Ich Jans, vlreichs sun von Snekkenraut. vergich offenleich mit dem prief. vnd tun chunt allen den, die in sehent oder horent lesen, daz mein vater, vnd Reichhilt mein mueter, mit meinem vnd aller ierer erben gutleichem willen, die tzwai gueter, die gelegen sint datz hiltgersperg in Ceidlingaer pfarr, vnd rehtez chouf aigen sint, do man von dient alle iar an sand Joergen tag czehen schilling pfenning wiennaer mvnze. vnd niht mer, habent gegeben czu ainem selgeraet, gen Seidensteten in die Oblay siben schilling pfenning vnd tzu dem lieht der chirchen cze Steffanshort drey schilling pfenning, mit solher ousgenomener red, daz ich die vorgenanten czehen schilling pfenning alle iar raichen schol an Sand Jorgen tag auf die vorgenanten Gotshouser die weil ich leb. dar tzu schol ich den noch geschriben chlain dienst von den guetern innemen, vntzen an meinen tod, des sint von dem lehen sehtzich ayr, zwen chaes, der isleicher vier pfenning wert schol sein, drev herbst huener vnd ain vaschang huen, von der hofstat dreizich ayr, ain herbst huen, vnd ain vaschanch huen, vnd schol ouch von den laeuten beschaiden anlait vnd ableit nemen, vnd die tagwerich, die von alter gwondleich sint gewesen do von cze raichen. Ich schol ouch chain ander voderung, noch chain steuwer von den laeuten nemen. Swo ich daz vber griff, daz mein genachpavren mohten gesagen pey iren treuwen, vnd vertzug ouch die vorgeschriben czehen schilling pfenning cze geben, sehs wochen noch sand Joergen tag, so schol der vogt datz Ceidlaren, swer der ist, den Oblayer cze Seidensteten der gueter gewaltig machen, mit meinem vnd mit aller meiner erben gutleichem willen. Noch meinem tod schullen die vorgenanten gueter von allen meinen erben der Oblay ze Seidensteten gantz vnd gar ledich sein, also, daz sy oder ier nachchomen noch den czwain guetern furbaz dhain ansprach schullen haben, Swaz dar vber dem Gotshous cze Seidensteten chriegs aufstuend von der vorgenanter gueter wegen, von mir oder von meinen erben, swelhen schaden ez dez naem, den der Oblayer moht gesagen pei seiner gewizzen, den schullen sy haben auf vns vnd auf aller der hab, die wir haben in dem land cze Osterreich. vnd schullen ouch des do von bechomen swo sy naehst mugen, an alle chlag vnd furbot, in swelhem lantgriht daz ist, mit vnserm gutleichem willen Daz daz alles staet vnd vntzebrochen beleib, dar vber czu ainem sihtigen vrchvnde vnd czu ainem waren getzeug der vorgeschriben sache, geben wir in den prief versigelten mit meinem vorgenanten Janseins, vlreichs von snekkenraut sun, anhangundem jnsigel, vnd mit hern walthers von sousenek. czden czeiten vogt datz Ceidlaren anhangundem jnsigel, der czu ainem getzeug diser sache sein jnsigel an den prief hat gehengt. Daz ist geschehen, vnd der prief geben datz Seidensteten, do man von Christs gepurde czalt drevtzehen hundert iar, dar nach in dem Acht vnd viertzgisten iar, an vnserr vrouwen tag czder Chvndung in der vasten.

Source Fulltext: RAAB, Seitenstetten (=FRA II/33, Wien 1870) S. 224-226