"Wir Georg(1), graue zu Schaunberg, oberster erbmarschalckh jnn Österreich vnnd Steyer: Bekennen fur vnns vnnd all vnnser erben vnnd thun kund offennlich mit dem brief allen den der furkumbt, das fur vnns kommen ist der erwirdig gaistlich anndechttig, vnnserr besonnder lieber ~ der brobst zum Schlegl(2), vnnd vnns furbracht ainen brief von weillennd vnnserm lieben vettern graf Sigmunden(3) von Schaunberg löblicher gedächtnuss, vmb gnad, freyhait vnnd hanndtuest, domit auch anndern brieflichen vrkunden von ettwann vnnserm lieben en vnnd vettern graf Johannsen(4) vnnd graf Bernhartten(5) von Schaunberg löblicher gedächtnuss aussganngen vnnd jnn demselben brief angezaigt: Er, der conuennt vnnd dasselb gotzhauss zum Schlegel gefreyet, begabt vnnd redlich bis on vnns herbracht vnnd gehallten wären, aussganngen, nemlich was sie vnnd all jr nachkommen jarlich oder ains yeden jars wein, getraid zu jrem beruerten gotshauss fürten, das sie von ainer yeden scheffart on vnnserr mauttstat zu Aschach(6) fur recht vnnd mawt vnnd alle sach zwelf phening geben solten vnd nit mer, vnnd was järlich flöss, lars vas oder annder holtzwerch zu jren weingärtten vnnd jren notturften abfueren lassen, da jr wäre vnnd jr protbot bey seinen trewen gesprechen müg, das sie vnns daselbs zu Aschach dauon dhainerlay mautt zu geben nit schuldig sein, darumben sie auch jarlich jn jrem gotshauss vnnsern voruordern ainen jartag(7) mit vigili, seelambt vnnd ettlichen gesprochen messen begeen vnnd halten söllen, als das dieselben vnnserr voruordern bestätbrief clerlich aussweisen vnnd sagen. Vnnd wo wir solh freyhait vnnd hanndtuest nit meren mügen, so seien wir doch ganntz guetwillig vnnd genaigt, die nit ze mindern oder zu swechen vnnd dardurch auch vmb der bestimbten brobst vnnd conuennt vleissiger gebethe wegen die vorbenannten hanndtuest, freyhait vnnd gabe bekreftigen, bestätten vnnd beuesten wissenntlich vnnd in craft dises vnnsers briefs. Mainnen vnd wöllen ernnstlich, das der brobst, conuennt vnnd all jr nachkommen jnnhalt derselben vnnserr voruordern gnad vnnd bestättbrief dabey beleiben vnnd der also genyessen vnnd gebrauchen, die von vns nit abgenommen, noch daran gehindert werden sullen, jnn dhainer weiss, dieweil sie den jartag vnnd gotsdinst vnns vnnd vnnsern voruordern zu der zeit volbringen, als uor angeruert jst, vngeuerlich. Mit vrkund des briefs besigelt mit vnnserm obgenannten graf Georgen anhanngunden jnnsigel. Der geben ist zu Schaunberg, erichtags nach sanndt Matheus, des heiligen zwelfbothen vnnd ewangelisten tag, der jartzal von Cristi vnnsers lieben herrn geburt vierzehen hundert newn vnnd newntzig jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 549 (S 388), S. 620-621