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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1459 V 30
Signature: 1459 V 30
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30. Mai 1459 (Mittwoch), Zlatá Koruna (Goldenkron)
Paul, Abt von Hohenfurt, und Gerhard, Abt von Goldenkron, erteilen dem Stift Schlägl ein Vidimus über die Echtheit der am 14. Mai 1459 von Erzherzog Albrecht VI. ausgestellten Urkunde (Urk 371), die auch der Notar Hanns Püchler bestätigt.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 373 (S 264), S. 403
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)

Seal: Siegel (beide Siegel fehlen, nur Perforation für Kordeln erinnert an diese): 1) Paul von Kapellen, Abt von Hohenfurt.
Seal: 2) Gerhard, Abt von Goldenkron.
Material: Pergament
Dimensions: 445/460 x 670/685 mm, Plica 70 mm.
  • notes extra sigillum
    • Rückseite: Vidimus der freyheyten vber den Aigner Wochenmarkcht / 1459 / No: IIII. / A: Clas: IV. Privil. Rub: b. / vidimus der marktrecht / a.
Graphics: 

cop.
Kopialbuch A (1593) 71v.


    cop.
    Kopialbuch B (1597) 106v-107r (stark gekürzt)

      x
      "Wir Pauls(1), von Gots genaden abbt vnser lieben frawn gotzhaws zu Hohenfurtt(2), vnd wir Gerhardt(3), derselben genaden abbtt vnser lieben frawen gotshaws zu der Heyligenkron(4), baid Cistercierordens vnd Prager bistumb, tun kundt offenlich mit dem brief vnd jnstrument allen gegenwuerttigen vnd kuenftigen, den der oder das furbracht wirdet, das in den jaren nach der geburd Cristi Ihesu desselben vnsers lieben herren tausent vierhundert vnd in dem newnvndfuenfczigisten jare, der sibendten jndicion oder Romischen keyserlichen ranntzalung zeit, dieczeit herschen vnd regiren jn baebstlichem gewalt von gotlicher fuersichtigkeit die heyligen Romischen kristenliche kirchen den allerheiligisten in Got vater, vnseren herrn, herrn Pium(5) den anderen babst seines namen, seines babstumb in dem ersten jare, des mittichen, der da was der dreyssigkist oder an ain der lesst tag des monats may, zu vespertzeit oder dabej, in dem gotzhaus zu der Heyligen kron in der gewondlichen stuben des erwirdigen vaters vnd abbts desselben gotshaws, vor vns vnd dem von kayserlichem gwalt offenn vnd geswornen notarj, darczu der erbern zeugen vnden geschribenen, ist erschinen in aygner person der erwirdig in Got vater vnd herr, her Anndre(6), brobst des wirdigen gotshawss vnser liben frawn zu dem Slegl, des fuerczaigundisten oder Premonstratenser orden, Passawer bistumbs, an stat sein vnd seins conuents, auch des marckts genant Aygen, gelegen bej dem Slegel, vnd bracht vns fuer ainen brief auf pergamen in dewtsch geschriben vnd bat vnd begert vns, denselben zu besichten vnd zu beschawen, auch denselben hoeren zu lesen, den wir also beschautten vnd besichten, daran dann hyeng ain jnsigel mit rotem wachs in gelbs wachs gedruchkt an ainer seydenner snur, die da ist plab, rot vnd gelb, vnd in des jnnsigel mitt sein ergraben vierzehen schildt, vnd vmb die schildt sein scheiblig vmb ergraben zwo zeil mit puechstaben der geleichen wort jnnhaltund ,S. Albertus Dei gratia archidux Austrie, Stirie, Karinthie et Karniole, dominus marchie Sclauonice et Portus noanis, comes in Habspurg, Tyrolis, Porttenaw et in Kyburg, marchio Burgome et lanndgrauius Allsacie‘. Derselb brief dann lautt vn jnnhielt ettlich gnad, freyheit vnd priuilegi dem benanten brobst, seinem conuent vnd gotzhawss zu dem Slegel, auch dem benanten markht Aygen, von dem durchleuchtigen vnd hochgebornen fuersten vnd herren, herrn Albrechten(7), erczherczog zu Oesterreich, ze Steyr, ze Kerndten vnd ze Krain, herre auf der Wynndischen marckh vnd zu Portennaw, graue zue Habspurg, ze Tyrol, ze Phyrrt vnd ze Kyburg, marggraue zu Burgaw, vnd lanndgraue in Ellsassen, ausgangen vnd jn gnedigclichen vergunt vnd gegeben von seinen gnaden; derselb brief auch nicht was geschaben, cancelliert oder gemailigt, sunder er was an alle mail vnd arg list, den wir auch vor vns hoertten lesen, der offennlich verlesen wordt, vnd lautt derselb von wortten zu wortten bisz auf das ennd, nichts dauon [entfernt] oder darczu geseczt, das des sin verkere oder die verstantigkeit der vernunfft verandern mag, also: ||
