Charter: Urkunden (1158-1702) 1398 IV 24
Signature: 1398 IV 24
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1398 April 24
Peter Stanyga Richter, die Schöffen und die Gemeinde zu Waitzendorf stiften wegen der in Waitzendorf neu erbauten Marien-Capelle zu der dem Schottenkloster in Wien gehörigen Pfarre Pulkau als Entschädigung fünfzehen Pfund Pfennige, wogegen der Pfarrer von Pulkau einen Priester halten solle, welcher wöchentlich vier heil. Messen in jener Capelle zu lesen, die Kinder daselbst zu taufen und andere geistliche Funktionen zu verrichten hat, über welche Stiftung die Herren von Meissau als Erbvögte gesetzt werden.Source Regest: HAUSWIRTH, Schotten (=FRA II/18, 1859) S. 456, Nr. 376
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Stiftsarchiv Schotten Wien (http://www.schottenstift.at)
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3 Siegel Material: Pergament
In dem namen der heiligen driualtikeit amen. Seind allew dinkch hie auf erden zergenklich sind vnd nichtz gewissers ist, wann der tode, vnd nichts vngewissers, danne die zeit des todes, ist pilleich, daz daz werde bedacht vnd betrachtet. Dauon ich Peter Stanyga die zeit Richter ze Waiezendorf vnd wir die Schepffen vnd vnuerschaidenleichen die gancz gemain daselbs Wir veriehen für vns vnd für all vnser Erben vnd nachkömen vnd tün kund offenlichen mit dem briefe allen lewten ewikleichen, beden, gegenbürtigen vnd künftigen, Daz wir mit gutem willen vnd wolbedachtem muete, zu der zeit, do wir es wol getuen mochten, durch hail aller vnzerr vordern seligen vnd auch vnser selbs vnd aller vnserr Erben Leib vnd seln zu hail vnd zu glückche, nach der lauttern begirde, so wir gehabt haben, zu der lobleichen Stifftt vnser frawn kappellen, gelegen ze Waiczendorf in der Pfarr ze Pulka, die wir von newn dingen aus dem grunt erhebt, gebawet vnd gestifftet haben, darzu wir nach Rate vnd Weisung gelerter lewt dem Erwirdigen geistleichen herren hern Heinreichen Abtte ze den Schotten ze Wienne vnd dem gantzen Conuent desselben Gotzhauss vnd allen irn nachkomen von der egenanten Kappellen wegen zu der vorgenannten irer pfarrkirich ze Pulka, der sew recht besiczer sind, Widerlegung getan haben, vnd derselben irer pfarrkirich ausgezaigt, gewydmt, gestifftet vnd gegeben haben, zaigen, wydm, stifften vnd geben auch recht vnd redleich mit dem gegenburttigen briefe, mit willen, gunst und Rate des Edln vnsers gnedigen herren hern Lewtolds von Meissaw, Obristen Schenkchen in Österreiche, fümfzehen phunt wienner phenning aygens gelts zu rechter Widerlegung, die noch envollen auf aygenn guetern nicht gewydm und gestifftet sind, vnd die wir noch hinfür auf aygen gueter stifften und ausrichten süllen in allen pünten und artikeln, als hernach benant ist. Derselben fümfzehen phunt aygens gelts gelegen vnd ausgezaigt sind, fümf phunt mynner fümf und dreissig phenning gelts, als hienach benant ist, daz die hernach benannten yecz besiczen und innehabent, von erst ze Fuknytz Margret des Redler tochter von ainem hofe und von ainer wysen ain phunt wienner pherming gelts ierleich, item Hensel Lueger daselbs von ainer hofstat ierleich acht und virtzig phenning gelts, item darnach ze Nydern Nelib Hensel Schyendel und Michel Schyendel von einem halben behausten lehen drey Schilling geltz, item daselbs Hennsel Grentel von ainer hofstat fumfzehen phenning gelts, item darnach daselbs auf vberlent Steffel von Ersing von ainem vberlent Lehen ain halbs phunt phenning gelts, item Nikel Liebhart von Pfaffendorf auch von ainem vberlent Lehen ain halbes phunt phenning gelts, item Scheytrerinn von Pfaffendorf und ir nachtgebawrr von wysen