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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1444 XI 22
Signature: 1444 XI 22
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22. November 1444 (Sonntag), o. O.
Propst Andreas Rieder hat die fünf Weingärten des Stiftes Schlägl zu Wösendorf dem Stefan Mairhofer und seiner Hausfrau Margarete, deren Söhnen Thomas und Andreas, und ihren Enkeln Stefan und Caspar, unter bestimmten Bedingungen überlassen (zu Halbbau); dies bestätigt Fam. Mairhofer.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 301 (S 197), S. 326
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)

Seal: Siegel an Pergamentbändchen hängend: 1) Stefan von Leuwein, Bürger zu Wösendorf. Braune Schale, schwarzes Siegel, rund, 30/50 mm Dm. Wappen: Stehende Figur (Madonna?). Umschrift: "+ Steffann uon Lew[...]enig." (oder: Leuteins)
Seal: 2) Heinrich der Teyssenhofer, Bürger zu Wachau. Braune Schale, schwarzes Siegel, rund 30/55 mm Dm. Wappen: Schild mit Adler (?), darüber Helm mit "barocker" Helmzier. Umschrift: "S hainreich teissenhofers."
Material: Pergament
Dimensions: 220 x 305/325 mm, Plica 22/30 mm.
  • notes extra sigillum
    • Rückseite: 5 Weingarten zue Wesendorf werden verlassen vmb den halben thaill / No V / A: Clas: II Alienat: Rub: b. Sig. 1.
Graphics: 

cop.
K. Rumpler (1980)

    x
    "Ich Steffan Mairhoffer(1), Margreth meyn eleiche hausfraw, Thomon vnd Anderll(2) vnder [!] payder eleych suen, Steffan vnd Caspar(3) vnser eleiche enykill, vnd al vnser eriben, dy wir haben oder noch gewinen, wir veriehen vnd tuen kund offenwar mit dem brieff allen den, de jn sehent, horent oder lesent, dy jczund sind oder noch kuenftig werden, das vns der erwirdig geistleich her, herr Andre(4), dy zeit probst zu vnser ffrawn Slag vnd darzue der gancz conuent daselbs, dy vns obgenanten Steffan Mairhoffer, Margreth meyn hausfraw, Thomon vnd Andre vnser suen, Steffan vnd Caspar vnser enikil, gelossen haben vns jr fuemff weyngarten(5), dy da ligent zu Wesendorff, dy genant sein czwen celler, ainer am Wolchfeld vnd czwo pewnt, vnser sexen lebtag vnd nicht lenger, also in solher beschaiden, das wir jn vnd irm goczhaus vnd al irn nachkomen raichen vnd geben schullen alle jar jaerleich halben weyn jn dem lesen aus dem grant jn irm preshaus zu Wesendorff an als geuear vnd an al ir mue. So schullen dan dy obgenanten geistleich herren oder jr anwald das preslan halbs ausrichten vnd darczu halbe speis, was das gestet. Es schullen auch vnser geistleich herren das purkchrecht von den fuemff weingarten selbs ausrichten, vnd was man jn jn irn hoff dint vnd purkchrecht gibt, das schullen sy selbs jn nemen oder jr anwald. Waer aber, daz si selbs nicht do mochten gesein oder dy irn, so schullen dy vorgenanten Mairhoffer vnd obgenanten sex person das purkchrecht an irer stat ausrichten, so schullen vns dan dy geistleichen herren das widerkern vnd beczoln. Wir schullen auch, wir obgenant sex persan, dy sworczen weynper alsander lassen wideruarn, so schullen sy vns fur vnsern tail so vil weisser weinper herwider geben. Wir schullen auch, wir vorgenant sex persan, das hwet lan vnd das leser lan von den vorgenanten weingarten ain lain ausrichten. Wir schullen auch den geistleichen herren halbentail pyrn, kuetten vnd mandilkern vnd phersach, dy jn irn weingarten vnd pawmgarten(6) werden. Wir schullen auch vnsern tail weins nicht verchauffen, wir schullen den dy geistleichen herren se anfaillen(7), vnd ab si vnsern tail von vns nicht chauffen wolten, so mueg wir vnsern frum damit schaffen, als wir des geniessen wellen. Es ist auch zu merkchen, das man schol dy obgenanten fuemff weingarten al jar iarleich, czwir in de jar beschawn, einst zu sand Jerigen tag vnd einst zu sand Gilgen tag, mit vir erbern vmbsaessen, dy jn darczu geuallen zu Wesendorff. Wir schullen auch, wir vorgenant sex persan, dy vorgenanten weingarten jn haben, jn guetem gepaw, als solcher gueter sit vnd gewanhait vnd recht ist in der herschaft zu Wesendorff, damit das den vorgenanten geistleichen herren vnd dem goczhaus dy obgenanten weyngarten nicht geergeret werden. Wer aber, das dy erbern vir vmbsaessen zu jeder beschauung bey irn trewn erkanten oder erfunden, das dy obgenanten fuemff weingarten nicht pewleich lagen, so sey wir, obgenanten al sex persann, von al vnsern rechten an alle widerred vnd irrung. Wir schullen auch jn vnd jrm goczhaus vnd al jrn nachkomen jr schaden abtragen vnd widerkern an al ir mue vnd czerung vnd an als recht, es sey geistleich oder weltleich. Auch ist zu merkchen, das vns dy obgenanten geistleichen herren, her Andre dy czeit probst zu vnser ffrawn Slag, vnd mit samt der gancz conuent daselbs, gelassen haben jrn hoff zu Wesendorff vnd den garten, der darczu gehort, vnd vir gewerch holcz, dy auch darczu gehorent, das da leit zu nachst der herren holcz von Agmund(8), dew si vns, den obgenanten sex persan, vnser lebtaeg lassen haben, vnd nicht lenger, jn solcher beschaiden, das wir al jar jarleich verpawen schullen vnser lebtag an den hoff czweliff schiling phening mit gueter gewissen vnd vrkund. Wir schullen auch, wir vorgenant sex persan, das oed gemeuer aufpawn, darczu schullen si vns schiken holcz, wes wir darzue weduerffen, an al vnser mue, wan si vns das holcz schikent, so schullen wir das paw verpringen jn jarsfrist nach datum des briefs an al ir czerung lan vnd mue, es schullen auch dy vorgenanten geistleichen herren volen gewalt haben mit der wirtschaft in dem hoff wen jn des not geschiecht vngeuerleich, oder wer vin irn wegen herab kumpt. Es ist auch ze merken, das wir vorgenant sex persan, Stephan Mairhoffer, Margret mein hausfraw, Thomon vnd Anderl vnser payder suen, Steffan vnd Caspar vnser enikl, mit dem tod abgegen, da Got lang vor sei, vnd mit wiegetan paw dy obgenanten fumff weingarten, der hoff vnd der garten, di zeit ligen lissen, so sind si jn vnd irm goczhaus ledig vnd los worden an al vnser sex erben widerred vnd hindernus, vnd mit aller ander zugehorung, di zu dem hoff gehort. Mit vrkund des briefs, versigelt mit des erbern weisen Stephan von Lewweyn(9) purger zu Wesendorff, vnd des erbern Hainreichen des Teyssenhoffer(10) purger zue Wochaw(11), jr payder anhangunden jnsigel, doch jn vnd jrn erben an schaden. Darunder wir vns obgenant sex persan verpinden an ayd stat, alles das war vnd stat zu halden, als in dem brieff geschriben stet. Geben noch Christi gepurd vierczehen hundert jar, darnach in dem vier vnd vierczigisten jar, des suntags vor sand Clementen tag."
    Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 301 (S 197), S. 326-327

