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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1459 XII 09
Signature: 1459 XII 09
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9. Dezember 1459 (Sonntag), Zlatá Koruna (Goldenkron)
Paul von Kapellen, Abt von Vyssí Brod (Hohenfurt), und Gerhard, Abt von Zlatá Koruna (Goldenkron), stellen dem Stift Schlägl ein Vidimus über die Urkunde Kaiser Friedrichs III. (Urk 376) aus, die auch vom Notar Johannes Püchler bestätigt wird.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 379 (S 262), S. 411
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)

Seal: Siegel an blauer Kordel am Pergament hängend: 1) Paul von Kapellen, Abt von Hohenfurt. Braune Schale, rotes Siegel, spitzoval, 90 x 50 mm. Abtfigur mit Krummstab in gotischem Gesprenge, zu Füßen zweimal die fünfblättrige Rose der Rosenberger. Umschrift: "sigillum pavli ~ abbatis in alto vado".
Seal: 2) Gerhard, Abt von Goldenkron. Braune Schale, schwarzes Siegel, spitzoval, 70 x 35 mm. Abtfigur mit Krummstab in gotischem Gesprenge. Umschrift: "S gerhardi abbatis [sancte] corone". (linke Seite abgebröckelt)
Material: Pergament
Dimensions: 440/450 x 520 mm, doppelte Plica, 50 und 70 mm.
  • notes extra sigillum
    • Rückseite: Sawraw / Ein Vidimus vber dy mautt vnd freyhait Aigen / Vnnd die strassen von Wulta vber walt gen Pehaim / 1459 / No: IV. / A: Clas: IV. Privil: Rub: b.
Graphics: 

cop.
Kopialbuch A (1593) 68v-70r.


    cop.
    B (1597) 102v-104v.

