"Ich Hylibrannt Joriger(1) zu sannd Jorigen, vnd jch Klaus Stetlinger(2) pfleger czum Hochhaus, vnd gerhaben Symon Kapplan(3) seligen kinder: Bekennen offennleich mit dem brief allen den er fur kumbt, die jn sehen, horen oder lessen, daz wir recht ||
vnd redleich, auch zu der czeit, da wir daz rechtleich wol haben getun mugen, den czehent allen auf dem guet zu Frydendorf(4), da yecz Steffann(5) auf siczt mit aller zugehorung gelegen jn Rorbeker pfarr vnd jn Velldner lanntgericht, vnd der von Wolfgang Kapplan(6) zu Tenndleinspach vnd sein erben zu lehen ist, recht vnd redleich zu kauffen geben haben vnd verkauft dem beschaiden Wolfgang Vischer(7) vnd allen seinen erben vmb ain summa gelcz, der wir von jm zu rechter weyl an schaden ausgericht vnd beczalt sein nach vnserm benuegen, so beschaidenleich, daz ich Wolffgang Vischer vnd mein erben dem benanten Kapplan zu Tenndleinspach vnd sein erben allbeg jm drytten jar zu lehenstewer dauon raichen vnd geben sullen funfczigk pfening solicher munnss, als jm lannt ob der Enns gib vnd gêb ist angeuer, vnd nicht mer. Auch wann sich der czehent verwanndelt, es sey mit verkauffen, mit verseczen oder mit dem tod, wie sich daz gibt, so sol der benant Vischer vnd sein erben, oder wer den czehent verkauft oder kauft, geben sechczigk pfening vnd nicht mer. Sy sullen auch aller stewr frey vnd ledig sein, vnd nicht mer dauon tun, dann wie oben verschriben ist. Darauf haben wir obgenant Hylibrannt Joriger vnd Klaus Stetlinger als gerhaben Symon Kapplan seligen chinder jn den benanten czehent willigkleich vbergeben vnd eingeantwurt aus vnser nucz vnd gewer als gerhaben, allso daz der obgenant Wolfgang Vischer vnd all sein erben mit dem obgenanten czehent nun hin fur allen jren nucz vnd frumen hanndlen sullen vnd mugen, nach jren notturfften, wie oder wes sy verlust mit verseczen, verkauffen, machen vnd geben, wem sy wellent an vnser aller erben vnd an menigkleichs von vnseren wegen jrrung vnd hindernuss, doch dem obgenanten Wolfgang Kapplan vnd sein erben an jr vorgemelten lehenschaft, vodrung vnd gerechtikait vnengolten vnd an schaden. Wann auch alle verandrung dez vorgemelten czehent sol mit dez vorbestimbten Wolfgang Kapplan vnd seiner erben hannt willen vnd gunst beschehen, anders hiet es nicht kraft, vnd wer auch nit stêt, kains wegs. Wir obgemelt Hylliprannt Jorger vnd Klaus Stetlinger als gerhaben Symon Kapplan seligen chinder sein auch dez vorgemelten kaufs vnd czehent jr recht geweren vnd furstandt vnd scherem fur all rechtleich ansprach, wann oder wie oft jn dez not beschiecht mit dem rechten, als dann solicher kauff jm lannt ob der Enns recht ist, vngeuerleich. Gieng jn aber an der gwerschaft mit dem rechten icht ab, wie sich daz fueget, dez sy zu schaden komen, die selbigen schaden sullen sy haben vnd bekomen zu vns, vnseren erben vnd trewn, darzu auf allem vnserem guet, nichcz ausgenomen, trewleich vnd vngeuerleich. Mit vrkundt dez briefs, den wir offt genant Hylibrant Joriger vnd Klaus Stetlinger als gerhaben geben an stat Symon Kapplan seligen chinder, besigelt mit vnser baider aigen anhanngunden jnsigel, darvnder wir vns obgenant all vnd all vnser erben verpinten mit vnseren trewn, alles war vnd stêt zu halten, jnnhalt dez briefs. Geben nach Kristi gepurde vierczehen hunndert vnd jm drew vnd sybenczigisten jare, dez sambstags vor sand Bartholmestag, dez heyligen czwelifpoten."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 449 (S 321), S. 495-496