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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1341 IX 11
Signature: 1341 IX 11
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11. September 1341 (Dienstag), Haslach
Peter von Rosenberg, oberster Kämmerer von Böhmen, beurkundet, daß er den Markt Haslach, welchen er dem Bischof Albert von Passau verkaufte, von demselben um 1300 Pfund Passauer Pfennige zurückgekauft hat, und zwar nach deutschem Lehensrecht.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 139.a, S. 145
 

orig.
Current repository
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Hochstift Passau Urk 490 (www.gda.bayern.de/hsta00.htm-8k)

Keine Angabe. Material: Pergament

    ins.
    Vidimus durch Propst Johannes von St. Nikola, Passau, vom 14. Okt. 1468: Urk 428.a.

      x
      "Ich, Peter von Rosenberch(1), obrister chamrer in Behem, vergih offenbar mit disem brief vnd tun chunt allen den, di in sehent oder horent lesen, di nu lebent vnd her nah chumftig sind, daz ich von meinem gnedigen herren bischof Albrechten(2) ze Pazzowe, mit gunst vnd willen seins erwirdigen capitels recht vnd redlich gechaufft han den markcht ze Haslach(3) vnd allez daz dar zu gehört ze veld, ze dorff, ze hollz, wazzer, vischwaid, wismad, gestift vnd vngestift, gepowen vnd vngepowen, besucht vnd vnbesucht, als iz von alter gewonhait her chomen ist vmb dreutzehen hundert pfunt Pazzower pfenning. Also mit der beschaidenhait vnd mit auzgenomer red, daz ich vnd mein erben den selben markcht vnd waz dar zu gehört, als ob geschriben stet, vnd als ich in emaln dem vorgeschriben meinem herren von Pazzowe verchaufft het, von ym vnd seinem gotshaus ze rechtem lehen haben schullen vnd hat auch er mir den recht vnd redlich verlihen nach deutschem lehen recht, vnd han ich den also von seiner genaden empfangen, daz ich vnd mein erben daz vmb in vnd vmb sein gotshaus dienen sullen als ein man seinen lehen. Vnd auch also, daz er di vest(4), di er in den markcht gepawt het, niderlegen schol, vnd all gräben ze Haslach in ziehen vnd sleht machen, vnd sullen weder ich noch mein erben noh wem wir iz verchauffen oder verchumberten, di nimmer mer auf erheben noch pawn, noch dhain ander vest vahen noh pawn in den gemerkchen, di zu Haslach gehorent, die ich im nah meinem ayd auzgezaigt han an des vorgenanten meins herren bischofs Albrechts, seines nachchomen oder seins capitels, ob niht bischofs wär, guten willen vnd gunst. Vieng dar vber ich oder mein erben oder ander yemant, da di lehen an geuiellen oder an chämen, dhain vest, so sullen di lehen alleu ledig worden sein vnd geuallen ledichleich an daz gotshaus ze Pazzowe. Es sind auch daz di gemerkch: Ob der Hayd(5) vncz in di Lädnicz(6) vnd von der Lädnicz ob Herleins Oed(7) vber durich daz velt, daz ze näst an dem wald leit vnd fürbaz zwischen der Rosenawe(8) vnd Stärling(9), vnd da selb ob Rosenawe in der Perch(10). Vnd von dann oberthalb sant Oswalt(11) ob Satlären(12) in den Perch vnd dann oben vber vncz gen Wurmprant(13) an des probstes gemerkch von dem Slegel(14). Es sullen auch vischwaid vnd vischpan auf den wazzern, zol, mavtt, lantgericht vnd gericht, manschaft und lehenschaft ze Haslach gehoren, nicht anders, dann als si von alter gewonhait vnd reht dar zue gehört habent. Wär auch, daz ich oder mein erben den vorgeschriben markcht vnd waz dazu gehört, verchauffen, verseczen oder verchumbern wolten, daz sullen wir vnsern vorgenanten herren bischof Albrechten ze Pazzowe, sein nachchomen oder sein capitel, ob nicht bischofs wär, vor allen leuten an pieten, vnd wellen si iz haben, dez schullen wir in günnen vnd verchauffen fur all ander leut. Wolten aber si des nicht chauffen, so scholl ich noch mein erben daz dhainen vnserm obern nicht ze chauffen geben noch verchumbern, dann alain vnserm gnozzen. Daz di red vnd die wandlung also stät beleib vnd vntzebrochen, dar vber gib ich disen brief, versigelt mit meinem anhangundem insigel. Der ist gegeben ze Haslach, nach Christes gepurd dreuczehen hundert jar, in dem ain vnd vierczkisten jar, an eritag nah vnser vrowen tag in dem herbst."
      Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 139.a, S. 145-147

