Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1274 IX 08
Signature: 1274 IX 08
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8. September 1274, o. O. (Schlägl?)
Rüdiger von Haichenbach erlaubt mit Zustimmung seines Vetters Heinrich dem Stift Schlägl, seinen Wald zu Mühlholz innerhalb angeführter Grenzen zu nutzen; dafür stellt ihm das Kloster für die Zeit der Erbauung der Burg Haichenbach das Klosterspital zur Verfügung und zahlt ihm zehn Pfund Passauer Münze.Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 24 (S 15), S. 44
Current repository:
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
Siegel an Pergamentbändchen hängend: Rüdiger von Haichenbach. Braunes, rundes Siegel, 33/35 mm Dm; Wappen mit Dreispitz. Ecken abgebröckelt. Umschrift: "... DEGERI ... HAICHENPACH" (kaum lesbar) Material: Pergament
Dimensions: 88/92 x 158/164 mm, keine Plica.
- notes extra sigillum:
- Rückseite: 1274 / Vb. das mülholtz / N. I. / A. Clas. III. Jura Rub. a / Sig. 2.
Kopialbuch A (1593) 4r.
Kopialbuch B (1597) 5r.
"Ich Rveger von Haihenpach(1) vergich vnd tven chunt allen den di disen prief sehent oder hoernt lesen, das ich mit gveten willen vnd mit verdahten muet vnd mit rat vnd gvnst meines vetern Haidenreichs han geben durch vnsers hails und sælden willen vnd selgraet(2) vnsern voruodern, vns vnd vnsern nachchomen dem chloster dacz vnser vrawen Slag, dem probst vnd den prvedern da selb, was sy geniesen mvegen meines walds cze czimern, cze prennen vnd cze caufen(8), vnd vischwaid(3) vnd wilpan(4) von Swobzoed(5) vncz an den Vinsterpach(6), czwaier meil lank vnd ainer meil prait, mit mir vnd mit mein erben, vnd mit mein nochchomen, ewichleichen cze haben an allen chrieg. Vnd darvm hat mir geben der probst vnd dy samnung des vorgenanten gotshaus von ir beschaiden ir siechhaus, do ich pawet mein haus dacz Haihenpach, vnd darczv czehen phunt phening Pazzawer mvenzz(9) czv ainem verchvend. Vnd dar vebir gib ich dysen prief veringsigelten mit meim jngsigel. Des sint geczevg: der vorgnant Haidenreich, mein veter, vnd sein czwen zven Chunrad vnd Hainrich, Wernhart vnd Vlreich di Poksrukker, Hainrich vnd Marchart ab dem Perg, Meinhart von Diemdorf vnd ander pider levt genveg. Der prief ist geben nach Christs gepvert czwelfhvndert iar, darnach in dem viervndsibenczigisten iar, an vnser vrawn tag als si geporn ward."
Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 24 (S 15), S. 44-45
Original dating clause: an vnser vrawn tag als si geporn ward
Editions:
- Corpus d. altdt. Originalurk. bis zum Jahr 1300, Band 5 (1261-1297): N 123 A, S. 89f. (links)
Secondary Literature:
- Siehe "Anmerkungen" (aus Platzgründen)!
Comment
Regest: Corpus d. altdt. Originalurk. bis zum Jahr 1300, (Regesten zu) Band 5 (1261-1297): N 123 A, S. 31f.Literatur: Pröll, Geschichte (1877) 30. $$ Luger, Dissertation (1936) 168.$$ Luger, Baugeschichte (1981) 70, 75.$$ G. Kleinhanns, Haichenbach, in: OÖ Heimatblätter 46 (1992) 143.$$ Pichler, Waldbesitz (1997) 127f.
Language:
Notes:
[Die Fußnote 7 fehlt im Text der Urkunde!] (1) Alle Personennamen sind identisch mit denen von Urk 23; dort sind sie identifiziert.
(2) Seelgerät, -stiftung, 1253 (Urk 12, Anm 5) erstmals genannt.
(3) Fischwaid, das Recht zu fischen, war in Urk 23 noch nicht enthalten.
(4) Wildbann, das Recht der freien Jagdausübung, ebenfalls erstmals ausgedrückt.
(5) Schwalsödt liegt am Krenbach und besteht aus den Häusern Katzing 6 bis 9 in der Gem. Berg. Vgl. Schiffmann 2 (1935) 394 und Rohrbach-Berg (1989) 503, 506.
(6) Mit dem "Finsterbach" kann hier nicht das Gewässer an der bayerischen Grenze gemeint sein, sondern ein Gerinne, das "2 Meilen" oberhalb des Krenbaches (Schwalsödt) die Besitzgrenze bildete; am ehesten wäre an das Herrenwiesbachl (auch Fließerbachl genannt) zu denken, das östlich von Breitenstein entspringt und bei der Baumgartenmühle in die Große Mühl mündet. Demnach erstreckt sich diese Haichenbacher-Stiftung in der Größe von etwa 2 Quadratmeilen vom Krenbach entlang der Großen Mühl bis zum Herrenwiesbachl, wobei als Südgrenze die Berglinie des Zwischenmühlrückens anzunehmen wäre; hier befindet sich das "Herrenholz", das sich mit Jagd und Fischerei bis heute in Stiftsbesitz befindet.
(7) Die dem Stift geschenkte Gegend um das spätere St. Wolfgang am Stein heißt bis heute im Volksmund "das Mühlholz".
(8) Die Holznutzung wird definiert als Brenn- und Bauholz, und auch zum Verkaufen.
(9) Passauer Münze: Vgl. unten Passauer Pfennige (1301) in Urk 44-46.Zum Verhältnis der beiden Varianten:a) Variante A macht den Eindruck des Entwurfs, B den der sorgfältigeren Ausfertigung (statt dem als vulgär empfundenen "meim" heißt es "meinem"). Manche Initialen in B kalligraphisch stilisiert.
b) Variante A war wohl für Haichenbach, B für Schlägl bestimmt: Der Propst, das Kloster, auch "Slage" für Schlägl wird nun großgeschrieben, wohl Ausdruck der Ehrerbietung.
c) Im Vergleich zur inhaltsähnlichen Urk 23 wird die gewidmete Fläche von "sämtlichen Wäldern" ("de silvis et nemoribus nostris longe vel prope positis") auf ein ziemlich kleines Areal eingeschränkt; da haben wohl die Erben von Haichenbach ihren Einfluß geltend gemacht.
d) Zum "Siechhaus" ist dasselbe zu vermuten wie über das stiftseigene Hospital ("Infirmaria dominorum"). Vgl. oben Urk 23, Anm 5.
Places
- o. O. (Schlägl?)
Schlägl, Stiftsarchiv, Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1274 IX 08, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiASchl/Urkunden/1274_IX_08.2/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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