virtzehen phenning gelts, item Hennsel Kroph von Pernstorf von ainem akcher vir und zwainczig phenning gelts, item Jörig Wakcher von Rekleinstorf von ainem akcher achzehen phenning gelts, item Jacob Truebel von ainem akcher Sechzehen phenning gelts, item Philipp Zech von ainem akcher zwelif phenning gelts, item Peter Pfennwert von Nelib von ainem veberlent Lehen achzig phenning gelts, item Nikel Münich von ainem akcher Syben phenning gelts, item Göschel von ainem akcher vir und zwaintzig phenning gelts, item Flannsynn von Markchartzdorf von ainem weingarten vir phenning gelts, item Lessterl auch von ainem weingarten vir phenning gelts, item Gebel von Obern Nelib von ainem veberlent Lehen ain phunt phenning gelts, item derselb von ainem akcher vir und zwainczig phenning gelts, item Nikel Weydner von ainem weingarten, genant der Zaim, zwelif phenning gelts, item Toman Zymmerman von ainem weingarten fümf phenning gelts, item Mendel Prachvogel von ainem akcher zehen phenning gelts, item derselb aber von ainem akcher Sechs phenning gelts, item her Hainreich, gesell datz Nelib, von einem weingarten, genant der Vnwillen, vir phenning gelts, item Magerhennsel von ainem weingarten an dem Newnperg acht phenning gelts, item Nikel Tugentleich von ainem weingarten vir phenning gelts, item derselb von ainem akcher virtzehen phenning gelts, item Nikel Schefmann von ainem weingarten zwen phenning gelts, gelegen bey der Swemm. Darnach haben wir zu der egenanten pharrkirich ze Pulka ausgezaigt drewphunt wienner phenning gelts auf drin weingerten,von erst auf ainem weingarten, gelegen ze Waiczendorf in den Smalüssen zenachst Symons von Horn weingarten, ain phunt phenning gelts, darnach daselbs auf ainem weingarten, gelegen in dem Newnperg zenachst Niklas des Tugentleichs weingarten, auch ain phunt phenning gelts, darnach aber daselbs auf ainem weingarten, gelegen zwischen dem weg genant der Gensler, auch ain phunt phenning gelts. Die drew phunt gelts sol man ierleich an sand Michelstag dienn von den benannten weingarten. So sullen wir obgenant, der Richter und die Schepffen ze Waiczendorf, und all unserr nachkomen, wer ye Richter vnd Schepffen sind daselbs, oder aber die gancz gmain, ob nicht Richter und Schepffen wem dieselben zeit, dem egenannten Abtte und Conuentt und irn nachkomen zu der vorgenanten pfarrkirich ze Pulka raihen und geben Jerleich an sand Jorigen tage virdhalb phunt vnd achczehenthalben wienner phenning vnd Jerleich an sand Michelstage Virdhalb phunt und achzehenthalben wienner phenning als lang, vntz wir demselbm Abt vnd Conuentt oder irn nachkomen anderr Syben phunt vnd fümfunddreissig phenning gelts auf wolgestifften aygenn guetern, daran sew genügt, nach fromer Lewt rate, stifften vnd ausrichten zu der egenanten irer pharrkirich ze Pulka. Vnd wanne wir dann daz getan haben, so sey wir derselben Syben phunt vnd fünf vnd dreissig phenning genczleich ledig vnd los. Vnd wann auch beschehe, das die vorgenanten Lewt, die die egenanten drey weingarten besiczent oder innehabent, die obgenannten drew phunt phenning gelts, die auf den vorgenanten drin weingerten ligent, der egenanten pharrkirich ze Pulka auf andern wolgestifften aygenn guetern, daran sew genüget, nach rate frumer Lewt wolten auszaigen, stifften vnd widerlegen, des sullen in danne derselb Abbte vnd Conuentt oder ir nachkomen stat tun an alle widerred und verziechnüsse, vnd sullen auch danne dieselben gueter, daran daz vorgenant gelt alles, die egenannten drew phunt gelts auf den weingerten vnd die Syben phunt gelts auf der gmain, gelegt und ausgezaigt wirt, vnd der benannten fumf phunt gelts, die nu ausgezaigt