Ich Dyetreich Refentner von Sitanstetn, ich Chunigund sein hausvraw vnd ich Thomas Gerweins schuester sun, desselben dyetreichs Enynkchel, vnd all vnser erribn, wir vergehen offenbar vnd tun chunt allen lewten, di den brief ansehnt, lesnt oder hornt lesn, daz wir mit wol bedachten mut vnd mit gutleichem willen, nach vnsrer pessten vnd nasten frewnt rat, czu der czeit, da wir ez mit recht wol getun machten, vnd ez mit recht nyemant widersprechen macht, nach widersprach, recht vnd redleich haben verchaufft vnd cze chauffen gebn dem ernwirdigen geistleichen vnserm gnaedigen heren, Abbt Engelschalchen, vnd dem ersamen Conuent des Gotshaws cze Sitanstetn in ir Oblay den ganczen czehent auf dem gut dacz weyglein (? in) dem part gnant in der Trefnikch in Sitansteter pfarr gelegen, den wir von in ze rechten lehen gehabt habn vmb vier pfunt vnd sechczig pfennig wienner munzz, der wir gancz vnd gar gericht vnd gwert sein. Denselbn czehent mit aller czugehorung, besucht vnd vnbesucht, bestifft vnd vnbestifft, gepawt vnd vngepawt, hab wir in aufgebn vnd geantwurtt auz vnser nucz vnd gwer in ir nucz vnd gwer, also daz sew denselbn ganczen czehnt mit aller czugehorung schulln innehaben vnd nyezzen vnd sew schulln vnd mugen auch allen irn frum da mit schaffen mit verseczczen vnd verchauffen, mit verleichen vnd hinlazzen, wem sew wellnt, in der weys, daz wir vnd all vnser eribn vnd frewnt sew dar an nyndert schulln irren, weder mit worten nach mit werhen. Wir verczeihen vns auch des vorgenantn czehents in der Trefnikch mit aller czugehorung vnd wir tun vns auch des alles ganczleich czu rechter furczicht mit dem brief, allso daz wir vnd all vnser erbn vnd frewnt burbaz wider sew vnd all ir nachchommen dar vmb chainen chrieg vnd chain ansprach schulln habn nach gewinnen, weder mit recht, nach an recht. Wir schulln auch vmb den vorgenantn czehent mit aller czugehorung des eegenantn vnsers gnaedign heren Abbt Engelschalche vnd aller seiner nachchommen vnd auch des Ersamen Conuent vnd Gotshaws cze Sitanstetn recht gwern vnd furstand sein fur all chrieg vnd ansprach an aller stat, wo in des mit recht not geschiecht, als solichs chauffs vnd czehents recht ist in land cze Oestereich. Geschech des nicht, was sew dann des schadn||
nemmen, di ir ainer auz dem vorgenantn ersamen Conuent cze Sitansteten pey seinen trewn vnd gwizzen, ungeswarn vnd vnberecht vor erbern lewtn gesprechen vnd bestetn mag, dieselbn schadn mit sampt dem hauptgut schulln sew habn auf vns vnd auf alle vnserm gut daz wir haben vnd gewinnen, auf wazzer oder auf land, inner landes vnd auzzer landes, vnd in welicher herschaft vnd gericht daz ist, schol der herre vnd auch der Richter vnsers guts in als vil geben vnd inanwurtten, daz sew hauptguts vnd auch der schaden gancz vnd gar gericht vnd gwert werden, daz schol alles vnser gutleicher will sein. Darvber czu einem sichtigen vrchund der warhait geb wir in fur vns vnd fur all vnser erbn vnd frewnt gegenwurtig vnd chunftig den offenn brief cze pezzerr sycherhait versigilt mit der erbern weisen Gorgeins des Rathayminger, di czeit pfleger ze sand Peter in der aw, vnd Purkharts des Newnburger czwain anhangunden Insigilln, in an allen schaden, di da mit durch vnser vleizzigen pets willn der vorgeschribn handlung czeugen sind, hinder di wir vns an vnser selb vnd aller vnser erben vnd frewnt stat mit vnsern trewn verpunden habn, an alles geuar staet cze habn allez, daz an dem gegenwurtigen brief geschriben ist, wann wir selb aygenew Insigil nicht habn. Der brief ist gegebn nach vnsers herren Christi gepurd vber drey czehen hundert jar, im drey vnd achczigisten jar, an des heylign herrn sand veyts tag.

Source Fulltext: RAAB, Seitenstetten (=FRA II/33, Wien 1870) S. 308-309