfuhren von der Donau nach Schlägl geschahen entweder von Obermühl über die Kleine Mühl (oder von Untermühl über die Große Mühl) zum Kloster. Offenbar erwartete der Propst, daß die Weinfuhren von der Donau bis Hörhag bei Altenfelden gebracht werden, sodaß sich der Weg nach Schlägl ganz wesentlich verkürzt hätte.
(10) Das Schlägler Hospiz (auch "Infirmaria dominorum" und "Siechhaus" genannt) muß also im Bereich von Haichenbach an der Donau vermutet werden. Vgl Urk. 23, Anm 5.
(11) Pilgrim von Rannariedl, sonst Pilgrim von Falkenstein (urk. 1264-1283) genannt (vgl. Urk 19, Anm. 18); ihm war Steineperge als Lehen untertan; vgl. Siebmacher Wappen OÖ 401.
(12) Schlägl, Ausstellungsort. 13 Walchun, Laienbruder, nur hier und in 8 Cpl 150 (o. J.) genannt. Vgl. Vielhaber, Catalogus (1918) 13. - Pichler, Profeßbuch (1992) 23, Nr. 5.
(14) Wernher, Laienbruder, nur 1276 genannt: Profeßbuch 24, Nr. 6.
(15) Friedrich, Laienbruder, nur 1276 genannt: Profeßbuch 24, Nr. 7.
(16) Die Laienbrüder werden vor den Chorherren als Zeugen angeführt! Die klassische Anzahl von zwölf Konventualen konnte Schlägl damals offenbar nicht aufweisen!
(17) Hertwich hatte als Kellermeister wohl die Funktion des Priors und/oder Wirtschaftsführers inne: Vgl. Profeßbuch 24, Nr. 8.
(18) Heinrich der Schosser, der erste Schlägler Chorherr mit einem eigentlichen Familiennamen: Vgl. Profeßbuch 24, Nr. 9.
(19) Amelung, Chorherr: Profeßbuch 24, Nr. 10.
(20) Rudlin von Haichenbach: Erstmals am 16. April 1259 in Evidenz, als er Haichenbach an Wok von Rosenberg verkaufen wollte, was aber vom Passauer Bischof Petrus (1265-1280), vorher Domherr aus Breslau, verhindert wurde; vgl. UBLOE 3 (1862) 260. Im Stammbaum bei Siebmacher unbekannt! - Zu diesem Bischof vgl. Gatz, Bischöfe (1198-1448) 555f. (Lit.!)
(21) Ludweigstorf, wohl identisch mit dem späteren Lumerstorferhof bei St. Johann am Wimberg: Siebmacher, Wappen OÖ 193f. (Ludmannsdorf). Die drei Brüder Ludwig, Ulrich und Porn (Bernhard?) treten auch später noch urkundlich in Erscheinung (vgl. Register!)
(22) Ulrich und Wernhard von Gattergaßling, bereits 1264 Zeugen der Schenkung von Schindlau an Schlägl (vgl. oben Urk 19, Anm. 32)
(23) Wernhard von Fischbach, auch 1302 und 1303 noch genannt: Siebmacher, Wappen OÖ 46.
(24) Gebhard von Jaukenberg, wohl ein Verwandter Wernhards von Jahr 1231 (vgl. oben Urk 6).
(25) Friedrich von Märzing, nur hier genannt; zu Märzing vgl. Rohrbach-Berg (1989) 555-568.
Places
- Schlägl
Schlägl, Stiftsarchiv, Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1276 VI 15, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiASchl/Urkunden/1276_VI_15/charter>, accessed at 2025-01-16+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success