"Ich Hannsel Geydnar(1) vnd ich Barbra sein hawsfraw, bekennen fuer vns vnd all vnser erben vnd nachkomen vnd tuen kundt offennlich mit dem brief allen, den er fuerkumpt, das wir mit walbedachtem muett zw den zeitn, do wir das rechtlich woll gethuen moechten, recht vnd redlich verkauft vnd zw kauffen geben haben vnser halbs lehen(2), so wir gehabt haben jm Kaenndleinschlag(3) mit seiner gerechtigkait vnd zuegehorung, der gannczen gemain des dorffs dasselbs, vnsern lieben nachtparen mit namen Sichstel Sakch(4), Lippel Sakch(5), Hannslein Spiczel(6) weber, Hannsen Schlechpawr(7), Gall Micheln(8), Thomel Weber(9), jung Koler(10) vnd allen jren erben vnd nachkomen vmb ain suma geltz, der wir von jn ganncz vnd gar ausgericht vnd bezalt sein warden zw rechter weill vnd zeit an allen schaden, vnd haben jn das eingeantwurt aus vnser nuecz vnd gewer jn ir nuecz vnd gewer ueber mit herren hannt vnd aller bestaett, so sew darueber bedurffen, jn soelicher beschaiden, das sy nun furan damit handeln, tuen vnd lassen mugen mit verkauffen, schaffen, machen vnd geben, wem sy wellent vnd jn am pesten fuegt, an vnser aller vnd maenigklichs von vnsern wegen irrung vnd hindernuss angeuar. Wir sein auch des kaufs ir rechter gewer vnd fuerstannt, als solichs kaufs vnd gewerschaft der brobstey vnser frawn Schlag vnd des lanncz ab der Enns recht ist angeuar. Wir verczeichen vns auch nun des benanten halben lehen mit seiner zuegehorung als vor bemelt ist ganncz vnd gar, also das wir furan zw dem selben guet noch zw allen den, dy das besiczent werden, kainen zuespruch, eribschaft, vodrung noch gerechtigkait haben sullen noch wellen, weder mit recht noch an recht, jn kainer weiß angeuaer. Des zw vrkund geben wir jn den offenn brief, besigelt vnd bestaett mit des jn Gott erwirdigen vnd geistlichen herren, herren, herrn Anndre(11), brobst zw vnser frawn Schlag aigen anhangunden jnsigl, der das durch vnser vleissigs pett willen an den brief gehanngen hatt, doch jm, sein nachkomen, dem goczhaws vnd jnsigl an schaden, auch vnuergriffen dienst vnd vodrung. Dar zue haben wir mit vleiss gepettn den edeln, vesten Symon Oberhamer(12) zwm Valkchenstain, das er sein jnsigl auch daran gehanngen hat, doch jm, sein erben an schaden, vnd er als ain vogt vnd dew taeding vnd kauff mit seim wissen vnd willen beschehen ist, das getan hatt. Vnder dy jnsigl wir vns, abgenannt Hannsel Geydnar vnd Barbra sein hausfraw fur vns vnd vnser erben mit vnsern trewn verpinden, alles war vnd statt ze halltn, das der brief ausweist. Zeugen der gepett vmb baydew jnsigl sind die erbergen Walfganng Awkchentaler(13), des benanten Simon Oberhamer als vogt dienaer vnd anwalt der tading, Oswald(14), ambtman jm Kramlein, Steffan Weinperger(15), Pernhart Hayder(16), baid zw Hoffkirchen, Michel Oeler(17) zw Diendorff, Walthasar Sweinczer(18), Wennczel Drachsel(19) vnd Hanns Großhaupt(20) am Aigen vnd mer erberger leutt genueg. Der brief ist geben nach Cristi gepurd vierczehen hundert jar vnd darnach jm ains vnd sybenczigisten jar, an sunttag vor sand Anthony tag, des heyling beichtiger."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 435 (S 309), S. 480-481