"Ich herr Sigmundt Staindl(1), der zeitt pfarer vnd jnhaber der stifft auf der parkhirchen zw Haslach(2), vnd ich Cristoff Schreckhinger(3), der zeitt lanndt vnd marckht richter zu Haslach: Bekhennen hiemitt baitt, vonn vogt vnd grundt obrigkhaitt wegen mit dem offen brieff, wo der zu.erlesen furkhumbt, nach dem Thoman Winkhler(4) vmb vnd uber das ober guett zu Winkhl(5), so zu der stifft auf der parkhirchen gen Haslach gehörig, kheinen khauff noch khauffrecht brieff, wie solches guett an jne khumben sey, nit gehabt, derhalben wir als vogt vnd grundt obrigkhaitt guet fueg vnd recht gehabt, solches guet einzuziechen. So hatt sich aber ernantter Thoman vmb solche haimb verfallenhaitt des guets nach vnserem gantz uoligen guetem benuegen verglichen vnd vertragen, vnd vns also vmb ainen khauffrechts brieff jnen zu bechnedigen diemuetigs fleiß angerueffen. Darauff haben wir vilbemelten Thoman Winkhler, Anna seiner hausfrauen, jren baitten erben vnd nachkhomen oberuerts ober guett zu Winckhl, so in Waltkhircher pfarr vnnd Waxsenberger lanndtgericht gelegen, jnn khauffrechts weiß kheufflichen ein vnd ubergeben haben. Geben vnd einantwortten wir jnen soliches guett in khauffrechts weiß nach dem lanndes rechten in Österreich ob der Enns mit allen den rechten, ehrn, nutzen, zu haus, hoff vnd felt, sambt aller seiner rechtlichen ein vnd zuegeherung, wie dann daselb mit rain vnd mit stain vmbfangen, vnd von alter herkhomen ist. Also in solicher gestalt vnd maynung, das nun hinfuran benantter Thoman Winckhler, sein hausfraw vnd erben, soliches ober guett daselbst zw Winckhl stifftlichen, paulichen vnd wessentlichen jnhaben, nutzen vnd geniessen sollen vnd mugen, darzue sie vnns vnnd hinfuran ainem jeden jnhaber der stifft auf der parkhirchen zu Haslach als andere gethreue vnnderthanen mit diensten, steuer vnd mit aller obrigkhaitt gewertig vnd gehorsam sein sollen, vnnd sonderlichen sollen sie vnd jre erben vnd nachkhomen von bemeltem guet ainem jeden jnhaber der stifft auf der parkhirchen zu Haslach jarlichen albegen zu vnser frauen der diennst zeitt in parem gelt raichen vnd dhienen acht vnd sechzigkh pfening fur ain fartt hey, dhrey schilling achtzechen pfening, drey mezen kharn, ain mezen waitzs, zwaintzigkh mezen habern, vnnd vier hennen. Ob sie aber das nit thatten, hatt die obrigkhaitt guett fueg vnd macht, soliches guett einzuziechen. Sy mugen auch nun hinfuran solichs guett nach allem jrem gefallen jnhaben, nutzen, niessen vnnd gebrauchen, auch soliches khauffrecht verer, doch mit der grundt obrigkhaitt wissen vnd willen, sunsten hat es nit khrafft, widerumben andern verkhauffen, vermachen, verschaffen vnnd geben, wemb sie wellen, an vns, vnser nachkhomen vnd menigkhlichs widersprechen. Doch soll albegen, wan ain veranderung mit solichem guet beschiecht, der grundt obrigkhaitt von dem, der abfertt, zwen schilling pfening, vnd der auffertt, auch zwen schilling pfening geraicht vnd geben werden. Wir sein auch soliches khauffrechts jr rechter her, gwer, scherbm vnd furstanndt, fur all rechtlich ansprach, wann vnd als offt es jnen noth vnd durfft beschiecht, alstann soliches khauffrecht vnd gwerschafft des lanndts Österreich ob der Enns recht ist, alles getreulichen vnd vngeferlichen. Des zw ainem warem vrkhundt geben wir jnen disen khauffrechtsprieff, so mit mein, Cristoffen Schrekhinger, von vogt obrigkhaitt wegen aignen hieranhangundten jnnsigl, vnd mit mein, H. Sigmundt Staindl, von grundt obrigkhaitt wegen aignen pettschafft verfertigt ist warden. Geschehen zu vnser frauen geburtstag, nach Cristj vnnsers lieben hern vnd selligmachers geburtt jm funffzehen hundertt vnd in dem sibenn vnd sechzigistenn ~ jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 632 (S 456), S. 700-701