      Original dating clausean eritag nah vnser vrowen tag in dem herbst

      Editions
      • Monumenta Boica XXX.II. (1835) 170f. Nr. 321.
      • UBLOE 6 (1872) 390f. Nr. 386.
      • Heimatbuch Haslach (1992) 74-76 (hochdeutsch)
      Secondary Literature
      • Regest: RBM 4 (1892) Nr. 1005. Literatur: Pröll, Haslach (1926) 4.

      Comment

      Signatur: Hochstift Passau, Urk 490.


      LanguageDeutsch

      Notes
      (a) Textverlust im Original [...], ergänzt nach der Abschrift.
      (1) Peter von Rosenberg, vgl. Urk 77f., Anm 2. Der Bischof nennt ihn "Schwager", was als Ehrentitel zu verstehen ist; Peters Frau war eine Katharina (von Wartenberg), Bischof Albert war Herzog von Sachsen-Wittenberg! Also Standesgrenze für "Verschwägerung". (Brief P. Praxl v. 15.10.2002)
      (2) Albert, Bischof von Passau, vgl. Urk 105f., Anm 7. - Dieser wird in den Schlägler Annalen als "optimus fautor noster et promotor Plagensis ecclesiae" bezeichnet: Annales 33v. - Vgl. auch: Das Bistums Passau unter Bischof Herzog Albert von Sachsen-Wittenberg, 1320-1342, von Herbert W. Wurster, in: Aus Bayerns Geschichte. Forschungen als Festgabe zum 70. Geburtstag von Andreas Kraus, hsg. v. E. J. Greipl u. a., St. Ottilien: Eos 1992, 179-207, bes. 197: "Um 1324 erfolgte der Ankauf des Marktes Haslach im Mühlviertel von den Herren von Rosenberg. Damit besaß Passau im äußersten Nordosten der Ilzgau-Grafschaft einen Herrschaftsmittelpunkt, der allerdings bereits 1341 wieder an die Rosenberger zurückverkauft wurde und dann nur mehr Passauer Lehen war."
      (3) Haslach mitsamt dem Herrschaftsgebiet umfaßt im wesentlichen das Gebiet der Pfarren Haslach und St. Oswald; die nicht definierte Süd- und Westgrenze wird durch die Große Mühl gebildet. Vgl. Heimatbuch Haslach (1992) 75. - Vgl. auch Urk 13, Anm 6. - Vgl. auch: Ein Urbar des Gutes Haslach vom Ende des 16. Jahrhunderts, von Jiri Záloha, in: JBOÖMV 140.I. (1995) 139-144.
      (4) Veste: Festung oder einfach die Stadtmauern? Vgl. Pröll, Haslach (1926) 4.
      (5) Hayd: Haid in der Pfarre St. Stephan; vgl. Schiffmann 1 (1935) 415.
      (6) Lanitz, Ortsteil von Haslach: Vgl. Schiffmann 2 (1935) 110. - Heimatbuch Haslach (1992) 358f.
      (7) Hörleinsödt bei Lichtenau; vgl. Schiffmann 1, 487.
      (8) Rosenau in Böhmen, Bez. Kaplitz, Rožnov.
      (9) Starling, abgekommenes Dorf? Im böhmischen Nachbarland zu vermuten.
      (10) Perch; damit ist wohl der Böhmerwaldhauptkamm gemeint.
      (11) St. Oswald b. H.; vgl. Urk 16, A 4.
      (12) Satlären: Sattling bei St. Oswald; vgl. Schiffmann 2 (1935) 329.
      (13) Wurmbrand, bereits jetzt (oder ab 1356) zur Herrschaft Schlägl gehörig; vgl. Urk 155; Urbar in Kopialbuch A (1593) 150v-151r. - Schiffmann 2 (1935) 563. - Aigen-Schlägl (1979) 677-681.
      (14) Schlägl; die Ostgrenze der klösterlichen Herrschaft war wohl der Wurmbranderbach und der Iglbach; vgl. Pichler, Waldbesitz (1997) 126.
      Places
      • Haslach
         
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