Charter: Urkunden St. Paul 329
Signature: 329
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1417 April 28, Wiener Neustadt
Erzherzog Ernst von Oesterreich etc. bezeugt, dass zwischen dem Abte Ulrich von St. Paul und Hanns dem Schrampfen, Pfleger zu Mernberg, Zwiste ,wegen der Vogtey auf dem Remsnik vnd in der eben, so zu<sup>e</sup> derselben Vesten geho<sup>e</sup>rt‘, bestanden. Er spreche daher mit dem Beirathe seiner Räthe, da ihm der Abt durch Briefe<sup>1</sup> bewies, dass der Inhaber der Vogtei nicht mehr als das Vogtrecht, das ist jährlich 20 Mark Silber als Steuer oder dafür 34 Pfund Pfenninge nehmen dürfe, dass der Abt und sein Gotteshaus jährlich von dieser Vogtei 10 Mark Silber oder dafür 17 Pfund Pfenninge als Steuer erhalte, bei Auflage der Steuer aber immer ein Bote des Abtes gegenwärtig sein müsse, und dass der Inhaber der Vogtei dem Convente zu St. Paul jährlich am Martinstage ,zu irm tisch vnd zu irer Oblay‘ 10 Mark Pfenninge zu geben habe, – dass der Schrampf oder jeder folgende Inhaber der Vogtei den Abt und Convent bei ihren Rechten nach dem Zeugnisse ihrer Briefe, welche sie von des Herzogs Vorfahren und andern Grafen und Herren haben, belasse und die Leute in der Vogtei nicht beschwere. Da dieselben auch wegen des Gerichtes in dieser Vogtei stritten, der Abt aber durch Briefe erwies,<sup>2</sup> dass der Inhaber der Vogtei mit dem Gerichte nichts zu schaffen habe, ,dann vmb Todsleg, hawspruch, notzog, strasrauben vnd vmb das plut sechczig phening vnd nicht mer‘, sein Richter aber alles andere zu richten, die Güter der Vogtei zu besetzen und entsetzen, den Vogthaber und das Sterbrecht zu nehmen habe, – so entschied der Herzog, dass Schrampf oder jeder Inhaber der Vogtei wegen des Gerichts den Brief beobachte, welchen der Abt von den Vorfahren des Herzogs besitze, in alles andere Gericht am Berge und in der Ebene nicht eingreife. Als dann der Abt noch vorbrachte, dass Schrampf ,ir arme lewt in me<sup>a</sup>ningern weg hab beschedigt mit vankchnuss vnd scheczung vnd ir hab vnd güt genomen, tewrer dann fur vierhundert phunt phening‘, und dass dieser ihm an seinen Forderungen und Gülten noch 42 Pfund Pfenninge nach Ausweis der Raitung schuldig sei, erklärte der Herzog, dass er später darüber entscheiden werde; doch bestimmt er, dass Schrampf alle Leute des Klosters, ,die er in puntnüss, pürgtum oder vankchnüss hat, an alle Schaczung‘ sogleich frei lasse, sowie auch diejenigen, welche ihm Geld oder Gut versprachen, aber noch nicht zahlten, nichts mehr zu entrichten haben. Der Uebertreter dieses Spruches ist dem Herzoge mit tausend Gulden verfallen. – Source Regest:
SCHROLL, Urkundenbuch St. Paul (= FRA II/39, Wien 1876) S. 331-332, Nr. 370
SCHROLL, Urkundenbuch St. Paul (= FRA II/39, Wien 1876) S. 331-332, Nr. 370
Current repository:
Stiftsarchiv St. Paul (http://www.stift-stpaul.at)
Stiftsarchiv St. Paul (http://www.stift-stpaul.at)
1 Siegel
Material: Pergament
Original dating clause: an Mitichen nach s. Jörgen tag
Language:
Notes:
<sup>1</sup> Siehe Urkunden Nr. 123 und 161.
<sup>2</sup> Vergleiche die Urkunden Nr. 124, 161, 164, 211.
Places
- Wiener Neustadt
Sankt Paul im Lavanttal, Stiftsarchiv, Urkunden St. Paul 329, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAStP/UK/1294/charter>, accessed 2025-04-07+02:00
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