"Ich Vetz Smid(1) die zeit richtter awf dem Aigen: Bekenn offenlich mit dem brief aller menigkhlich, denn er fürkhumbt, verlesen vnd getzait wierdet, das der wollgeborenn herr, her Reinbrecht vonn Walse(2), der lesst des namens, awf ein zeit seinen richtter awf dem Klaffer, Thaman Weigatzberger(3), zw dem erbirdigen herrn brobst Hannsen4 zw vnnser lieben frawen Slag geschigkht hatt, das er sich ain mall zw seinen genaden gen Nider Walse(5) verfüeg, das dan brobst Hanns zw dem selben mall nicht gethann. Jn dem kham aber bemeltter Weigatzberger zw dem mergemelltten brobst Hannsen erscheinent vor seiner wierd mit ainer concedentz, das aber sein genad seiner enbiert begeret. Mit dem das sich der brobst awf den weg hueb jch mit sambt seiner wiert mit Weigatzberger bitten, hinab gen Balse khamen, war sein wiert durich vilgemelltten Weigatzberger seinen genaden angesagt, schrief sein genad jn heraws aws seinem zimer zu den sall zw weisen. Da sein genad dann den vom Sleg für jn liess, schrif den herren vom Slegell wider sitzen. Do hielltten sy baid redt mit einander, der sach halben, so verr das sein genad dem ofgemellten brobst Hannsen mit hannt vnd mund verlobet, das ambtl Klaffer(6) zw dem armen gotzhaus zw geben. Daselbst dem [ge]schlecht Walse ein ebigen gedächtnis zw machenn, mit dem war villgemelltter brobst genadigklich abgeferttigt. Darnach sein genad mit schwerer krangkhait beladen, das sein genad mit dodt abging, damit selichew verbilligung nicht bestät ist warden. Das alles, wie hinen verschriben, bekhenn ich gemellter Vetz Schmidt bei meinen eren vnd threwen jn aides weiss. Also durich den genadigen herrn gehandellt vnd verbilligt mit vrkund des brieffs, pestät mit meinem furgedrugkhtten petschat, vnd zw merer sicherhait hait [!] hab ich mit vleiss gebetten den fursichtigen Benedicht Moser(7), das er sein petschat zw mir furgedrugkht hat, jm vnd seinen erben an schaden. Geschechen des mantags vor sannt Kolmanstag, jm sexten jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 562 (S 399), S. 633-634