Ich Niclas Undermhimel dietzeit Statrichter ze Wienn, Und Anwalt in der muenss Vergich offennleich mit dem brief, das fuer mich kam in der Burgerschrann daselbs, da ich saz an offem Gericht, der Erber Hanns Gerestenner burger ze Wienn, und offent da mit vorsprechn und sach, wie daz er vormals vor dem erbern weisen Wolfgangen dem Purkchartsperger, der dieselb zeit Statrichter ze Wienn wer gewesen, geklagt hiet, auf frawn Margrethen seiner hausfrawn haus, gelegen bei Pewrer tor ze Wienn, an ainem tail, und zenachst Jacobs haus des Suessen an dem andern tail, umb sechshundert phunt wienner phenning, die Im dieselb fraw Margreth sein haus-fraw gelten solt und dafuer Im das vorgenant haws ze phannt wêr gesatzt worden, nach Innhal-tung ains Geltbriefs, darumb gegeben, und hiet auch nach desselben Geltbriefs lauttung alsverr geklagt, untz das er das vorgenannt haus nach allen furboten und zewissentun mit Rechten not-taidingen vor offem gericht hiet anerlanget und behabt nach ausweisung ains Gerichtsbriefs, der Im mit frag und mit urtail, darumb gevallen wêr derselb Gerichtbrief vor mein und offem Gericht gelesen und verhoert ward. Nu hiet er das vorgenant haus mit ainer guten kuntschaft und gewis-sen verkaufft, umb Sechshundert und Achtzigk phunt wienner phenning der swartzen munss und nicht tewrr, und das darnach Recht und Redleich angepoten, die egenanten frawn Margrethen, und swester Kathrein die Langynn Abbtessynn datz sand Niclas vor Stubentor ze Wienn ir tochter, und Hannsen den Tanhawsêr, an stat Hannsen des Lanngen, der benanten Swester Kathrein brue-der, des gantzen und vollen gewalt er het nach ains besigelten Gewaltbriefs lauttung darumb gegeben, Ob Sy das vorgenant haws loesen, und in Rechten tegen zu irn hannden bringen wolten nach der Stat und der Schrannrecht ze Wienn, des hiet er In gern gehorsam sein und stattun wel-len, die haben da losung verwidert, und das also nicht losen wellen Und sagt auch der fronbot, der daz anbot gewarben het, darumb sein kuntschaft vor mein und offem Gericht, und nach ver-horung seiner kuntschaft ward gefragt was Recht wêr, da geviel mit frag und mit urtail. Es solt und mocht der vorgenant Hanns Gerestennêr, dem, dem er daz vorgenant haws verkaufft hiet, das wol also vertigen, als solichs kaufs und der Stat ze Wienn Recht nach des egenanten seins Gericht-briefs lautt lautt und sag, und solt ich Im des mein urkund geben, und darumb solt er mir meine Recht geben, daz hat er getan und des ze urkund gib ich Im den brief besiglt mit meinem anhan-gundem Insigl. Geben ze Wienn an Montag vor sand Matheus tag Nach Kristi gepurd viertzehen-hundert und in dem drew und zwaintzigisten Jare.

Source Fulltext: Peter Peusquens