      ||
      ,Wir Albrecht [...] in dem newnvndfunfczigisten jaren.‘ [Text: Urk 371]||
      ||
      Vnd nach verlesung des yeczgeschriben briefs bat vnd ruefft vns an der benantt erwirdig herr vnd vatter, probst Andre zu dem Slegel, von sein, seins conuents vnd gotzhaws, auch des marckt genant Aygen wegen, daz wir jm desselben briefs geruechten vidimus(8) exemplar vnd brief, gleichlauttund demselben brief zu geben, wann jm besorglich vnd gross schêdlich wêr, solhen rechten hauptbrief an weitter ennde vnd stet ze furen vnd bringen, da jm dann des not wuerde von zuuallung der zeit vnd widerwaertigkeit des weters, auch der weg, darjnn jm, seinem conuendt vnd gotshaws der brief vernicht, genomen oder empfromdt moecht werden, also das demselben vidimus vor ainem yeglichem richter vnd gerichte, wo der auch dann fuerbracht, gelaubt vnd gestannden als dem rechtten haubtbrief wuerde, darjnn all arg lisst vnd geuerde hindangeseczt. Vnd wann wir, Pauls vnd Gerhard, bed obgeschriben aebbt, angesehen haben solh aufrehen, zymleichs vnd rechttlichs begern, so der benant erwirdig herr vnd prelat, brobst Andre vom Slegel getan hat von sein, seins conuents vnd gotshaws vnd des marckhts Aygen wegen, auch daz jm vnd seinem conuendt vnd gotshaws, solt er den rechten haubtbrief veberal nach seinen notturfften nuczen, grosz schedlich vnd besorglich waer, denselben ze fuern vnd ze prauchen, vnd des zu grossem schaden komen moecht. Darumb solhs ze vnderkomen, haben wir mit dem vndengeschriben von kayserlichem gewallt offenn notarj geschafft, dem benanten erwirdigen vater, brobst Andre vom Slegel, seinem conuent vnd gotzhaus, auch dem marckt genant Aygen, gelegen bej dem Slegel, des vorgeschriben briefs vidimus exemplar vnd brief, den brief gleich jnnhalltund jnstrument zu geben, dem wir auch daz gegenwuerttig vidimus exemplar vnd jnstrument, den rechten brief jnnhaltund geben, nichts dauon [entfernt] oder darczu geseczt, mit vnserm anhangunden jnsigeln zu warer zewgnuess der obgeschriben sachen mitsambt der bekrefftigung vnd bestaettung des offenn notarj handtzaichen vnd vndergeschrift, mit dem wir das zu merer sicherhait geschafft haben, damit das dem allenthalben, wo das fuerbracht wirdt, gelaubt vnd gestanden sol werden als dem rechten haubtbrief, wann wir das also gegen dem haubtbrief verlesen vnd damit gleichlauttund funden haben. Die sachen sein geschehen jn den jaren nach der geburd vnsers herren, jndicion, babstumb, monat, tag, stund vnd stat, als oben geschriben ist. Bey den sachen sein gewesen vnd haben dieselben gehoert vnd also gesehen: Die ersamen geistlichen herren, herr Peter(9), pharrer zu Hahenfurt, herr Hanns(10), pfarrer zu Mallsching, darzu die erbern Wenczla Drechsler(11), richter in dem marckht genant Aygen bej dem Slegel, vnd Johannes Grueber(12), des benanten erwirdigen herrn des brobst vom Slegel schreiber vnd diener, briester vnd layen Prager vnd Passawer bistumb, zeugen zu den sachen ermont, geruefft vnd sunderlich gepeten."||
      ||
      [NOTARIATSSIGNET] "Vnd jch, Johannes Puechler(13), sunst genant der Pakch, ein clerick Freisinger bistumb, von keyserlichem gewalt ain offenn vnd gesworen notarj: Wann all vnd yglich obgeschriben sachen in mass vnd form, als oben geschriben ist, vor den benanten erwirdigen in Got vaetern vnd herren, den aebbten in gegenwuertigkeit mein vnd der obgeschriben zeugen also beschehen, begangen sein vnd sich in obgeschribnêr mass verloffen, vnd jch dieselben also gesehen vnd gehoert hab, darumb nach geschaefft vnd haissen der obgeschribnen erwirdigen aebbt vnd vaeter, hab jch die sachen also in ainen offenn vnd gelaubwirdigen form gemacht, geseczt vnd geinstrumentirt. Darzw mit meinen gewoendlichen namen vnd hanndzaichen zusambt der erwirdigen vaeter vnd herren, der obgeschriben aebbt anhangunden jnnsigeln betzaichent, bestaett vnd gekrefftigt zu warêr zeugknuss aller obgeschriben sachen von ambts wegen zu den sachen insunderhait ermont, geruefft vnd gepeten."
      Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 373 (S 264), S. 403-405

