"Ich Georig Groshawbt(1), richter zw Peilstain: Bekennee für mich, mein hawsfrawen vnd all vnser erben offennlich mit dem brief, wo der fürkumbt, das jch recht vnd retlich verkauft vnd ze kauffen geben hab vnd gib auch wissentlich in kraft des briefs mein gantzen zehennt, chlain vnd grossn, auf dem guet zw Fridendorff(2) vnder linden, der da freis aigen ist, gelegen jn Rorbeckher pfarr vnd Veldner lanndgericht, dem erberen, weisen Hannsen Klenawer(3), burger zw Rorbach, vnd allen seinen erben, vmb ain summ gelltz, der jch vnd all mein erben von jm gantz ausgericht, gewert vnd bezallt sein zw rechten tegen vnd on allen schaden. Jch hab auch dem benanten Klenawer vnd sein erben den berurten zehennt vbergeben, abtreten vnd ingeantburt aus vnnser nutz vnd gewer in jer vnd aller jerer erben nutz, gewer vnd gwallt, mit allen den eren, rechten, nutzen vnd gesuechen, als wir den selbs ingehabt, genutzt vnd genossen haben vngeuerlich, vnd verzeihenn vns auch des zw rechter fürzicht wissentlich in krafft des briefs, also das wir, noch kainer vnser erben, freunndt vnd nachkomen zw dem egenanten Klenawer, zw sein erben des zehents halben chain zuspruch, recht, noch ansprach, mit recht noch an recht, geistlich noch welltlich, nymer mer haben sullen noch gewingen, in dheinerlay weiss ongeuar. Es mag auch der Klenawer vnd sein erben mit dem genanten zehennt zu Fridendorff woll handlen vnd thun mit versetzen, verkauffen, geben, machen vnd verschaffen, wem er vnd sein erben wellen, an vns vnd menigklichs von vnnsernt wegen irrung vnd hindernuss. Jch obgenanter richter, mein hawsfrawen vnd all vnser erben sein auch solichs kauffs ir recht gewern vnd fürstanndt fur all rechtlich ansprach, alsdann solichs kaufs, freis aigens, lannds Osterreich ob der Enns recht ist. Gienng aber dem Klenawer vnd sein erben an solichem kauff vnd gewerschaft mit dem rechten icht ab, des sy zw schaden kamen, dieselbigen scheden mugen si haben vnd bekomen zw allem vnnserm guet, vntzt si an schaden sein vnd beleiben. Vnd ob fürbasser icht brieff vnd vrkunnd herfür kämen, dew dem gegenwurttigen brief vnd sigillen schaden bringen mochten, dieselbigen brieff vnd vrkunnd sullen gantz ab, tod, kraftlos vnd vernichte sein vnd wider den brief chain krafft noch macht nicht mer haben, wo die furbracht, gezaigt vnd gelesen wurden, getreulich vngeuerlich. Mit vrkunnd des briefs, besigillt durch vnnser getrewen vnd vleissigen pet willen mit des edlenn Paulsen Hallinger(4), die zeit pfleger vnd lanndrichter zw Velldenn, vnd zu getzewgnuss haben wir jn vleiss gepetten den ersamen weisen Mertt Krewsen(5), die zeit marckhtrichter zu Velldenn, das si paid irrew jnsigill an den brief gehangen haben, in, jren erben vnd besigillen an schaden, darunder vesstigklich verpunndten, alles zu hallten, so uoran geschriben stett. Der sachen sein zewgen vmb daz besigilln dy ersamen wiesen Georig Porlinger(6), richter zu Rorbach, Jacob Eysmair(7), burger vnd gerichtschreiber zw Vellden, Pangretz(8), ambtman zu Strannasperg(9), vnd mer frumer lewt genueg. Geben an sand Mertten tag, des heiligen bischoue vnd peichtinger, nach Kristi gepurd tausent vierhundert vnd jm drew vnd newntzkistenn jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 550 (S 389), S. 621-622