Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1547 II 28
Signature: 1547 II 28
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28. Februar 1547 (Montag), Linz
Balthasar von Prösing, Landeshauptmann in Österreich ob der Enns, stellt dem Propst Georg Nadler und dem Konvent von Schlägl eine Klageschrift und Vorladung aus, weil Christoph von Reichenburg das Amt Klaffer und Freundorf für sich beansprucht.Source Regest:
Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 608, S. 677
Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 608, S. 677
Current repository:
(der Abschrift:) Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
(der Abschrift:) Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)
Material: Pergament
Dimensions: 320 x 220 mm.
Keine Angabe.
Insert in Urk 609, fol. 2r-5v.
"Ich Walthasar von Presing(1), freyherr zum Stain, romischer khunigclicher maiestat ~ vnnsers allergenedigisten herrn, rat vnnd lanndshaubtman im Osterreich ob der Enns: Empeut dem erwirdigen geistlichen herrn, herrn Georgen(2), brobst zum Schlegl vnnd dem conuennt daselbst, mein dinst in gutem willen zuuor. Mir hat der edl vnnd vesste Cristoff von Reichenburg(3), haubtman zu Rain, mit beswer wider euch anpracht, wie wol weylennd fraw Barbara gebornne von Walsse(4), weylennd graf Sigmundts von Schaunburg(5) gelassne wittib, all vnnd yedlich jr herrschaftn, schlosser, ambter, ligendt vnnd varend gueter, durch ein freie ledige vbergab weylennd khaiser Maximilian(6) hochloblicher gedechtnuß, frey ledeglichen vbergeben vnnd vermacht. Welche gerechtigkhait nachmals sein khaiserliche maiestat in weylennd herrn Reinprechtn(7) vnnd herrn Hannsn von Reichenburg(8), seinen een vnnd vattern durch ein freie gab gewenndt. So hetten sich doch des alles vnangesehen vnnd vnbedacht, das all vnnd ydlich ansprecher, so zu genannter frauen Barbara verlassen hab vnnd gueter, spruch vnnd gerechtigkhait vmb erbschafft oder in annder weg zuhaben vermaint: Erstlichen an hochgemelter khaiserlichen maiestat hof, vnnd letzlich fur seiner maiestat Niderosterreichische regierung zu rechtlicher verhor, austrag vnnd erkhanntnuß im possessorio gewesen vnnd beschaiden worden weylennd graf Hannß von Hardegkh(9) anstat seiner hausfrauen vnnd derselben mituerwondtn, wider verpot der rechtn, das niemandts sein selber richter sein, noch im hanngenden rechtn etwas gweltigs furnemen soll, sich neben anndern ambtern vnd guetern, des ambts am Claffer vnnd zu Freindorff(10) mit dem wald vnnd allen zuegehorungen, so gedachter frauen Barbara von Walsse erblich mit taillung zu Nider Walsse zuegestannden, auch sy bis in jren todt jnnen gehabt vnnd vnnder jr verlassen, aus aignem gewalt einzunemen vnnderstannden, vnnd in anhanngendem rechtstrit als ain kriegpers gut in euch durch ainen vermainten khauf gewendt. So aber ytzo durch der hochloblichen Niderosterreichische regierung enntliche rechtliche erkhanntnuß vnnd enntvrtl ausfindig worden, das graf Cristoffen von Hardegkh(11) als erb seines vattern vnnd mueter, auch herr Schweickhartn von Gundlfing(12), freyherrn clag, ansprach vnnd begern Niderwalsse(13), desselben zuegehorung vnnd aller anndrer weylennd mer berurter frauen Barbara von Walsse verlassner gueter halben, muessig vnnd ledig erkhennt worden, vnnd also clar vnnd lautter an tag khomen, das graf Cristoff vnnd seine eltern zu vorgemelter frauen Barbara von Walsse hab vnnd guter, die sy durch jr freie gab vergeben, gar khain pilliche ansprach gehabt, vnnd euch des bemeltn ambts am Claffer vnnd zu Freindorff ganntz vnpillicher weiß vnnderstannden, in hangendem rechtstrit vnnderwunden vnd vber ainen ausganngen abschid vnpillich jnnen gehabt, auch als ain khriegpar gut euch