sind, rechtt stiffter und störer sein vnd auch danne von irn wegen von denselben holden vnd grünten nicht mer nemen, weder Stewr noch Robot noch dhainerlay ander vordrung, wie die genant ist oder wirt, sunder nur den vorgeschriben diennst und nicht anders in dhainen wegen an geuerde. Die obgeschriben gult und gueter alle haben wir zu der vorgenannten pharrkirichen ze Pulka ledigkleichen ausgezaigt, gegeben und gewydmt in allen den rechten, punnten vnd artikeln, als vor an dem brief und auch hernach berürt und begriffen ist, nu furbas ewikleich bey der vorbenannten kirich ze beleiben, als ander gewidmten gueter derselben kirich, an allen kriege und in den rechten, als vor beruret ist, mit solcher beschaidenheit und ausgenomen worten, daz der egenant Abtte Hainreich zu den Schotten ze Wienne und der ganz Conuentt daselbs und all irn nachkömen, Abtte und Conuentt desselben Gotshauss, oder wer ye der vorgenanten pharrkirich ze Pulka rechter (sic) oder besitzer ist oder wirt, bey derselben pharrkirich sol ierleich ewikleich auf ir aygen guet einen sundern briester haben und ausrichten, der allew wochen ewikleich in der vorgenannten vnser frawn Kappellen ze Waiczendorf vir mess spreche zu rechter zeit, so er fruist mage, die erst an dem Sunntage, und den weichbrunn gesegen und bei derselben messe die heiligen zeiten künnden und vmb lebentig vnd toten bitten, die ander messe an dem Eritag, die dritte an dem Phincztag, die vird an dem Sambtztage. Vnd an welhen tage aus den drin tegen Eritag, Phincztag, oder Sambtztage in einer iegleichen Wochen ein veirtag keme, so sol man desselben tags in der egenannten vnser frawn kappellen nicht messe lesen, sunder desselben tags sullen wir geen zu der vorgenannten pharrkirich ze Pulka, als gewöndleich vnd rechtleich ist, wen des verlusst, aber des nachsten tags darnach so sol dieselb messe in der vorgenannten vnser frawn Kappellen ze Waiczendorf erstatt und gesprochen werden an allew saumung und verziechnusse. Auch sol in derselben kappellen all vnser frawn teg messe gesprochen werden an allew saumung. So sind ausgezogen die hernach geschriben tege, daran man in derselben Kappellen dhain messe sprechen sol noch an dhainem tag erstatt werden. Von erst der Weichnachttage, Antlastage, Karfreytag, Osterabent, Ostertag, Auffarttag, phingstag, Hochmitichen, Gotesleichnamstage, Allerheiligentage. Ez sol auch allzeit sein in derselben Kappellen allew heilikeit, Gotesleichnam, daz heilig öle, und die kranken Lewt daselbs ze Wayczendorf, die siech und pettrys ligent und vor krankheit die pharr nicht besuhen mögen, die peycht hörn und daselbs beruhen mit aller heilikeit, vnd die frawn nach der Purd und die Prewt inlaitten daselbs, wann und als offt des not ist oder beschicht, wann wir denselben briester, der zu der vorgenannten Kappellen und messe gewydmt ist, besennden, der sol danne kömen und darinne nicht saumig sein, und daz also raichen und tun. Auch habent der egenant Abbt Heinreich und der gancz Conuennt ze den Schotten ze Wyenne für sich und all ir nachkömen vns und vnsern Erben und nachkömen von gnaden und sundrer gunst wegen und nicht von rechten geurlaubt die tauffe in der egenannten unser frawn Kappellen ze gesegen und die darinne ze haben und die kinder daselbs tauffen nach gewöndleichen und kristenleichen sitten. So sollen wir die gantz gemain von Waytzendorf allzeit einen gelerten Knecht ausrichten und haben, der zu der messe lewtt und allew beraitschaft darczu raih und messe ze sprechen helffe. Ez sol auch der grunt, darauf die egenannt vnser frawn kappellen gebawen ist und gelegt, und auch dieselb Kappellen hinfur ewikleich zu