      Original dating clausedes mittichen, der da was der dreyssigkist oder an ain der lesst tag des monats may, zu vespertzeit oder dabej

      Editions
      • Erstveröffentlichung.
      Secondary Literature
      • Regest: Kubíková (2001) 42. Literatur: Pröll, Geschichte (1877) 94.


      LanguageDeutsch

      Notes
      (1) Paul I. von Kapellen, Abt (1450-1463); vgl. Kaindl, Hohenfurt (1930) 36-38, 142.
      (2) Hohenfurt; vgl. oben 1258 Urk 19.
      (3) Gerhard, Abt von Goldenkron (1454-1461): Urk 341, A 3.
      (4) Heiligenkron: Goldenkron, Zisterzienserstift in Böhmen; vgl. Urk 91, Anm 7.
      (5) Pius II. Papst (1458-1464), Enea Silvio Piccolomini; vgl. LThK 8 (1999) 322-324.
      (6) Andreas Rieder, Propst (1444-1481)
      (7) Albrecht VI. vgl. Urk 368, Anm 1.
      (8) Vidimus; vgl. oben Urk 60, Anm 2.
      (9) Peter, Pfarrer von Hohenfurt; wohl ein Zisterzienser.
      (10) Hanns, Pfarrer von Malsching (Malšín, auch Myšlany), inkorp. Pfarre des Stiftes Hohenfurt; vgl. Trajer, D. Budweis (1862) 263f.
      (11) Wenzel Drechsler, Richter in Aigen, wohl ident mit W. Drägsel von 1449: Urk 324; auch 1471 erwähnt: Urk 435.
      (12) Johannes Gruber, Schreiber des Propstes Andreas Rieder.
      (13) Johannes Püchler ("der Pack" genannt), Kleriker der Diözese Freising, kaiserlicher Notar.
      Places
      • Zlatá Koruna (Goldenkron)
         
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