Ich wernhart weikingcer vnd ich Leutold von Chirchperch offen an disem brief vnd sein des gezeug, daz der guster ze wilhering den Hof ze Ternpach, der ze seinem ampt geho^ert, lazzen vnd verlihen hat Chvnraten wolfkers svn drevˆ jaˆr vmb daz dritetail als des getraides, daz dar ovf werden mach, swi daz genant ist oder swa daz gepawen wirt ouf aekhern oder in pewnten oder an gailanden, daz selbe getraid sol er nindert an revren noch zeren mit fv^eteren, mit paremgaerb noch ovf dem veld verchoufen vnd nindert alswa fu^eren denn in den Hof ze Ternpach vnd auch all di weil, vnd sein Herr daz selbe gůt saig, sol er in oder sein pfleger verrichten mit der phrvent vnd mit der chost. Ze derselben zeit sol der guster im erwelen ein getrewen man, der auf dem velde vnd in dem Stadel daz selbe gůt getraelichen an alles gevaer saig avf daz drittail also, daz itwederm recht geschech. daz sol er im auf sein trew vnd ouf sein sel enphelhen, swaz danne dem guster da von werden mach, daz sol er im ze nvtze pringen vnd hintz Chloster vertigen an sein chost vnd an alle sein mv^e, vnd sol auch daz selbe getraid, daz er im geit, als gu^et sein, sam daz er ze seim tail behalt. Eruolt der var genant Chvnrat als, daz er hat gelubet vnd hie verschriben ist, so sol im sein herr den Hof leihen da nach vnd er hat avzgenomen mit der saig vnd auch nach dem rat seins aptes vnd seiner altherren. Gehielt er sich auer nicht dar nach, vnd hie gescriben ist, so ist der Hof avf der stat ledichlich in des gusters hant, samm er was an dem tach, da er im lech vnd, hat furwas dehain ansprach noch dehain recht dar auf vnd sol in der guster leihen, swer im dar zv° geuelt oder fuget, wolt er in. daran irren mit worten oder mit werchen, haimlihen oder offenlihen, daz er den vorgenanten hof nicht maecht gestiften nach seinem willen, so ist er vns zehen phvnt phenning wienner mvns schuldich warden mit sein pargen, di mit sampt im vnd dar vmb habent gelobt Vnd wir mit sampt den selben vnser trêw haben gegeben seim herren dem guster. Di purgel hie geschriben sint, daz ist walther der satloer van Lintz, Ott van Chetzing, Gvnther van edramsperg, Chvnrat sein pruder van Mulpach, Chvnrat marquards svn van Edramsperg, der sach wir auch mit sampt in purgel vnd zevg sein. Daz disev red staet vnd vnuerchert beleib, dez geb wir dem offt genanten guster ze wilhering disen Brif versigelt mit vnser baider Insigel. Ditz ist geschehen, da van Christs geburd ergangen warden Drevzehen hundert jar, dar nach in dem zway vnd zwaintzigistem iar an dem naestem Suntag var vnser vrowen tach ze der Lihtmess.

Source Fulltext: OÖUB 5 (Wien 1868) S. 314-315, Nr. 323