der vorgenannten pharrkirich ze Pulka gehörn und dabey beleiben. Vnd ob bescheche, daz wir die vorgenannten Syben phunt und fumf und dreissig phenning geltz, so auf vns der gmain ligent, und die egenannten drew phunt, die auf den obgenannten drin weingerten ligent, zu der vorgenannten pharrkirich ze Pulka nicht diennten und ausrichteten zu einem iegleichem tag, als vorbenant ist, so sey wir zu dersellben pharrkirich veruallen solicher wanndel und puntt, so annder herren hollden veruallent von dinst Burkrecht und solichen guetern. Vnd ob auch beschene, das vns von dem vorgenannten Abtte oder seinen nachkomen, oder wer vns die vorgenannten messe in der egenannten Kappellen sol rechtleichen ausrichten, ayn mess oder meniger versaumbt wurd zu einem iegleichen tage, als vorbenant ist, als offt daz beschiecht, als offt sol vns der obgenannt Abt Heinreich oder sein nachkomen, oder wer ye der vorgenannten pharrkirich ze Pulka rechter pharrer oder Verweser ist, veruallen sein für ein iegleiche messe ayn phunt wachs, daz si vns danne vnuerczogenleich süllen ausrichten. Ob si aber dez nicht teten, so süllen wir danne desselben wachs bekömen und das nemen von allen gülten, die zu der vorgenannten messe gestifftet sind, mit willen eines vogts derselben güter, der seinen willen darczü geben sol, wann und als offt wir daz an in bringen, und süllen danne darumbe nyemant nichtz phlichtig noch veruallen sein. Wir bekennen auch, daz wir den Edln vnsern genedigen herrn hern Lewtolden von Meissaw, obristen Schennkchen in Österreiche, und all sein erben dez namen von Meissaw zu einem rechten Erbvogt erbeten und genomen haben vber die vorgenannten gült und gueter alle, die der egenanten pharrkirich ze Pulka zu der vorgenannten messe ze Wayczendorf gewydmt sind oder nach hinfur gewydmt oder gestifftet werden, daz si der rechtt Erbvogt und scherm sein wellen vor allen gewelten vnd vnrechten, so si besste mugen, als wir des irn gnaden getrawen. Wissendleich mit kraffte des briefs, den wir daruber geben zu einer ewigen Bestettung der obgeschriben lautt besigilten mit des egenannten vnsers genedigen herren hern Lewtolds von Meissaw, Obristen Schennkchen in Osterreiche, vnd vnsers genedigen herren hern Otten von Meissaw angehanngenn Insigeln und mit des Erbern Steffanns des Myssingdorffer, die zeit Burggrafe ze Meissaw, angehanngem Insigile, die wir vleissigkleich darumb gebeten haben, daz si irew Insigil für vns an dem brief gehenget haben, wann wir die zeit aygen Insigil nicht gehabt haben, darunder wir vns vnd vnser erben vnd nachkomen verbinden mit vnsern trewn an aydes stat und an geuerd, alles daz stet ze haben, daz vor an dem briefe geschriben stet, doch dem egenarmten Steffann Missingdorffer und seinen Erben an scheden. Der briefe ist geben nach Cristi geburdt Drewtzehenhunndert Jar darnach in dem acht und Newnczigistem Jare, an sand Görigentag des heiligen martrer.
Source Fulltext: HAUSWIRTH, Schotten (=FRA II/18, 1859) S. 456-461
Original dating clause: an sand Görigentag des heiligen martrer
Language:
Places
- Pfarre Pulkau (GB HL)
- Waitzendorf (GB HL)
- Wien, Benediktinerabtei Schottenstift
geographical name
- vnser frawn kappellen
- Regular Form: Marien-Kapelle in Waitzendorf
Persons
- Heinrich II. Abt der Benediktinerabtei Schottenstift (1393-1399)
- Leutold von Maissau, oberster Schenk in Österreich
- Richter in Waitzendorf, Aussteller
Schottenabtei, Stiftsarchiv, Urkunden (1158-1702) 1398 IV 24, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAScho/SchottenOSB/1398_IV_24/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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