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Charter: Stiftsarchiv Wilten Urkunden 002 A 02
Signature: 002 A 02
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1180/82
Berthold (III.) von Andechs, Markgraf von Istrien, und sein Sohn Berthold (IV.), Herzog von Meranien bestätigen, dass sie nach sorgfältigen Überlegungen und auf vermittelnde Bitten von Freunden, insbesondere aber mit Unterstützung Bischof Heinrichs von Brixen und mit Zustimmung der Hochstiftsministerialen sowie des Brixner Domkapitels von Propst Heinrich und vom Kloster Wilten das Recht erlangt haben, ihren Markt (Anbruggen in Innsbruck-Sankt Nikolaus) auf den südlich der (Inn-)Brücke gelegenen Stiftsgrund zu verlegen. Dafür erhält das Kloster Wilten eine Hube (mansum) im Dorf Amras sowie jährlich zu Martini eine Mark (talentum) vom Marktzoll und drei Häuser im Markte samt den Abgaben ihrer Bewohner. Das rechtliche Verhältnis des Stiftes zur neuen Marktsiedlung wird in detaillierten Bestimmungen festgelegt, z. B. der Mühlenzwang (niemand darf ohne Zustimmung des Stiftes außerhalb des Marktes in dessen Nähe eine Mühle errichten) oder die Pfarrrechte (die Marktkirche, dotiert mit einer halben Hube, wird dem Kloster Wilten unterstellt). Aussteller: Berthold (III.) von Andechs, Markgraf von Istrien; Berthold (IV.), Herzog von Meranien  

Das Original dieser Urkunde mit dem Siegel Graf Bertholds (III.) ist verloren. Weitere Übersetzungen dieser Urkunde befinden sich im Landesregierungsarchiv, Codex 3176, S. 78-79 und Codex 3177, fol. 156` - 158`; Haller Salinenamtsbuch um 1420, angefertigt nach 1468, Haller Salinen- Kopialbuch, ca. 1472. Zur Überlieferung dieses 1180 abgeschlossenen Rechtsgeschäftes, dessen urkundliche Ausfertigung anscheinend erst im Oktober 1182 erfolgte, das als Geburtsstunde der spätern Stadt Innsbruck gilt, vgl. Bitschnau/Obermair, Tiroler UB II/2, n. 758, S. 281 - 286, besonders S. 281 - 283.

Notariatszeichen und Unterschrift
Sigillant: Jakob Muttinger, Notar


Material: Pergament
Condition: Das Pergament ist besonders in der Mitte stockfleckig.
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    siehe Bitschnau/Obermair, Tiroler UB II/2, n. 758, S. 281 - 286.
    Bibliography
    • Reg. Steinegger 1952, Gritsch/Steixner 2015


    LanguageDeutsch, nur die Beglaubigung durch Notar Muttinger in lateinischer Sprache.

    Notes
    Durch den päpstlichen und kaiserlichen Notar Notar Jakob Muttinger, Rektor der Pfarrkirche von Thaur, in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts beglaubigte deutsche Fassung der Urkunde von 1180/82. Die Urkunde enthält das Ergebnis der 1180 (nach dem Sturz Heinrichs des Löwen) zwischen dem Stift Wilten und den Grafen von Andechs geführten Verhandlungen, welche die juridischen Voraussetzungen zur marktrechtlich-städtischen Entwicklung Innsbrucks schufen.
     
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