      x
      "Wir Pauls(1), von Gotes genaden abbt vnser lieben frawen gotshauss zu Hohenfurtt(2), vnd wir Gerhardt(3), derselben genaden abbt vnser lieben frawen gotshauss zu der Heiligen kron(4), bed Cistercier ordens vnd Prager bistumbs, tun kund offennlich mit dem brief vnd offenn jnstrument allen gegenwuertigen vnd kuenftigen, den der oder das fuerbracht vnd getzaigt wirdet, das in den jaren nach der gepurd Cristi Ihesu desselben vnsers lieben herren tausent virhundert vnd jn dem newnundfvenftzigisten jare, der sibendten jndiccion oder der Roemischen keyserlichen raenntzalung zeit, diezeit herschen vnd regieren in baebstlichem gewalt von goetlichêr fuersichtigkeit die heiligen Roemischen kristlichen kirchen den allerheiligisten in Got vater, vnseren herren, herrn Pium(5) den andern babst seines namen, seins babstumbs in dem anderen jare, des suntags, der da was der newnt tag des monats decembris, zu vespertzeit oder dabej in dem gotshauss zu der Heiligen kron in der grossen gewoendlichen herren stuben desselben gotshauss, vor vns vnd dem von keyserlichem gewalt offenn vnd gesworen notarj, darzu der erberen zeugen vndengeschriben, ist persondlich erschinen der erwirdig in Got vater vnd herr, her Andre(6), brobst des wirdigen gotshauss vnser lieben frawen zu dem Slegel, des fuertzaigundisten oder Premonstatenser orden, Passawêr bistumbs, an stat sein, seines gantzen conuents, auch des markchts, genant Aigen, gelegen bej dem Slegel, vnd bracht vns fuer ainen brief auf pergamen, in dewtsch geschriben, vnd bat vnd begert an vns, denselben zu besichten vnd zu beschawen, auch denselben hoeren zu lesen, den wir also beschauten, besichten vnd horten lesen. Derselb brief ausgieng von dem allergrossmaechtigisten vnd vnueberwindlichisten herren, herrn Fridreichen(7), Roemischen keyser, zu allen zeiten merêr des reichs, hertzoge zu Oesterreich, zu Steir, zu Kernden vnd zu Krain, graue zu Tyrol etc. vnserm allergnaedigisten herren, daran dann hangt an ainer grossen prawnen seidenen snur ain jnnsigel mit rotem wachs in gelbs wachs gedrukcht besigelt, vnd in dem jnnsigel ist ergraben ain figur aines adler mit zwain haupten, vnd bej yedem haubt ain schilt vnd bej den fuessen bej yedem fuess auch ain schilt, vnd aussen vmb das jnnsigel der geleichen wort ,S. Fridericj dei gracia Romanorum jmperatoris semper augusti, Austrie, Stirie etc. ducis‘ vnd aussen ze rugk was aufgedrukcht in das gelb wachs des benanten, vnsers allerdurchleuchtigisten vnd allergnaedigisten herren, des Roemischen keyser etc. secret, darjnn erschinen drey schilt ergraben, zwen neben einander vnd der dritt ob den zwain, darauf ain kron, vnd vmb die schilt fuenf puechstaben a e i o v, der auch dem benanten erwirdigen herren vnd prelaten vnd seinem conuendt von dem benanten, vnserem allergnaedigisten herren, dem Roemischen keyser, gnaediklichen vergundt vnd geben ist zu bestaettung vnd confirmacion ettlicher gnaden vnd freybrief, so sy dann haben von ettlichen fuersten von Oesterreich. Derselb brief nicht was geschaben, cancellirt oder gemailigt, sunder er was an all arg list, der offennlich vor vns von wortten zu wortten bisz auf das ennde verlesen ward, vnd derselb nichts darzu oder dauon gesetzt, das den sin verkere oder die verstêntigkeit der vernunft veraenderen mueg, lautt also: ||
      ||
      ,Wir Fridreich [...] im ersten jare.‘ [Text: Urk 376]||
      ||
      Vnd nach beschawung vnd verlesen des yetzgeschriben briefs bat vnd ruefft vns an der benant erwirdig herr, brobst Andre zu dem Slegel, von sein, seins conuendts, auch des marckts genant Aigen wegen, das wir jm desselben briefs geruechten vidimus exemplar vnd brief gleichlauttund demselben brief zu geben, wann jn besorglich vnd grosz schedlich waer, soelhen rechten haubtbrief an weiter ennd vnd stet ze fueren vnd bringen, da jn dann des not wuerde, von zueuallen wegen vnd ergernuess wegen der zeit vnd der weg, auch des weters darjnn, vnd dadurch jn der brief vernicht, genommen oder empfroemdt moecht werden, also das demselben vidimus vor ainem yeglichen richter vnd gerichte, wo das auch furgebracht, gelaubt vnd gestanden als dem rechten haubtbrief wuerde, darjnn all arg list vnd geuêrde hindan geseczt. Wann aber wir, Pauls vnd Gerhardt, bed obgeschriben aebbt, angesehen haben solch aufrehen vnd rechtlich begeren, so der benant erwirdig herr vnd prelat brobst Andre von dem Slegel getan hat von sein, seins conuents vnd des markchts Aigen wegen, auch das jm, seinem conuendt vnd gotshauss besorglich vnd schedlich waer, den rechten haubtbrief vmbzefueren vnd denselben fuerzebringen vnd geprauchen nach notduerfften vnd des zu grossen schêden komen moecht. Darumb solches ze vnderkomen, haben wir mit dem vnden geschriben von keyserlichem gewalt offenn notarj geschafft, dem benanten brobst Andre zum Slegel, seinem conuendt, gotshauss, auch dem markcht Aigen, gelegen bej dem Slegel, des vorgeschriben briefs vidimus exemplar vnd brief, denselben brief gleich jnnhaltund, offenn jnstrument ze geben, dem wir auch das gegenwuertig vidimus exemplar vnd offenn jnstrument, den rechten haubtbrief jnnhaltund, geben, mit vnseren anhangunden jnsigeln zu warêr zeugknuess der obgeschriben sachen mitsambt der bekrefftigung vnd bestaettung des offenn von kayserlichem gewalt notarj hanndzaichen vnd vnd [!] hanndgeschrift, mit dem wir das zu merêr sicherheit geschafft haben, damit das dem vidimus allenthalben, wo das furbracht wirdt, gantz gelaubt vnd gestanden sol werden als dem rechten haubtbrief, wann wir das also gegen dem haubtbrief verlesen vnd damit gleichlauttund erfunden haben. Die sachen sein geschehen jn den jaren nach der geburd vnsers Herren, jndiccion, bastumb, monat, tag, stund vnd stat, als oben geschriben ist. Vnd sein derselben zeugen der ersam geistlich her Wenczsla(8), pfarrêr zu Rosenberg, Vlrich Paertling(9) vnd Hanns Amersperger(10), richter jm Aigen bej dem Slegel, vnd ander erberg lewt, briester vnd layen Prager vnd Passauer bistumb zeugen, geruefft, ermont vnd gepeten."||
      ||
      [NOTARIATSSIGNET] "Vnd jch, Hanns Puechler(11), sunst genant der Pakch, ein clerick Freisinger bistumbs, von keyserlichem gewalt ain gesworen, offenn notarj, wann all vnd yglich obgeschriben sachen in massen, als oben geschriben ist, vor den obgeschribnen erwirdigen in Got vaetern vnd herren, aebbten vnd prelaten, in gegenwurtigkeit mein vnd der obgeschriben zeugen also beschehen sein in obgeschribner masse, vnd dieselben also gehort vnd gesehen hab, darumb nach geschaefft der erwirdigen prelaten vnd aebbt, hab ich die sachen in ainen offenn, gelaubwirdigen form gemacht, gesetzt vnd gejnstrumentirt, darzu mit meinen gewondlichen namen vnd hanndzaichen mitsambt der erwirdigen prelaten anhangunden jnnsigel bestaett, getzaichent vnd gekrefftigt, vnd das jnstrument mit meiner aigen hannd treulich geschriben zu warer vrchund aller obgeschribnen sachen."
      Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 379 (S 262), S. 411-413

      Original dating clausedes suntags, der da was der newnt tag des monats decembris, zu vespertzeit

      Editions
      • Erstveröffentlichung.
      Secondary Literature
      • Regest: Kubíková (2001) 41. Literatur: Pröll, Geschichte (1877) 94.


      LanguageDeutsch

      Notes
      (1) Paul I. von Kapellen, Abt (1450-1463); vgl. Urk 373, Anm 1.
      (2) Hohenfurt: Ebd. Anm 2.
      (3) Gerhard, Abt von Goldenkron (1454-1461); ebd. Anm 3.
      (4) Heiligenkron: Goldenkron; ebd. Anm 4.
      (5) Pius II. Papst (1458-1464), Enea S. Piccolomini; ebd. Anm 5.
      (6) Andreas Rieder, Propst (1444-1481)
      (7) Friedrich III. Kaiser; vgl. Urk 376, Anm 1.
      (8) Wenzeslaus, Pfarrer von Rosenberg.
      (9) Ulrich Pärtling (Partlinger), Richter in Aigen.
      (10) Hanns Amersperger, seit 1444 Richter in Aigen.
      (11) Johannes Püchler, kais. Notar; vgl. Urk 373, Anm 13.
      Places
      • Zlatá Koruna (Goldenkron)
         
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