Ich Niclas der Gauster ze Pulka vnd ich Anna sein hausfraw, ich Symon vnd ich Wolfgang ir peder Sün, vnd all vnser erben veriehen offenleich mit dem prief, daz wir di zeit, vnd wir daz wol getuen mochten, mit wolwedachtem muet, mit willen vnd gunst vnsers rechten gruntherren des erbern frumen vnd geistleichen priester hern Andres, di zeit Spitalmaister ze Egenburg, vns selber vnd allen vnsern vodern vnd nachkomen ze hilf vnd ze trost eins ewigen selgeret vnd eins weleibleihen Jartag gedacht haben ze stifften zu einer ewigen gedechtnüss nach dem Spruch sand Johans, daz iedem menschen nach dem vergenchleihen leben nichts anders nachuolgt vnd ze staten chümpt, wenn seinew werich vnd tat, di er vor seinem tod geworht hat, vnd darvmb haben wir vns gedacht eines weleibleihen selgeret vnd ein ewigew gedechtnüss ze legen, stiften vnd machen auf vnsern Paungarten, gelegen doselbs ze Pulka niderhalb des marchts pei der Paungart Mül, vnd tuen auch daz wizzenleich mit dem gegenwürtigen prief auf denselben paungarten, den wir ze purchrecht haben von dem erstgenanten erbern priester hern Andres, dovon wir im all jar jerleich dienen an sand Michelstag zehen wyenner phenning ze purchrecht vnd nicht mer, mit sechs schillingen wyenner phenningen mit seinem willen vnd gunst, als vor wenant ist. Diselben sechs schilling schullen wir selben, oder wer denselben paungarten nach vns inn hat vnd wesiczt oder wem wir den verchauffen, all jar jerleich raihen vnd geben zu demselben jartag Sechczk phenning dem frumen vnd geistleihen priester hern Merten dem Öchem, di zeit Caplan zu den heiligen pluet ze Pulka, vnd allen seinen nachkömen, vnd daz halb phunt zu sand Michelschirhen doselbs dem pharrer, wer der ist. Vnd derselb Jartag schol all jar jerleich wegangen werden an sand Wolfgangs tag, der all jar geuelt an aller heiligen abent in der mazz, desselben abent vor schol der pharrer ze Pulka lazzen ein vigili singen gancz mit nawn leczen vnd darczu lazzen mit allen gloken lewten, als von alter gewonhait ist gewesen vnd also herchömen, vnd auch sechs cherczen dopei lazzen prinnen, vnd di schol er selb darczü geben vnd di von den vorgenanten halben phunt auzrichten, vnd schol auch di vigili dovon auzrichten zwain gesellen vnd dem schulmaister vnd auch dem Mesner, igleichem einen grozzen oder siben phenning, vnd des margens an sand Wolfgangstag so schol der obgenant her Mert vnd sein nachkömen vmb di eegenant Sechczk phenning singen auf sand Wolfgangs alter daez den heiligen pluet ain ampt von sand Wolfgang. Vnd denn ze rechter singczeit pei der obgenanten sand Michels pharrkirhen so schol der pharrer doselbs lazzen ein selampt singen, als gewöndleich pei derselben pharrkirhen ist vnd auch dopei lazzen prinnen di cherczen, als oben wegriffen ist, vnd auch vmb di sel lazzen piten, von den di gedechtnüss her ist chömen. Ez schol auch all weg der obgenant her Mert vnd sein nachkomen des Jartags, als vorgeschriben ist, hincz vns, vnd wer den vorgenanten paungarten inn hat vnd wem wir den geben oder verchauffen, allzeit maner sein, daz er wegangen werd vnd auzgericht nach sag des prief, vnd schol auch den prief selber inn haben vnd wehalten, als wir im des wesunder getrawn. Ob wir aber denselben Jartag verczugen vnd di vorgenanten sechs schilling nicht dargeben vnd raichen, also, daz nicht wegangen wuerd, als vorgeschriben ist, vnd an den vorgenanten tag, so sei wir darvmb schuldig vnd phflichtig einer pen, daz ist eins phunt wachs, vnd dasselb phunt wachs schol man machen zu einer cherczen, di schol all tag tegleich prinnen pei allen gotsdinst zu dem heiligen pluet, vnd wenn di gar verprint, vnd ob wir denn in der zeit den vorgenanten Jartag nicht wegangen hieten, so schüllen wir aber derselben pen veruallen sein vnd aber ein phunt wachs prenneu als vor, vnd als offt di saumung geschicht, als oft schol auch di selb pen auf vns vnd auf den oft genanten paungarten sein vnuerschiden des obgenanten rechten gruntherren zins vnd rechten. Vnd ob di obgenanten all her Mert vnd sein nachchömen vnd auch der pharrer ze Pulka indert saumig darinn wern in demselben Jartag, wenn wir diselben sechs schilling dargeraiht hieten, daz er nicht wegangen wuerd nach des priefs sag, so sind sew auch aller der pen veruallen, dew wir vmb diselben saumung veruallen sein, als oben geschriben ist. Ob wir aber dasselb gescheft nicht auzrichten vnd vreueleich saumig darin wern, von welhen tail daz geschech, so schol der vorgenant her Mert vnd sein nachkömen di Chaplan dacz dem heiligen pluet vnd auch der pharrer doselbs di herschaft, wer di ist di zeit, darvmb anrueffen, daz di mit irem gewalt vnd mit rechter vogtei vnd darczü halt vnd nött, daz wir allez daz volfuern vnd volpringen, daz vor an dem prief geschriben ist. Vnd gelüben auch daz stet ze haben vnd laisten vnd auch anzeuengen vnd anzehefen pei vnsern Lebtegen zunachst an sand Wolfgangstag, der schirist chumpt, mit vnsern trewn an ayds stat an allez geuer mit vrkund des prief wesigelt durch vnser vleizzigen gepet willen mit der obgenanten peder erbern priester hern Andres vnd hern Merten vnd mit der frumen vnd weschaidenn mann peder Jacobs von Leutaker, di zeit hofrichter vnsers gnedigen herren Graf Hansen von Maydwurg, vnd Hansen von Pergaw, mitpurger ze Pulka, anhangunden nsigeln, in allen an schaden, wenn wir selb nicht aigen Insigl heten. Geben nach Christs gepurd dreuczehen hundert Jar darnach in dem Nawn vnd Newcnzkisten Jar, des nachsten Samcztags nach sand Jörgen tag des heiligen Martrer.

Source Fulltext: HAUSWIRTH, Schotten (=FRA II/18, 1859) S. 468-470