Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5623
Signature: 5623
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1498 III 06, (Wien)
Vor PaulKekh, z. d. z. burgermaister, und den Rat der stat Wienn ist in . . . offenn rate kömen . . . Leopold Schrutawer fürsichselbs und . . . anstat Virgilien Schrutawer, seines bru/oder, des gwalt er het, und gab zu erkhennen, wie das weilent Steffan Gibing der jünger, ir swager seliger, sein lechenschaft der me/oß, so ettwenn Virich Ku/orczman auf sand Kathrein altar in Allerheiligen thu/ombkirchen zu Sannd Steffan hie gestift und deren Lehensherr Gibing gewesen sei, ihrem verstorbenen Bruder Hainrichen Schrutawer, Wiener mitburger, laut verlesener und hier inserierter Urkunde von 1476, Juli 6, Wien,1 übergeben habe, we/oliche lechnschaft berürter me/oß nu/o von bemeltem Hainrichen Schrutawer seligen nach seinem abgang auf Leopold und Virgil, als desselben Hainrichen, irs bru/oder, nagst natürlich erben, erblichen kömen we/ore. An deren Ausübung aber werden sie von Valentin Liebenknecht, chorherr zu Spital am Pyrn gehindert, der besagte Messe verliehen und doch des nicht recht gehabt, und noch nit hiete, angesehen das sölhe lechenschaft nit mer Gibings, des erb derselb her Valentin zu sein vermainet, gewesen, sondern von ihm an die Schrutauer übergegangen wäre. Von diesen verlangt Valentin Liebknecht, «sy solten weisen, das Gibing macht gehabt hiete, dieselb lechnschaft weiter überzuge/oben», was nach der Schrutauer Meinung «le/ore, verge/obne wort we/arn». Denn Gibing hiet ander sein gu/ot: haus, wechslpankh, hausgenosschaft und anders verkhauft, vermacht und überge/oben, wem er we/ollen, was allerdings her Valentin gerne hintertrieben hätte, weshalb er die Schrutauer mit recht fürgenomen hätte. Die Regenten aber hätten ihm mit urtail . . . aberkannt. Denn zur Zeit der Übergabe an die Schrutauer wäre Gibing . . . und sein swe/oster selige von irm namen und stamen alain vorhanden gewe/osen, daher sie freies Verfügungsrecht gehabt hätten, auch hinsichtlich der Lehenschaft jener Messe, wann im sölhe lechenschaft on mittl alain zu/ogehört. Ob er auch gesippt freunt gehabt und die lechenschaft sein alain gewe/osen we/ar, hiete er die dannoch mügen überge/oben, wem er hiet we/ollen, als oft besche/ahe, das ainer gslösser, auch kirchlehenoderritterslehenhietund dieinseinerbrüderundgesippten freunt le/oben (d. h. zu deren Lebzeiten) verkaufet oder verge/ab, wem er wolte, daran in dann sölh seinbrüderoderfreuntrechtlich nit geirren möchten. Und nachdem diser handl vondem Passauischen officialhie an den Wiener Stadtrat gewisen we/are, ersuche Schrutauer um Entscheidung in seinem Sinne. Daentge/ogen kamauch vor den Rat maister Achacz Helmprecht, conventor in der wu/orssen genant zu der Rosen (Rosenburse) den Herr Valentin Liebknecht mit jener Messe belehnt und jetzt mit der Vertretung im Prozesse betraut habe. Nu/o bekennet her Valentin, das die sach der lechenschaft vor dem . . . official . . . genu/ogsam verhört und aus pillicher ursachzu entlicher austrag vor den Wiener Stadtrat geschoben worden, womit bed partheyen einverstanden gewesen, und daß das Erkenntnis des Stadtrates dahin ergangen sei, das die Schrutawer mit brieflicher kuntschaft beweisen solten, das Steffan Gibing der jünger sölich lechenschaft dem Hainrichen, irm bru/oder, zu vergeben oderzuverschreiben gewalt gehabt. Das hätten aber die Schrutauer nicht getan, nicht tun können, nach dem es nach ordnung der geschriben rechten nit gesein (mag),1dasain lay dem andern ain geistlich lehen an gewalt und erlaubnu/oß des bischoffs und der geistlichen oberhait auf ewig überge/oben möchte. Es bleibe also noch immer bei der vorigen Entscheidung des Stadtrates. Wo aber die Schrutawer sölhs verachten und iresmu/otwillensnit absteen wolten, so lege er (Achaz Helmbrecht) für seinen Lehensherrn Berufung ein. Der Stadtrat bescheidet abermals: Weise Leopold Schrutawer, des zu recht genu/og, das Gibing obberurterstiftund me/oßrechter lehenherr gewe/osen und auch macht und recht gehabt, solhe lechnschaft weiter, wem in verlust hab, überzuge/oben. ... Beide Teile erhalten auf Wunsch Gerichtsbrief.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5623
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5623
Current repository:
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Wiener Stadt- und Landesarchiv
mit Siegel in rotem Wachs an Pe-gamentpressel = Weiß, Siegler: Die Stadt mit
- notes extra sigillum:
- Rückaufschriften: Ältere: Geantwort an sambstag vor dem sontag Cantate 98 (Mai 12).
Comment
Katharinenaltar Messe des Ulreich ChurzmannOriginal dating clause: Beschenen an eritag vor suntagsReminiscere in der vasten,...
Editions:
- Geschichtsquellen 1 / 2, 319, Fig. 12, und Pettenegg in Geschichte der Stadt Wien II/I, 26, Fig. 18.
- Wr. Archiv 14/1498.
Notes:
1 Vergl. Nachtrag zu Bd. III, S. 214.
1Fehlt.
1Der Registrator scheint den Virgil Schrutauer mit dem Chorherrn Valentin von Spital am Pyhrn zu verwechseln, welcher Prozeßgegner der beiden Brüder Leopold und Virgil Schrutauer ist.
Places
- (Wien)
Keywords
- General:
- Katharinenaltar
- Messe des Ulreich Churzmann
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5623, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/5623/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success