zuuerkhauffen gar nicht macht gehabt, sonnder jm solch ambter vnnd guter rechtlichen zuegehortn, vnnd durch die gesprochen enndt vrtl damit die vorberurten zwo vbergaben becrefftigt, rechtlichen zue erkhenndt, so mocht er doch von euch als jnnhabern berurts ambts vnnd guter, derselben abtrettung guetlich vnnd on recht, sambt dauon gefallen nutzung, vber sein gutlichs ersuechen nit bekhomen. Des er schaden nembe, derhalben er spruch vnd vorderung zu euch het, vnnd rechtens notdurfftig war, das jch jme der billichait nach bewilligt, emphil ich euch hierauf in namen hochgemelter khunigclicher maiestat, das jr euch obberurter sachn halben mit gedachtem von Reichenburg gutlich veraint, vnnd jne derhalben genntzlich vnclaghafft machet; wo jr aber solches nit schuldig zu sein vnnd dawider ainicherlaj gegrundt einred zu haben vermaint, alß dann von heut dato vber sechß wochen, der jch euch vierzehen tag fur den erstn, vierzehen tag fur den anndern, vnnd vierzehen tag fur den drittn vnd letsten enntlichen recht tag setz vnnd benenn, vor mir vnnd den beysitzern, oder so jch auf denselben tag nicht recht hielt, alß dann auf die obberurt clag, des so jr euch dawider durch verzuglich einred, oder in der haubtsach zu behelffen vermaint, in topplter schrifft fur mich erleget, vnnd dann verrer nach gebrauch des gerichts, auf des so der clager darauf weiter einfurn wirt, verfart vnnd nicht minder auf den negstn gerichts tag darnach, so jch zu recht sitzn wird, erscheinet, will jch nachmallen sambt den beysitzern, auf des so jr zu baiden taillen in recht furbringen werdt, was recht ist, hanndln vnnd ergeen lassen, dann jr gelobt dem allem oder nit, nicht minder wirt, auf des anndern gehorsamen taills anrueffn, was recht vnnd lanndsbreuchig ist, gehanndlt vnnd im rechtn verfarn werden, wie sich des seiner ordnung nach zuthun geburt. Darnach wisst euch zu richten. Actum Lintz, den letztn tag februarj, anno ~ im sibenvnndviertzigisten."
Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 608, S. 677-678
Original dating clause: den letztn tag februarj
Editions:
- Erstveröffentlichung.
Secondary Literature:
- Keine Angabe.
Comment
Vielleicht befindet sich diese Urkunde im Oberösterreichischen Landesarchiv Linz?Language:
Notes:
(1) Presing: Prösing, Balthasar von, Freiherr von Stein im Jauntal in Kärnten, Landeshauptmann ob der Enns von 1544 bis 1559. Vgl. Siebmacher, Wappen OÖ 275.
(2) Georg Nadler, Schlägler Propst (1544-1555); vgl. oben Urk 607.
(3) Christoph von Reichenburg, Hauptmann zu Rain: Schloß Rain bei Grafenstein in Kärnten vgl. H. Wiessner, Kärntens Burgen 2 (1965) 88f.
(4) Barbara von Wallsee; Tochter Reinprechts V. und der Margarethe von Starhemberg; Frau des Grafen Siegmund von Schaunberg. Sie starb bereits 1506. Vgl. Siebmacher, Wappen OÖ 604 und Stammtafel.
(5) Siegmund von Schaunberg; Sohn Johanns II. und der Anna von Pettau. Geb. um 1428/34, + 1498. Vgl. Siebmacher, Wappen OÖ 326, 604.
(6) Maximilian I. Kaiser (1493-1519): Urk 520 (1493)
(7) Reinprecht von Reichenburg, Landeshauptmann der Steiermark, Großvater des Christoph, + 1505: Vgl. ADB 1011, 424. (Zitiert nach Dt. Biogr. Index 3 (1986) 1640)
(8) Hannsen von Reichenburg, Vater des Christoph.
(9) Hanns (Johann) von Hardegg: Urk 569, Anm 1 (1515)
(10) Klaffer und Freundorf: Ebd. Anm 4-5.
(11) Christoph von Hardegg, wohl Enkel und Erbe Johanns.
(12) Schweikhard von Gundlfing, Freiherr.
(13) (Nieder-)Wallsee, Bez. Amstetten NÖ.
Places
- Linz
Schlägl, Stiftsarchiv, Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1547 II 28, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiASchl/Urkunden/1547_II_28/charter>, accessed at 2025-01-30+01:00
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