    Original dating clausedes suntags vor sand Clementen tag

    Editions
    • Erstveröffentlichung.
    Secondary Literature
    • Pröll, Geschichte (1877) 87.
    • Pröll, Weingärten (1885) 3 (463)


    LanguageDeutsch

    Notes
    (1) Mairhofer, Stefan und Margreth; Bürger zu Wösendorf.
    (2) Mairhofer, Thomas und Andreas, deren Söhne.
    (3) Mairhofer, Stefan und Caspar, deren Enkel.
    (4) Andreas (Rieder), Propst von Schlägl (1444-1481). Nach dem Tod des Propstes Johannes II. (30. Mai 1444) wohl im Lauf des Sommers 1444 gewählt. Er stammte aus Deggendorf in Bayern (geb. um 1410/15) und wurde 1432 an der Universität Wien immatrikuliert: Die Matrikel der Universität Wien 1 (1956) 603. - Schlägl intern 22 (1996) 357. - Nach Freisleben soll er vor seiner Wahl Prior von Schlägl gewesen sein: Annales 58v. - Vgl. auch Pröll, Geschichte (1877) 80-99 und Pichler, Profeßbuch (1992) 77-82.
    (5) Die fünf Weingärten zu Wösendorf waren am 12. Mai 1385 gekauft worden: Urk 201. Damals hießen die fünf Parzellen: Walichenfeld, zwei Zellen, Cholminz und Rainprechts Rain (die letzteren werden hier als "czwo pewnt" bezeichnet)
    (6) Baumgarten zu Wösendorf mit Birnen, Quitten, Mandeln und Pfirsichen war für die klösterliche Ernährung eine wesentliche Bereicherung, zumal es im Mühlviertel noch kaum Obst gab; vgl. J. Sigl, Der frühere Obstbau im Mühlviertel, in: Mühlv. Beiträge 15 (1931) 120-122.
    (7) Zum Anfailzwang (Anbotspflicht; Vorkaufsrecht der Herrschaft) vgl. Helmuth Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft (FLNÖ 16, 1964) 365 Reg.
    (8) Agmund: Die Herren von Admont. Diese hatten seit 1171 Besitzungen in der Wachau: Gesch. Beilagen St. Pölten 14 (1954) 69.
    (9) Stefan von Leuwein, Bürger zu Wösendorf.
    (10) Heinrich der Teyssenhofer, Bürger zu Wachau (urk. 1455) in Weißenkirchen: Urk 351; vgl. Geschichtl. Beilagen St. Pölten 13 (1951) 529, 564.
    (11) Wachau: Gegend um Wösendorf/Weißenkirchen.
    Places
    • o. O.
       
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