Hanns der Würffel beurkundet seinen letzten Willen. Er schafft:
1. der bruderschaft gemainklich hinz den Predigern und den Minnernprüdern seines rechten Eigens 3 1/2 lb dn. gelts, gelegen ze Gumpendorf auf behaustem gut und auf überlent, mit der Bestimmung, dass sie jährlich an dem achten tag nach Gotesleichnams tag mit irem heiligtum in der process geen und für ihn an demselben Tag einen Jahrtag begehen sollen;
2. Bezahlung seiner Schulden;
3. seinem Bruder Ulreichen dem Würffel mit Genehmigung seines Lehensherrn herzog Wilhalms seine vest Radaun und das dorf und dorfgericht daselbens, mit der Bestimmung, dass Ulrich der Frau des Erblassers Barbaren 300 lb dn., die sie als Morgengabe auf von ihm verkauften Weingärten gehabt hatte, und 200 lb dn. als Heimsteuer auszahlen soll;
4. seiner Frau Barbaren einen vergulten coph, den sie sich aus seinem Silbergeschirr auswählen darf, die silbernen Löffel, die zwei besten Betten und die zwei besten chisten;
5. seinen Brüdern Niclasen und Sigmunden sein Dorf Entschesveld, gelegen under dem Pu/esenperg, und den Weinzehent daselbst mit der Bestimmung, dass sie seiner Frau 100 lb dn. für varund hab entrichten sollen;
6. seiner Frau, welche Ulreich der Würfel, so lange sie Witwe verbleibt, verpflegen soll, die Hälfte der Kühe und des anderen Viehes ze Radaun;
7.derselben die ma/edrein kürsen und den swarzen seidel;
8. einen seidel zu einem Messgewande gen Radaun;
9. seinem Bruder Ulreich sein Viertel des Hauses hier ze Wienn mit der Bestimmung, dass er der Tochter des Erblassers junkfraun Helenen bei Erlangung der Mündigkeit 400 lb dn. zu einem mann und 100 lb dn. für vertigung ausrichten soll;
10. seinem Bruder Pertelmen, chaplan dacz hern Ottenhaim, auf Lebenszeit 20 lb dn. von den 40 lb dn. geltes, die der Erblasser auf dem urfar ze Nusdorf hat, zu einem Jahrtag an seinem Todestage;
11. sein Silbergeschirr zu zwei Kelchen, einen gen Radaun und den andern gen Zell;
12. seinem Vetter Chunraten dem Würffel seinen Weingarten in dem Perbestal, genant der Perbestaler, seinen langen rothen seidel mit der ma/edrein chürsen, sein bestes panzir und paingewant und die pesten hauben, die er unter seinem hernesch hat;
13. seinem dienenden Volk 50 lb dn.;
14. seiner Schwester Annen der Messenpekchin 200 lb dn., die er ihr schuldet, und 100 lb dn. auf den Weingärten, die er und sein Bruder Ulreich mit einander gekauft haben;
15. dass man das Burgrecht, das er seit Langem innegehabt hat, ledig und los gebe, das Burgrecht aber, das er gekauft hat, von dem haubtgut abziehe und die übermass desselben haubtguts unter die Armen vertheile;
16. Niclasen dem Stainer seinen vergulten silbergürtel mit den glokken;
17. armen Leuten von der übermass seines hêrnesch ze Radaun 8 lb dn.;
18. den Ueberrest seines fahrenden und liegenden Gutes seinen Brüdern Niclasen, Ulreichen und Sigmunden. Das Geschäft empfiehlt er seinen guten Freunden Hannsen dem Zinkken, Stephann dem Pollen und Hannsen dem Mosprunner, all drei purger ze Wienn.