"Ich Jorig Fleyschakchaer(1), vnd ich Lienhartt Sneyder(2), paid gebrueder, genantt dy Schlaypphnaer(3), bekênnen mit dem offen brieff vnuerschaidenleich mit einander fur vns vnd all vnser erben, dy wir yczundt haben oder chuenftikleich gebingen, von aller zuespruech, eribschafft vnd geschaeffts wegen, als wir gehabt haben hincz ||
vnserm lieben frewntt Kasparen Stuempphlein(4), purger ze Haslach, vnd hincz allen sein erben vnd mit erben von allides guetts(5) eribschaft vnd geschaeffts wegen, so vnser prueder Hanns Slaypphnaer(6) saliger getan vnd hinder sein lassen hatt, es sey ||
anligkundt oder varuntt guet, nichts ausgenomen noch hin dan gesundert, vmb dy obgemelten zuespruech, eribschaft vnd geschaeft vns frum, erbar lewtt verricht vnd vber ain bracht haben auff ein gancz, stets êndt, vnd vns obgenanten gebrueedern ein sum gelts gesprochen warden ist, der vns vol benuegt hat vnd hinfuer benugen schol, der wir dan von dem benanten Kaspar Stuemphlein vnd allen sein erben vnd miterben ausgericht vnd gebertt sein warden zu rechten tagen an allen schaden. Wir obgenant gebrueeder verzeichenn vns auch wissenleich in kraft des briefs fur vns vnd all vnser erben, gegenburtig vnd chuenftig, gegen dem benanten Kaspar Stuempphlein vnd allen sein erben vnd mit erben zu einer rechten fuerzicht jn solher mass vnd beschaidenhait, das wir obgenant gebrueder vnd all vnser erben, gegenburtig vnd chuenftig, noch ander yempt von vnsern wegen chainerlay zuspruch noch fadrung nimermer haben noch gebingen schullen, in kainerlay weiss, mit recht noch an recht, geistleich noch weltleich, trewleich an als geuar. Vnd was wir obgenant gebrueder vnd all vnser erben, gegenburtig vnd chunftig, oder ander yempt von vnsern wegen nun furbas da wider retten oder taetten, chriegten oder rechten wolten, des hab wir gancz vnd gar gegen jn vnrecht vnd verloren, vnd sew gegen vns recht vnd gebungen an aller stat, wo jn des notturfft beschiecht. Des zu ainer waren, steten vrkundt geben wir, obgemelt Jorig Fleischakcher vnd Lienhart Sneyder paid gebrueder, fur vns vnd all vnsern erben, gegenburtig vnd chunftig, den offen brieff, vnder der erbaren vnd weisen Vlreichen Tewffentaler(7) an der zeit richter zu Velden, vnd Wenedichten des Gwalts(8) purger da selbs, baider anhangunden jn sigel, dy wir obgenant gebrueder ||
paid mit vleys darumb gebeten haben, jn baiden vnd allen iren erben an schaden. Der verczeichnuzz vnd gebêtt vmb dy vorgenanten jn sigel sindt zeug dy erbaren Wernhart Raesch(9) richter ze Muenskirichen(10), Hanns Turnaer(11) purger ze Velden, Michel Slayppnaer(12) daselbs, Liendl, Haenssleins sun, von Ebenmaensperig(13) vnd ander frumaer lewt genug. Vnder dy jn sigel wir vns vorgenant gebrueder fur vns vnd all vnser erben, gegenburtig vnd chunftig, verpinden pey vnsern trêwn jn aydes weiss, alles war vnd staet ze haben, so an dem brieff geschriben ist. Geben nach Christi gepurd vierczehen hundertt jar, vnd dar nach in dem funfczegisten jar, an sandew Hanns tag, Gotts taewffar."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 327 (S 219), S. 353-354