"In dem namen der heiligen vnd vngetailten driualtigkait saligchleich. Amen. Jch Leonhart Schardinger(1) die zeit richter zw Rorbach. Beken fuer mich vnd fuer all mein eriben offenleich mit dem brieff, vnd tuen kund aller maenigkleich, das ich mit wolbedachten muet, gesuntten leib, vnd zw der zeit, da ich es wol getun mochte, volligen gewolt vnd recht gehabt habe durich die fuersaigen des leibleichen tods vnd dicz zergaenckleichen lebens hie auf erde vnd vmb ain kunftigs ewigs leben zu besuechen, auch vmb das hail mein, meiner voruoderen sele vnd besunder allen gelaubigen selen zw hilf vnd ze trost, vnd in den eren der heiligen driualtigkait, der lieben iunkchfrawn Maria, alles himlischen hers vnd besunderleich in den eren des heiligen czwelifpotten sand Jacob, der da haubtherre ist der pharkirichen zw Rorbach(2), vmb ain ewigs selgeraett vnd gedaechnus willigkleich vnd gerne gewidemt, gemacht vnd geben hab vnd gib dem heiligen hochwirdigen himelfursten vnd czwelifpotten sand Iacob in das zechschrein den zechleitten, die yczund sind oder kunftig werden, vnd allen iren nachkomen, der benantten kirichen sand Iacob zw Rorbach. Gib, mach vnd verschreib auch wissenleich in kraft des brieffs mein ganczen zechat jm Sauperig(3), der da ledigs freys aigen ist, gelegen in Rorbekcher pharr vnd Veldner lantgericht, vnd dar vmb sullen dan die benantten zechleit sand Iacobs vnd ir nachkomen mir, obgenanten Leonhart Schaerdinger, mir vnd allen meinen voruoderen vnd nachkomen, besunder allen gelaubigen selen zw hilf nach briesterleicher ortnung vnd guetter gewonhait jarleich vnd ewigkleich an abgankch begen vnd haben ain ewigen jartag in der pharkirichen zw Rorbach, des mantag nach dem suntag des aduent. Waer aber, das ob solich ander gross nottdurft der kirichen wurde, das es des selben tags nicht beschach, so sol ecz dannoch in der selben wochen an verziehen ausgericht werden, des abencz oder decs morgencz mit ainer gesungen vigili vnd mit dem weichprun selgesang auf den freithoff auf mein grebnuz gen vnd dar auf lesen das miserere mit der collecten als gewonleich ist, vnd darnach, so sol man singen ain sel ambt vnd dar vnder drey gesprochen mess, da pei sol ain verdakchte par sten mit vier prinvnden stekchkerczen, vnd die sullen prinnen des abencz pei der vigili vnd des morgencz pei den messen. Es sullen auch die zechleith, wer die sind oder werdent, vnder dem goczdinst vnd all suntag auf dem legker pitten lassen vmb mich, obgenantten Leonhart Schaerdinger vnd mein vnd meiner voruoderen selle, vnd die sullen verschriben sten an dem totten brieff. Es sullen auch die benantten zechleit, die da sind oder wurden, die obgenantten liecht vnd kerczen zw den messen vnd den oppher wein dar zwe von dem benantten zechent aus richten, vnd sullen auch da von dem pharrer geben ain halb phuntt phfenning, vnd den gesellen czweliff von der vigili vnd czweliff von dem totten brieff, dem mesner daselbs vier phenning alle jar jarleich geben, damit der obgenant goczdinst mit gesang nach lobleicher gewanhait ewigkleich verpracht vnd jarleich gancz ausgericht wurde an alles verziehen. Wer aber, das die zechleit, die da sind oder werdent, der pharkirichen zw Rorbach den obgenantten jartag allen, so oben verschriben stett, mit der zuegehoerung alle jar jarleich vnd ewigkleich nicht gancz ausrichtatten vnd volbraechten zu yeder zeit, als oben verschriben ist, so hab ich, obgenantter Leonhart Schardinger vnd mein eriben, frewnt vnd nachkomen vnd albeg der elter meins namens vnd geslaechts, habent gewalt vnd recht, den benantten zechant auf dem benantten guett inhaben, nuczen vnd niessen als lang, vncz das solicher abgankch des goczdinst vnd die pen gancz ausgericht wurde. Ob aber das war, das all mein frewnt mit tod abgiengen, so hat der pharrer, der yeczund ist oder kunftigkleich wurde, gewalt vnd recht, den zechent auf dem obgenantten guet jnnehaben, nuczen vnd niessen als lang, das solicher abganch des goczdinst ausgericht wurde, dadurich es pei solich ewiger stifft beleib, vnd das nimer abgankch habe. Es habent auch die benantten zechleit zw Rorbach, wer die sind oder werdent, gewalt vnd recht vmb den benantten zechat auf dem obgenantten guet im Sauperig ze pfentten. Vnd des zw vrkund gib ich obgenantter Leonhart Schardinger den zechleitten den brieff, besigelten mit der edlen vnd vesten Hansen Herleinsperger(4) ||
vnd Merten des Oeder(5) anhangunden insigel, die ich dar vmb vleizze gepetten habe, doch in vnd allen iren eriben vnd insigel an schaden. Zeugen vmb das insigel sind die erberen Hartlieb(6), Steffan Webe(7), Leonhart Fuerendrat(8), all purger zu Rorbach, vnd ander lewt genueg. Der brieff ist geben nach Cristi gepurde vierczehen hundert jar, an sand Peters vnd Pauls tag, vnd jm siben vnd sechczigisten jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 421 (S 301), S. 463-465